Socken, I-Phone, Ceddie und Frikadellen

... Krippe in Santiago de Chile ...
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Neulich wurde ich von einem Freund gefragt, ob ich noch an den Weihnachtsmann glaube. Natürlich fühlte ich mich zunächst veräppelt. Aus gutem Grund, denn umgangssprachlich wird mit dieser Redensart die Urteilsfähigkeit infrage gestellt. Er hatte Mühe, mich davon zu überzeugen, dass er etwas ganz anderes gefragt habe. Nämlich, ob noch Erinnerungen an meine Jugend, an fröhliche Weihnachten, Geschenke und dem Weihnachtsmann irgendwo in meinem Gedächtnis umherirren würden.

Und plötzlich war alles wieder da. Nikolaus, Tannenbaum, Kerzen aus Wachs oder elektrische Lichter, glänzende Christbaumkugeln, Schoko- und Zuckergussringe, Miniaturweihnachtsmänner aus Schokolade. Und ich wünschte mir, die Zeit zurückdrehen zu können, als unter dem Christbaum noch selbstgestrickte wollene Socken, Fäustlinge oder Schals lagen und keine Tablets, I-Phones oder Spielkonsolen. Das war gestern. Das ist nicht das Heute.

Vergessen und vorbei? Ich glaube nicht. Natürlich sangen wir früher Weihnachtslieder in der Kirche oder zuhause. Wir schämten uns nicht, wenn wir mit glänzenden Augen „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her …“ schmetterten, gebannt von der Magie des großen Sterns auf der Christbaumspitze. Das wird ganz sicher auch heute noch vielerorts gepflegt, allerdings oft mit dem Unterschied, dass das Fernsehen die musikalische Untermalung des Geschenkauspackens liefert.

Apropos Fernsehen: Seit gut 30 Jahren ist der „Kleine Lord“ mit Ricky Schroder als Ceddie und Alec Guinness als Earl Dorincourt an Weihnachten Pflichtprogramm. Unzählige Kinder und Erwachsene werden wie alle Jahre wieder mit großen Augen vor dem Fernseher sitzen und angerührt der Handlung folgen. Dass dabei die eine oder andere Träne rollt, verstohlen oder offen zum Taschentuch gegriffen wird, gehört zum Film. Dass der Film auch Hartgesottene anrührt, dürfte gewiss nicht nur eine Behauptung sein. Das Buch kam unter dem Titel „Little Lord Fauntleroy“: 1889 in New York auf den Markt. Frances Hogson Burnett war die Autorin; Illustrationen mit Stahlstichen stammten von Reginald B. Birch.

Schließlich die Krippe und die „Heiligen drei Könige“: Es kursiert ein Joke, wer denn die ersten Betriebsräte gewesen seien. Waren das etwa die Heiligen drei Könige, sie sich in Samt und Seide kleideten und auf Reisen gingen? Und für die US-Comedy-Show „Saturday Night Live“ ritten Sylvester Stallone, John Goodman und Robert de Niro als die Heiligen drei Könige auf Kamelen auf die Bühne. Bekleidet mit Jogginganzügen. Als Geschenke brachten sie nicht Gold, Weihrauch und Myrrhe, sondern Frikadellen und Geld. Ein himmlischer Gruß?!

Ich wünsche allen meinen myheimat-Lesern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Euer Friedrich

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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