Klimaschutz mit Kernenergie - geht das? Ein Denkanstoss

Chile, Süd-Patagonien: Amalia Gletscher
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Chiles Gletscher sind in Gefahr. Wie alle Gletscher dieser Erde. Die Erderwärmung soll die Ursache sein. Auch wenn es über den Klimawandel durchaus unterschiedliche Meinungen gibt: Die globalen Anzeichen eines Wandels sprechen für sich. Chile war im Dezember 2019 Gastgeber eines UN-Klimagipfels. Politiker, Experten und Begleiter reisten in Scharen an, ganz sicher nicht klimaneutral bzw. CO2-frei.

Ein wichtiges Schutzziel der Welt-Klimapolitiker: Die Verbrennung fossiler Energien eindämmen. Das wird aber nicht gelingen, da allein in fünf asiatischen Ländern über 600 neue Kohlekraftwerke geplant bzw. gebaut werden. „Die geplanten Projekte seien eine Bedrohung für die aktuellen Klimaziele, warnt die Denkfabrik Carbon Tracker.“

Die Völkergemeinschaft steckt also in einem furchtbaren Dilemma. Vor diesem Hintergrund mutet der deutsche Alleingang abenteuerlich an. Denn allein Deutschland bemüht sich, in der Spur zu bleiben. So leisten wir uns als einziges Land auf der Welt den Luxus, bis 2022 aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie auszusteigen. Bis 2038 soll bei uns der Ausstieg aus der Kohleverstromung vollzogen sein Das Bündnis 90/ Grüne wollen sogar noch früher aus der Kohleverbrennung raus.

Was machen die anderen richtig was machen wir falsch?

Laut statista.com 2019 sind weltweit 147 Kernkraftwerke in Planung. Allen voran China mit 43 gefolgt von Russland mit 25 Reaktoren; die USA 14, Indien 14. Trotz Fukushima beabsichtigt Japan, neun Kernkraftwerke zu bauen. Auch innerhalb der EU setzt man anders als Deutschland auf die saubere Kernkraft. Neben dem Vereinigten Königreich, das sieben Reaktoren realisieren will, wollen Polen sechs, Ungarn zwei, Ukraine zwei, Tschechien zwei, Rumänien zwei und Finnland ein Kernkraftwerke bauen.

Deutschland steht vor einem Paradigmenwechsel. Einerseits wird die friedliche Nutzung der Kernenergie bei uns als zu gefährlich abgeschafft. Andererseits werden wir Kernenergiestrom von unseren europäischen Nachbarn beziehen und auf deren sicheren Betrieb vertrauen müssen. Das gleiche gilt für Kohlestromimporte, die ganz sicher nicht klimaneutral sein werden.

Deutschland im Würgegriff von Stromimporten aus der EU? Den Weg, den unsere Politiker eingeschlagen haben ist gefahrvoll, weil er in die Liefer- und Preisabhängigkeit führt, die sowohl Gesellschaft als auch Wirtschaft in Deutschland über Gebühr belasten wird. Denn mittlerweile dürfte klar sein, dass die volatilen Energiequellen Sonne und Wind nur Teilbeiträge liefern können, da es Massenspeicher nicht gibt bzw. auch nicht in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen werden.

Welche Konsequenzen auf die deutschen Stromverbraucher zukommen, wird heute schon deutlich. Die Strompreise schießen in die Höhe. Und sie werden weiter steigen. Und wen trifft es mal wieder? Hoffentlich schalten die Politiker nach ihrem Wahlkampfgetöse einmal um und wenden sich der sicheren und preisgünstigen und jederzeit verfügbaren Stromversorgung zu. Noch haben wir gute Kernkraftwerke am Netz, die noch einige Jahre sicher betrieben werden können.

P.S.: Gut zu wissen: Frankreich, die Schweiz und die Heimat der Klimaaktivistin Greta Thunberg, Schweden, sind bei der Stromerzeugung quasi klimaneutral, weil diese Länder überwiegend Kernenergie und Wasserkraft nutzen.    

Chile, Süd-Patagonien: Amalia Gletscher
Kann Deutschland allein das Klima retten?
Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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