Warnung der Bevölkerung / Das Satellitengestützte Warnsystem .

Berlin / 03.10.2009 / Nach dem Ende des Kalten Krieges hat der Bund sein Sirenenwarnsystem aufgegeben und das Satellitengestützte Warnsystem (SatWaS) zur Rundfunk-Warnung aufgebaut.

Bund und Länder stimmen darin überein, dass SatWaS durch ein Warnsystem ergänzt werden muss, das einen Weckeffekt flächendeckend gewährleistet. Der Bund hat seit dem Jahr 2000 in Abstimmung mit den Ländern Forschungsvorhaben und Untersuchungen durchführen lassen. Alle untersuchten Übertragungssysteme und Warnmittel haben sowohl Vor-, als auch Nachteile. So ist die als Weckmittel verbreitete Sirene „outdoor“ optimal, „indoor“ aber weniger geeignet. Umgekehrt ist der Rauchwarnmelder „indoor“ gut, aber „outdoor“ nicht geeignet. Mit Blick auf bereits existierende Systeme und den rasanten technischen Fortschritt innerhalb der Kommunikationstechnologie, aber auch um den unterschiedlichen Interessen des Bundes und der Länder hinsichtlich der Nutzung verschiedener Endgeräte für die Warnung gerecht zu werden, ist eine flexible Lösung die am meisten Erfolg versprechende.

Zukunftsfähigkeit ist hier Bürgernähe und Investitionssicherheit gleichermaßen. Aktuell können Verantwortliche auf den Ebenen Bund und Länder über die in den Lagezentren installierten Bedienterminals auf das SatWaS-System zugreifen und eine Warnung über amtliche Gefahren durchsagen und Gefahrenmitteilungen senden. Die an SatWaS angeschlossenen Medienbetreiber, Internet- und bundesweite Pagingdienste, erhalten die Nachrichten und geben sie über die ihnen zur Verfügung stehenden Übertragungsmedien (z.B. Radiofrequenzen) an den Bürger weiter. Durch den Bürger genutzte Endgeräte sind Radio/TV, PC und andere internetfähige Geräte sowie Pager.

Zukünftig soll in Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern ein modulares Warnsystem sowohl die Warnung als auch die Information der Bevölkerung gewährleisten. Um Effektivität, Akzeptanz und Zukunftssicherheit dieses Systems für alle Gefahrenlagen sicherzustellen, sollen folgende Parameter berücksichtigt werden:

* Die Auslösung einer Warnung soll durch alle im Katastrophenschutz-Verantwortlichen auf allen Entscheidungsebenen (Bund/Land/Kreis) auch dezentral möglich sein.
* Um Akzeptanz und Verständnis beim Bürger zu erreichen, können als Endgeräte zur Übermittlung der Warnung unterschiedliche Kommunikationsmedien des Alltags genutzt werden.
* Für eine effektive Warnung unterschiedlicher Zielgruppen können über das System Verhaltenshinweise (Text, Sprache, Bild) übertragen werden.
* Ergänzend soll das System über uneingeschränkte Adressierbarkeit (Bevölkerung, Einsatzkräfte, Einzelperson) und räumliche Skalierbarkeit (Bund, Land, Regierungs-bezirk, Kreis, Kommune) verfügen.
* Aus Kosten- und Effizienzgründen soll der Aufbau des Systems modular erfolgen und vorhandene (z.B. SatWaS) sowie vorgesehene Entwicklungen (z.B. BOS) unter Einbeziehung der Industrie/Bevölkerung (z.B. Rauchwarnmelder) genutzt werden.
* Die Anbindung neuer Technologien kann technisch und fachlich durch eine offene Architektur ermöglicht werden.
* Das Gesamtsystem wird redundant und ausfallsicher aufgebaut.

Ein Modell für ein künftiges modulares Warnsystem von Bund und Ländern sieht die Integration eines Warnservers (Arbeitsbegriff) in das vorhandene SatWaS-System vor.

Die Kommunikation vom und zum Warnserver kann über die vorhandene SatWaSStruktur sichergestellt werden. Der Warnserver steuert alle notwendigen Informationen, damit eine Verhaltensanweisung vom Auslöser zum Bürger zeitgerecht und empfängerorientiert übermittelt werden kann. Zu den Informationen zählen z.B. der zu alarmierende Bereich mit den angeschlossenen und verfügbaren Warnmitteln und der Empfängerkreis. Die bisher nicht in das SatWaS integrierten unteren Katastrophenschutzbehörden bzw. deren Leitstellen können über eine sichere Datenverbindung an die in den Lagezentren von Bund und Ländern vorhandenen SatWaS-PCs angeschlossen werden.

Ein vorgesehener modularer Aufbau soll die problemlose Anpassung des Systems an technische Neuerungen ermöglichen. Die Schnittstelle SatWaS/Warnmittel soll, wie bereits im vorhandenen System erfolgreich durchgeführt, so programmiert werden, dass eine Übertragung der notwendigen Informationen ohne Medienbruch in das folgende Warnmittel möglich ist. Durch diesen Aufbau kann nahezu jedes Warnmittel heute und in Zukunft angeschlossen werden. Im Ergebnis kann ein Verantwortlicher schnell und ohne großen administrativen Aufwand in seinem Verantwortungsbereich alle vorhandenen Warnmittel auslösen und für den Bürger ist sichergestellt, dass er die notwendigen Informationen über mehrere Medien erhält. Quelle Bundesministerium des Inneren Presse /Bevölkerungsschutz.de

Bürgerreporter:in:

Peter Schmidt aus Stuttgart

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