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ÖDP fordert: Keine Freisetzungsversuche von genetisch veränderten Kartoffeln

Ludwig Maier
Maier: „Mit Grundnahrungsmitteln spielt man nicht!“

Der Vorsitzende des Bundesarbeitskreises Landwirtschaft, Tierschutz und Gentechnik der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), Ludwig Maier, warnt vor möglichen gesundheitlichen Risiken als Nebeneffekte der Manipulation am Erbgut der Kartoffelpflanzen.

Der Hintergrund: Die BASF Plant Science GmbH plant, ab 2013 Freisetzungsversuche mit zwei verschiedenen genmanipulierten Kartoffeln durchzuführen. Ein erstes Freilandexperiment ist auf einem maximal 10 Hektar großen Gelände am Standort Limburgerhof in Rheinland-Pfalz vorgesehen.

„Es ist skandalös, dass fortwährend Wirtschaftsinteressen einzelner Agrarkonzerne der Vorrang vor dem vorbeugenden Gesundheitsschutz der Verbraucher gegeben wird“, sagt ÖDP-Politiker Ludwig Maier. „Das Geflecht zwischen Politik, industrienahen Wissenschaftlern und Agrarkonzernen muss endlich zerschlagen werden“, so Maier. Er erinnert an die Verflechtungen von Mitarbeitern staatlicher Behörden mit der Industrie. Außerdem moniert er, dass Mitglieder der Expertenkommission für genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und einige seiner hochrangigen Mitarbeiter in enger Verbindung zur Agroindustrie, zu industrienahen Organisationen und wissenschaftlichen Zirkeln, die die Anwendung der Gentechnik befürworten, stehen. www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/newsdetails/news/oedp-fordert-aigner-ruecktritt/
Maier fordert alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, eine Einwendung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens gegen die geplante Freisetzung einzulegen. Eine Mustereinwendung kann unter bit.ly/YIaFkW abgerufen werden. Für Maier steht fest: „Mit Grundnahrungsmitteln spielt man nicht!“

ÖDP-Politiker Maier befürchtet außerdem, dass eine Kontamination der Kartoffelbestände gravierende ökonomische Folgen für die deutsche Land- und Lebensmittelwirtschaft haben könnte. Kartoffeln stellen weltweit ein bedeutendes Grundnahrungsmittel dar. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland auf einer Anbaufläche von 259.000 Hektar 11,84 Millionen Tonnen. Kartoffeln erzeugt.

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9 Kommentare

> "Wenn man den obigen Link öffnet, findet man links das Stichwort Hintergrund Genkartoffeln 2012. Bitte dieses Stichwort anklicken und man findet u.a. Informationen zu möglichen Gesundheitsgefahren"

Nö, finde da nur Andeutungen und Vermutungen.
Zumal der Text überwiegend NICHT die menschliche Gesundheit thematisiert, sondern z.B. wirtschaftliche Hintergründe.

Und btw, wenn man die Kritiker immer so hört, fragt man sich was mit der Evolution passiert wäre, hätte man Mutter Natur mit ihren genverändernden Spielchen auch ständig behindert ;)

Nicht zuletzt: Wenn es Belege für Gefahren gibt, muss man Produkte eben verbieten. Dazu muss man halt Tests vorschreiben.
Aber die Gentechnik völlig zu verdammen, ist sinnlos.

Das Umweltinstitut München eV schreibt zu den möglichen Gesundheitsgefährdungen folgendes:

"Unvorhergesehene Effekte

Die Erbinformationen von Kartoffeln sind sehr komplex. Erst 2011 gelang es Forschern von den insgesamt 844 Millionen Basenpaaren 86 Prozent zu erfassen. Sie fanden darin 39.000 proteinkodierende Gene. Diese Komplexität macht die Manipulation an ihrem Erbgut höchst problematisch. Darüber hinaus ist die gentechnische Manipulation von Kartoffeln kein „gezielter“ Vorgang. Der Einbau der Transgene ins pflanzliche Erbmaterial erfolgt rein zufällig. Es muss mit unerwarteten Nebenwirkungen gerechnet werden, die auch erst unter Freilandbedingungen zur Ausprägung kommen können. So zeigt auch die bereits zugelassenene transgene Amylopektin-Kartoffel Amflora neben der beabsichtigten Erhöhung des Amylopektin-Gehalts weitere unerwartete Veränderungen. Unvorhersehbare ökologische oder gesundheitsrelevante Nebeneffekte der Manipulation am Erbgut der Kartoffelpflanzen Fortuna und Modena sind daher sehr wahrscheinlich.

Allergenität wird nicht geprüft

Die traditionelle Kartoffel gilt als sicherstes Nahrungsmittel. Allergieexperten in Großbritannien fanden in einem breit angelegten Versuch heraus, dass die Knolle das geringste Allergie auslösende Potenzial besitzt, selbst bei regelmäßigem Verzehr.

Als Folge gentechnischer Eingriffe kann sich das allergene Potential einer Nahrungspflanze jedoch verstärken. Die Information, die in der DNA eines Gens gespeichert ist, wird beeinflusst und damit die Proteinstruktur. Hinsichtlich möglicher allergologischer Risiken der Gen-Kartoffeln wird ihre Beurteilung allerdings vorwiegend auf Annahmen statt auf Daten und Fakten begründet.
Das Ziel der genetischen Manipulation der Amylopektin-Kartoffel ist es, die Bildung von Amylosestärke zu verhindern. Angeblich sollen keine neuen Enzyme oder Proteine gebildet werden. Daher wird eine Allergenität nicht erwartet. Und dementsprechend vermutlich auch nicht geprüft.
Auch von der Phytophthora-Kartoffel sollen keine allergologischen Risiken ausgehen. Die neu eingebrachten Proteine seien sicher, heißt es aus dem Hause BASF, weil die Ausgangsorganismen zwar bekannt seien, aber eben nicht als Quelle von Allergien. Zudem kämen die Proteine in zahlreichen Pflanzen weltweit vor und diese seien ebenfalls nicht als Allergieauslöser bekannt.

