Gabriel flieht Black Out

... Offshore-Windindustrie baut auf Vorrat - Rotorblätter warten auf Abruf ...
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Ein Ruf wie Donnerhall erschüttert heute die Republik. Gabriel zieht sich aus Kanzlerkandidatur, aus SPD-Vorsitz und als Wirtschaftsminister zurück. Was zunächst wie ein wahltaktisches Manöver erscheint, um Martin Schulz zu positionieren, dürfte auch andere, gewichtigere Gründe haben. Darüber kann man nur spekulieren. Gewiss ist aber, dass Gabriels Energiewende-Politik genauso gescheitert ist, wie die seiner Vorgänger.

Es wird kaum entgangen sein, dass wir uns in einem Hochdruck befinden. Wo Hochdruck ist, ist kein Wind. Schon seit dem 14. Januar 2017 sackte die Windstromproduktion von 18.000 Megawatt am 16. Januar um 07.00 Uhr ab auf 1,25 Megawatt. Auf diesem Niveau pendelt die Windstromproduktion auch am 25. Januar. Installiert sind 45.000 Megawatt Nennleistung, von Energiewendefetischisten und Ökostromprofiteuren hochgejubelt als Alternative zu Atom, Kohle und Gas.

Wie die Agora-Grafik eindrucksvoll belegt, ist die Windstromproduktion sowohl an Land als auch auf See eine Luftnummer. Atom, Kohle und Gas schultern den Löwenanteil unseres Strombedarfs. Wir dürfen froh sein, dass Biomasse und Wasserkraft einen verlässlichen Grundbetrag von rund 7.000 Megawatt liefern.

Windindustrie und Politik lassen regelmäßig die Korken knallen, wenn eine temporäre Spitzenleistung der Windmühlen annähernd der installierten Leistung entspricht. Kaum einer blickt da durch. Mit glatten Sätzen werden die Bürger eingelullt. Man könnte meinen, dass die Vernachlässigung der dringend benötigten Speicher ganz im Sinne der Windstromindustrie ist. Einfache Formel: Keine Speicher, mehr Wind.

Aber: Wir sind nun schon fast zehn Tage im Stromnotstand. Ich bedaure die Netzbetreiber, die den planerischen Schlamassel von Politik und Wirtschaft ausbaden müssen. Sie haben die Verantwortung für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Das ist in diesen Tagen ein Ritt auf Messers Schneide. Und selbst der einfältigste Politiker muss begriffen haben, dass noch mehr Windenergie die Netzprobleme und Bereitstellung für Ersatzstrom noch weiter verschärfen werden.

Während sich Politik und Ökostromindustrie mit Erfolgen brüsten, Solar und Wind über Gebühr gefördert werden, wird das Grundproblem ignoriert. Wenn Atom, Kohle und Gas nicht mehr sind, wer soll dann die Lücken füllen? Die Politik scheut den notwendigen Bau von Pumpspeicherkapazitäten wie der Teufel das Weihwasser. Pumpspeicher haben wie Atomkraftwerke eine gewisse politische Brisanz. Am Beispiel Atdorf in Baden-Württemberg wird deutlich, wie ernst Politiker die Notwendigkeit von Pumpspeichern sehen. Seit 2008 ist die Anlage in der Planung. Bei planmäßiger Fertigstellung sollte es eigentlich 2019 oder 2021 in Betrieb gehen. Doch hier wie etwa beim Südlink – Energiewende „JA“, SüdLink „NEIN“ - stellen sich Energiewende-Befürworter gegen das Projekt. RWE hat sich bereits aus dem Projekt verabschiedet. Die Zeit läuft davon. Und keiner haut auf den Tisch!

Man könnte die Liste der Energiewende-Schwächen noch beliebig verlängern. Das bringt in der Sache nichts, solange die „Wider-besseren-Wissens-Politik“ nicht aktualisiert wird. Gabriel muss einen potenziellen Black Out nicht mehr fürchten, denn nun hat seine parlamentarische Staatsekretärin und Juristin Brigitte Zypries die verfaulte Energiewende-Gurke unterm Arm. Ob sie dort weiter faulen darf oder Zypries sie entsorgt, wird die Zukunft zeigen. Hoffen wir.

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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