Violoncello und Klavier beim Jagdschlosskonzert "Der dritte Diamant"

20. November 2010
19:30 Uhr
Jagdschloss Springe, 31832 Springe
Der Kaisersaal - voller Erwartung
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Und wie er funkelte, "der dritte Diamant" in der Reihe der besonderen Jagdschlosskonzerte, die der Kulturkreis Springe veranstaltete!
Der ehrwürdige Kaisersaal war am Samstag wieder sehr gut besetzt, als Klaus Wunderer und Tim Ovens das Podium betraten.

Wir waren gespannt, wie uns das erste Stück, die Meditation Hebraique für Violoncello und Klavier von Ernest Bloch, gefallen würde. Und tatsächlich erinnerte dieses melancholische Stück stark an die jüdische Musik, die Bloch sehr nahe stand. Das Cello klang manches Mal wie Geige, mal wie Bass, mal sehr hart und mal sehr weich. Applaus für die hervorragende Interpretation!

Danach folgte die Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll von Claude Debussy.
Von diesem Komponisten kannte ich bisher lediglich seine Werke "Claire De Lune" und "La Mer". Hinrich Bergmeier schreibt in seiner Einführung: "Der erste Satz lebt von typisch barocker Rhythmik, in der Serenade vermischen sich grotesker Humor mit Melancholie; der letzte Satz schließlich ist gekennzeichnet durch einen durchweg heiteren Ton." Genau so haben wir es empfunden. Auch hier zeigten die beiden Musiker ihr großes Können.

Dann Robert Schumann: Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73.
1. Zart und mit Ausdruck 2. Lebhaft, leicht 3. Rasch und mit Feuer. Schumann schrieb die Stücke ursprünglich für Klarinette und Klavier; das Cello war aber bereits vorgesehen. Die drei Sätze wurden übergangslos mit großer Ausdruckskraft dargeboten. Ich war begeistert, besonders von dem letzten, rasanten Satz.

Nach der Pause dann Ludwig van Beethoven! Wir hörten seine Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 g-Moll op. 5 Nr. 2.
Von allen Darbietungen hat mir diese Sonate am besten gefallen, insbesondere das wunderbare Zwiegespräch zwischen Cello und Klavier, das mal kraftvolle und dann wieder zarte Klavierspiel von Tim Ovens, dazu sein intensives Minenspiel, und das leidenschaftliche Spiel von Klaus Wunderer auf seinem Cello. Ein großes Erlebnis!

Übrigens schrieb Beethoven diese Sonate 1796 während einer Reise nach Berlin für den Cello spielenden König Friedrich Wilhelm II. von Preußen.

Wir waren rundherum begeistert und spendeten lang anhaltenden Applaus, der die beiden Solisten veranlasste, als Zugabe noch einen kurzen Marsch von Prokofjew zu spielen.
Ein schöner Konzertabend war zu Ende; wir fuhren zufrieden nach Hause.

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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