Ausflüge in Niedersachsen
Sagenhaftes vom Giebichenstein bei Stöckse

Sagenhaftes vom Giebichenstein bei Stöckse (Foto: Katja Woidtke)
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Wie kam der mächtige Giebichenstein in den Wald bei Stöckse? Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung, nach der der Findling aus Granit während der vorletzten Eiszeit vor ungefähr 200.000 Jahren  mit Gletschern aus Schweden nach Norddeutschland kam. Und es gibt sagenhafte Erklärungen. Eine davon ist diese:

In Zeiten, als Riesen und Zwerge hier lebten, war der Riese Hans Loh auf der Rückreise von seinem Bruder und wollte ihn Wölpe Rast machen. Die dort lebenden Christen sollen den Heiden aber unfreundlich abgewiesen haben. Darüber war der Riese sehr erbost. Als er im Grinderwald einen Haufen Steine entdeckte, schnappte er sich den größten und warf ihn in Richtung des Kirchturmes in Wölpe. Dabei rief er laut: "Flüg hoch, flüg siet, flüg öbern Stöckser Diek, flüg annen Wölper Klocktorm!" Doch  der Zwerg Giebich hörte diese Worte und ließ den Stein durch Zauberkraft im Wald nahe des Stöckser Sees zur Erde hinuntersausen. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass sich der Stein tief in das Erdreich eingrub.

Auch heute noch ist der Findling nicht komplett zu sehen. Denn vom 7,5 Meter langen, 4,5 Meter breiten und 2,7 Meter sichtbaren Stein befindet sich noch ein weiterer Meter im Erdreich. Dass dieser Ort schon immer eine besondere Faszination auf die Menschen ausübte, zeigt sich an den Funden von Ausgrabungen, die hier stattfanden. Messer und Klingen aus Feuerstein weisen darauf hin, dass sich am Giebichenstein in der Steinzeit ein Lager von Jägern befand. Aus der Bronzezeit sind in der Nähe Hügelgräber zu finden. Besonders beeindruckt waren wir vom Großsteingrab aus der Jungsteinzeit. Auch wenn die Decksteine des "Teufelsbetts" heute fehlen, zeigen die großen Tragsteine, welche Ausmaße die Anlage einmal gehabt hat.


Tipp:


Wenn ihr euch ausführlicher mit dieser Zeit beschäftigen wollt, solltet ihr nach Hannover kommen. Noch bis zum 31.10.22 ist im Landesmuseum Hannover die Ausstellung "Die Erfindung der Götter" zu sehen. Eine ideale Ergänzung ist dazu der Besuch des Großsteingrabes am Giebichenstein. 

(Ungefragte Werbung wegen Namensnennung und da der Besuch der Ausstellung nicht kostenfrei ist.)

Wir haben den Besuch des kolossalen Findlings für einen Waldspaziergang genutzt und die Ruhe in der Natur genossen. Nicht weit vom Giebichenstein liegt auf der anderen Seite des Waldweges der Stöckser See, den wir auf unserer Tour ebenfalls ansteuerten. Im Laufe der letzten Jahre hat das künstlich angelegte und vom Grundwasser gespeiste Gewässer leider immer mehr Wasser verloren. Bei unserem Besuch waren nur letzte Pfützen zu sehen. Ursache ist laut Homepage der Gemeinde Stöckse der Klimawandel, der für sinkende Grundwasserstände und höhere Verdunstung sorgt. Die fehlenden Niederschläge in diesem Sommer taten ihr Übriges. 

Quellen:
Infotafeln am Giebichenstein
Homepage der Gemeinde Stöckse 
Wikipedia Giebichenstein
Wikipedia Großsteingrab Stöckse
Homepage Mittelweser-Tourismus

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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