Gentechnik
Die Ergebnisse zahlreicher Tierversuche weisen darauf
hin, dass der Verzehr von genmanipulierten Lebens-
mitteln Gesundheitsschäden hervorrufen kann.

Gen-Kartoffeln gesundheitsschädlich

Untersuchungsergebnisse bei Fütterungsversuchen von Ratten mit gentechnisch manipulierten Kartoffeln weisen auf Gefahren durch deren Verzehr hin. Mehrere Studien berichteten von Schädigungen des Immunsystems und von Veränderungen innerer Organe der Versuchstiere.

Doch die Gentech-Zulassungsanträge auf nationaler oder EU-Ebene sind immer wieder lückenhaft: So werden Hinweise auf negative Effekte nicht verfolgt oder bestimmte Fragen ausgeklammert. Zulassungsanträge der BASF fallen dabei durch ihre ausgesprochen schlechte Qualität auf. Selbst die als wenig kritisch bekannte EFSA erkennt zahlreiche Ungereimtheiten.
So sollte die Sicherheit einer Gen-Kartoffel mit Fütterungsversuchen belegt werden, in der Ratten 90 Tage lang fünf Prozent gefriergetrocknete Kartoffeln zu fressen erhielten. In anderen Untersuchungen betrug der GVO-Anteil immerhin bis zu 30 Prozent. Doch selbst mit diesem geringen manipulierten Anteil und trotz des kurzen Zeitraums, konnten negative gesundheitliche Effekte in Blut und Organen festgestellt werden.
In einer weiteren Studie wurden 16 Kühe für acht Wochen mit genmanipulierten Kartoffelabfällen aus der industriellen Stärkegewinnung gefüttert. Es wurden keine Gesundheitsparameter wie zum Beispiel Blut oder Urin untersucht sondern lediglich das Gewicht der Tiere gemessen.

Besonders kritisch zu bewerten ist, dass kein Versuch mit frischen Kartoffeln durchgeführt wurde, weder roh, wie sie an Kühe verfüttert werden oder Wildtiere auf dem Acker fressen können, noch gekocht, wie sie von Menschen verzehrt würden.
Die Sicherheit einer Gen-Kartoffel Modena soll ebenfalls ein Fütterungsversuch belegen in dem Ratten 90 Tage lang 15 Prozent bzw. 30 Prozent gefriergetrocknete Kartoffeln zu fressen bekamen. Darüber hinaus seien basierend auf den Ergebnissen der durchgeführten Zusammensetzungsanalyse der Inhaltstoffe der Gen-Kartoffel keine Gefahren identifiziert worden und daher auch keine Überprüfung der gesamten Lebens- oder Futtermittel erforderlich.

Auch mit der Gen-Kartoffel Fortuna wurden Ratten 90 Tage lang mit 15 Prozent bzw. 30 Prozent gefriergetrockneten Kartoffeln gefüttert. Auch hier wird daraus gefolgert, dass die Gen-Kartoffel so sicher sei wie ihr herkömmliches Gegenstück. Eine Gesundheitsgefahr könne auch deshalb ausgeschlossen werden, weil die zwei Proteine aus der Wildkartoffel bereits von den Ureinwohnern Amerikas verzehrt worden seien und sogar in kommerziell angebauten Kartoffelsorten in der EU enthalten seien. Das dritte Gen käme weltweit vor und sei nicht als giftig bekannt. Dass durch den manipulierten Einbau von Proteinen neue Konstrukte entstehen und damit eine Veränderung der Proteinzusammensetzung einhergeht, die mit unbekannten Effekten einhergeht, wird wie üblich außer Acht gelassen."
http://umweltinstitut.org/gentechnik/freisetzungsv...

Das Problem ist, dass es keine zuverlässigen Prüfverfahren gibt und dass die wissenschaftlichen Beratungsgremien nicht unabhängig von Wirtschaftsinteressen sind siehe z.B. http://www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen/ne...

Letztlich bin ich gegen Gentechnik in der Landwirtschaft, da eine Koexistenz mit gentechnikfreier Landwirtschaft langfristig nicht möglich sein wird.

> "Das Umweltinstitut München eV schreibt zu den möglichen Gesundheitsgefährdungen folgendes: "Unvorhergesehene Effekte"

Also dieses Rumspekulieren von diesem seltsamen Verein ist doch albern. Die Natur betreibt ständig "Genmanipulationen" und wenn man davor Angst hat, darf man ja gar nichts mehr essen.

Was den Rest betrifft - wie gesagt: Wenn es Belege für Gefahren gibt, muss man Produkte eben verbieten. Dazu muss man halt Tests vorschreiben. Aber die Gentechnik völlig zu verdammen, ist sinnlos.

> "Letztlich bin ich gegen Gentechnik in der Landwirtschaft, da eine Koexistenz mit gentechnikfreier Landwirtschaft langfristig nicht möglich sein wird."

Und mir ist das wurscht. Ich will gut ernährt werden - die Landwirtschaft will Profite - wenn da Interessen kollidieren, braucht es Vorschriften, Kontrollen und Strafen, damit der Verbraucher nicht beschissen wird.
Aber ob da nun Gen-Müller, Bio-Fritze oder Öko-AG im Spiel sind, ist doch egal.

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