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Erhöhte Krebsrate um AKW Temelin

trotzdem weiterer Ausbau

Statement des Atomphysikers Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP)

Die Tschechische Regierung plant das Atomkraftwerk Temelin, nur 60 km von der deutschen Grenze entfernt, auszubauen. Dabei sollen zu den beiden bestehenden Blöcken noch zwei weitere errichtet werden. Nach EU-Recht muss dafür eine sog. „Umweltverträglichkeitsprüfung“ erstellt werden.

Dazu fand am Freitag in Budweis eine formelle Anhörung statt, zu der nach EU-Recht auch Betroffene aus Deutschland, Österreich, Polen und der Slowakei geladen waren. Aus den Unterlagen hierfür wurde bekannt, dass in der unmittelbaren Umgebung des AKW seit dessen Betrieb die Krebsrate signifikant angestiegen ist, obwohl sie im gleichen Zeitraum nur wenige Kilometer weiter erheblich abgesunken ist. Die erhöhte Krebsrate rund um das AKW ist nichts Ungewöhnliches. Untersuchungen in Deutschland, Großbritannien und den USA lassen vermuten, dass auch in allen anderen Ländern die Menschen in der Nachbarschaft eines AKW häufiger an Krebs erkranken als in vergleichbaren anderen Regionen. In Temelin sind jedoch weit mehr Menschen betroffen als anderswo. Das mag mit den zahlreichen Störfällen zusammenhängen: Seit Betriebsbeginn im Jahr 2001 waren es über 130 meldepflichtige Ereignisse.

Eine Diskussion über diese Erkrankungen und weitere kritische Beiträge wurden in der Anhörung dadurch unterbunden, dass man den tschechischen Behörden und vielen Politikern die Gelegenheit gab, zum Neubau der AKW-Blöcke Stellung zu nehmen. Deshalb verließen die meisten Teilnehmer nach sieben Stunden brüskiert die Versammlung.

Hintergrundinformation:

Die Daten zu den Krebserkrankungen in Temelin wurden den Tabellen 10 und 11 der Anlage 3 zur Umwelt-Verträglichkeitsprüfung (UVP) für den Neubau der Blöcke Temelin 3 und 4 entnommen. Diese Anlage trägt den Titel „Gesundheitszustand der Bevölkerung im Einflussbereich des Kernkraftwerks Temelin“ von Prof. MuDr. Jaroslav Kotulán, CSc (Brno). Die Auswertung dieser Tabellen erfolgte durch Prof. Dr. Klaus Buchner (München).

In den Tabellen 10 und 11 wird für die einzelnen Gebiete die Zahl der Neuerkrankungen an bösartigen Tumoren (mit Ausnahme einiger unspezifischer Hauttumoren, in der medizinischen Literatur als C00 bis C99 mit Ausnahme von C44 klassifiziert) angegeben. Außerdem wird das Verhältnis der beobachteten Neuerkrankungen im jeweiligen Gebiet zu den erwarteten Neuerkrankungen berechnet, die sich aus dem Durchschnitt der tschechischen Bevölkerung ergibt. Dabei wird selbstverständlich die Altersstruktur der einzelnen Gebiete berücksichtigt.

Tabelle 10 bezieht sich auf die Männer, Tabelle 11 auf die Frauen. Bei den Männern ist die Steigerung der Krebsraten stärker ausgeprägt als bei den Frauen. Der Grund dafür wurde nicht untersucht. Er könnte in der beruflichen Tätigkeit als Landwirt oder im AKW liegen.

http://www.ödp-niedersachsen.de/

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1 Kommentar

Welche Krebsarten sind denn angeblich in welchem Maße angestiegen?
Wurden auch andere mögliche Faktoren beachtet? ("Hotspots" gibt es ja auch an Stellen ohne AKWs)

Man wird ständig mit krebserregenden Stoffen bombardiert - warum sollte einen dann so ein weit entferntes Kraftwerk kratzen?

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