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Wanderfalken-Nistkästen, Made in Selm

  • Wir danken der Feuerwehr für ihre Hilfe.
  • hochgeladen von Uwe Norra

Das Wanderfalke (Falco peregrinus) gilt weltweit als der schnellste Greifvogel, wenn er im freien Luftraum seine Beute schlägt und dabei Geschwindigkeiten bis zu über 200 km/h erreicht. Es war dabei die Art, die am Ende der Nahrungskette am meisten am DDT zu leiden hatte. Von dem Gift wurden die Eier dünnschalig und zerbrachen beim Brüten, sodass der Nachwuchs ausblieb. So ging der Bestand in Deutschland von 1955 bis 1975 auf nur etwa 50 Brutpaare zurück, sodass der Wanderfalke in mehreren Bundesländern komplett ausgestorben war. Nach dem Verbot von DDT konnten diese herrlichen Vögel sich langsam wieder erholen und die Rückkehr des Wanderfalken gilt als eine der größten Erfolgsgeschichten des Naturschutzes.

Die erste Brut nach dem Verschwinden erfolgte in Nordrhein-Westfalen dann wieder 1986. Im NABU NRW bildete sich eine Personengruppe heraus, die vor 20 Jahren zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz führte. Durch unermüdlichen Einsatz wurde erreicht, dass in diesem Bundesland wieder über 100 Wanderfalken-Paare brüten. Wo diese Art von Natur aus ein Felsenbrüter ist, gelang es durch die Feldforschung, vom Kölner Dom angefangen über Kraftwerke und andere hohe Gebäude, diesem Greifvogel durch spezielle Nistkästen Brutmöglichkeiten zu schaffen, die auch angenommen werden.

Die Kreisgruppen arbeiten eng mit diesen Spezialisten des NABU NRW zusammen. So kam es zu Kontakten auch mit unsere Selmer Ortsgruppe, wo eines unserer Mitglieder von Beruf Tischler ist und sich bei der Herstellung von Nistkästen spezialisiert hast, wenn es um besondere fachliche Herausforderungen geht. So baute er mit besonders langlebigen Materialien, wie zementgebundenen Spanplatten, einen ersten Wanderfalken-Nistkasten. Dieser wurde sofort nach dem Aufstellen von einem Pärchen bezogen, das inzwischen seine erste Brut darin großgezogen hat. Damit war ein Begriff für besondere handwerkliche Qualitätsarbeit entstanden.

Ein anderes Wanderfalken-Pärchen hatte sich nun in diesem Jahr an einem Fabrikschornstein einen für diese Art zu kleinen Turmfalken-Nistkasten zum Brüten ausgesucht. Dort bestand somit Bedarf, die alte Nisthilfe gegen eine neue auszutauschen. Dieses Auswechseln geschah heute, in Anwesenheit des Wanderfalken-Beringers von NRW, mit Hilfe der örtlichen Feuerwehr, der dafür besonders gedankt sei. Fünf Mal mußte der Korb am Ende des Leiterwagens auf die Höhe von etwa 28 Metern fahren. Erst wurde der Turmfalken-Nistkasten entfernt. Dann wurden mit einer Schablone die Löcher für die aus Eisenwinkeln gefertigte Halterung gebohrt. Mit dem Anbringen dieser Halterung war bereits das wichtigste getan. Der neue Nistkasten brauchte als nächstes nur aufgesetzt und festgeschraubt werden. Im fünften und letzten Arbeitsgang kam dann die "Sitzgruppe" hinein, wie der Feuerwehrmann den feinen Kies nannte, mit dem der Boden des Nistkastens angefüllt wird. Wanderfalken bauen kein Nest, sondern legen ihre Eier direkt auf den jeweiligen Untergrund. Aber in dem Kies bildet sich durch die Vögel eine Mulde, aus der die Eier nicht wegrollen. So wird bei der Erstellung der Nistmöglichkeiten für diese ganz besondere Vogelart bis ins kleinste an alles gedacht. Wenn möglich werden die jungen Wanderfalken auch beringt, bevor sie flügge werden. Die Standorte de Nistplätze werden allerdings aus Artenschutzgründen nicht öffentlich bekanntgegeben. So bitte ich um Verständnis dafür, dass ich die Bilder von unserer heutigen Aktion ohne weitere Ortsangaben zeige.

  • Wir danken der Feuerwehr für ihre Hilfe.
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  • Als erstes wird der alte Turmfalken-Nistkasten entfernt.
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  • Arbeiten in 28 Metern Höhe.
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  • Durch eine Schablone werden die Löcher zum späteren Festschrauben der Halterung gebohrt.
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  • Der neue Wanderfalken-Nistkasten im Werkstattwagen unseres NABU-Mitglieds. Rechts liegt der Kies. Daneben steht der alte Turmfalken-Nistkasten.
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  • Der alte steht auf dem neuen. Das Bild läßt sofort verstehen, warum der alte Nistkasten zu klein für den Wanderfalken war.
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  • Die neue Nisthilfe von unten. Alles ist mit Aluminium und nichtrostenden Schrauben gut verarbeitet. Vor der eigentlichen Brutkammer befindet sich ein Gitterrost, auf dem die Jungfalken später gefüttert werden, bevor sie in das flugfähige Alter kommen und einfach Platz brauchen, um schon mit den Flügeln zu schlagen.
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  • Die Montage der Halterung.
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  • Die Halterung ist angebracht.
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  • Der neue Nistkasten wird auf dem Korb des Leiterwagens verladen.
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  • Hoch geht´s.
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  • Das neue Wanderfalken-Heim wird aufgesetzt ......
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  • Alles wird festgeschraubt, bevor noch der Kies hinein kommt.
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  • Das neue Eigenheim ist fertig für den Bezug durch die Wanderfalken, die jeweils im Herbst durch den Beginn der Balz ihren Brutplatz für das nächste Jahr in Besitz nehmen.
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12 Kommentare

Danke Frank, ich hatte extra nur über 200 km/h zugegeben, weil das RADARMESSUNGEN sind und als ehemaliger ............. okay, lassen wir das ;-))

nein, da streiten sich noch welche, wie schnell der Wanderfalke wirklich wird und deshalb habe ich die Untergrenze geschrieben

ich hab mal auf den Galapagos-Inseln einen gesehen, der ist quer über den ganzen Himmel geschossen und dann hinter einem Mangroven-Wald verschwunden, das war atemberaubend, als hätte der Falke stillgestanden und die Erde wäre wie eine Kulisse hinter ihm vorbeigeschoben worden

Eine großartige Aktion !
Ich habe erfahren,das es bei uns einen Uhu geben soll,Uwe ! Zumindest die Waldohreulen sind-endlich-wieder zu hören !

der Uhu ist ebenso wieder im Kommen, wie der Wanderfalke

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