Ein ungewöhnlicher Briefkontakt

Dieses Foto vom Hafen in Jelsa ist ähnlich dem, das seinerzeit in der HAZ veröffentlicht wurde. Leider ist das Original nicht mehr auffindbar.
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  • hochgeladen von Irmgard Richter-Brown

Alles begann mit einem Foto:

In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) gibt es in jeder Wochenendausgabe eine Rubrik "Zimmer mit Aussicht". Leser können Fotos von schönen oder interessanten Aussichten in aller Welt einsenden, die sie von ihrem Feriendomizil aus aufgenommen haben.

Ich dachte mir: Schick' doch mal das hübsche Foto vom Hafen in Jelsa hin, das du im letzten Kroatien-Urlaub von der Terrasse unserer Ferienwohnung aus gemacht hast.

Gesagt, getan!

Es dauerte eine ganze Weile, aber am Samstag, den 3. April 2010 entdeckte ich tatsächlich mein Foto in der HAZ, worüber ich mich sehr gefreut habe. Mein Name und der Wohnort waren angegeben.

Dann plötzlich im Mai 2010 erhielt ich einen dicken Brief von einer mir unbekannten Dame. Sie hatte ihn an die HAZ geschickt mit der Bitte um Vervollständigung meiner Adresse auf dem Umschlag und Weiterleitung an mich.

Sie schrieb, dass sie mein Foto in der Zeitung gesehen habe und sich an wunderschöne Urlaube in Kroatien, auch auf der Insel Hvar, erinnere und ebenfalls Jelsa kenne. Sie liebe dieses Land, das sie zusammen mit ihrem, inzwischen verstorbenen, Mann oft bereist habe. Und sie schrieb voller Begeisterung von ihren Erlebnissen. Es war ein langer, sauber mit Tinte geschriebener Brief, dem sogar ein Reisebericht von Kroatien aus einer Illustrierten beigefügt war.

Ich war hingerissen und habe selbstverständlich umgehend geantwortet.
Das war vor bald vier Jahren, und wir schreiben uns immer noch. Mal lange Briefe, mal nur Postkarten, immer aus den Urlauben und von Reisen.
Inzwischen weiß ich, dass die Dame etwa 90 Jahre alt ist und zu ihrem Bedauern keine langen, weiten Reisen mehr machen kann. Sie ist aber eine leidenschaftliche Briefschreiberin geblieben. Leider sind viele ihrer Brieffreunde inzwischen nicht mehr da. Sie ist manchmal ein wenig einsam, aber trotzdem guten Muts, was ich bewundere.

Persönlich haben wir uns nie getroffen, nicht miteinander telefoniert. Das ist auch nicht nötig, denn wir haben ja unseren wundervollen Briefkontakt, der hoffentlich noch recht lange hält und für den ich ihr herzlich danke. Ich weiß aber auch, dass ihr die Berichte aus meinem Leben und von meiner Familie viel bedeuten und sie sich darüber freut.

Ich finde, dass diese Geschichte gut in die Weihnachtszeit passt, habe sie deshalb aufgeschrieben und wünsche allen Lesern von myheimat eine schöne Adventszeit.

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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