Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim - Neubau der Bolzumer Schleuse - Bolzumer Brücke

Großbaustelle Bolzumer Schleuse
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Im europäischen Wasserstraßennetz hat der Mittellandkanal eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Der Kanal verbindet als einzige West-Ost-Wasserstraße die Stromgebiete des Rheins, der Weser und der Elbe.
Um die Möglichkeiten des fast vollständig ausgebauten Kanals ausschöpfen zu können, müssen aber auch die Häfen an den Stichkanälen des Mittellandkanals für die heutige moderne Güterschifffahrt erreichbar sein, so auch die Häfen im Stichkanal nach Hildesheim.

Der vor rd. 80 Jahren für die Abmessungen der damaligen Schiffstypen konzipierte Stichkanal nach Hildesheim wird daher zur Zeit mit dem Ziel der Güterverkehrsanbindung für moderne Großmotorgüterschiffe ausgebaut. Neben dem Ausbau des Stichkanals ist auch ein Neubau der Schleuse Bolzum erforderlich (Bolzum ist ein Ortsteil der Stadt Sehnde).

Die alte Schleuse wurde in den Jahren 1926 bis 1927 erbaut. Sie hat eine nutzbare Kammerlänge von 82 m, eine Kammerbreite von 12 m und eine Drempeltiefe von 3 m.
Der Ausdruck "Drempel" (v. mittelhochdt.: Drempel = Türschwelle) bezeichnet in einer Schleuse den Mauervorsprung, über dem sich das bergseitige Schleusentor befindet
Das Maß der Drempeltiefe bezeichnet den maximalen Tiefgang der Schiffe.
Damit beim Ablassen des Wassers aus der Schleusenkammer das Boot nicht auf dem Drempel aufsetzt und beschädigt wird, ist die Lage des Drempels an der Wand der Schleusenkammer markiert und bei Talfahrt zu beachten. Bei Bergfahrt sieht man bei entsprechender Fallhöhe den Drempel als Mauer unterhalb des bergseitigen Schleusentores.
Die neue Schleusenkammer erhält eine Länge von 139 m und eine Breite von 12,5 m. Die Drempeltiefe beträgt 4 m.

Zusätzliche Baumaßnahmen sind die Anpassung des Vorhafens und der Neubau eines Pumpwerkes zur Rückführung des Schleusungswassers. Der Neubau einer Brücke, mit der die Landstraße 410 von Sehnde (Kernstadt) nach Bolzum über die Einfahrt der neuen Schleuse und das Unterhaupt der alten Schleuse geführt wird, ist schon seit längerem fertig und zur Benutzung freigegeben.

Das bestehende Schleusenbauwerk ist mit seinen zugehörigen Anlagen und dem bestehenden Pumpenhaus ein technisches Denkmal. Die alte Schleuse wird nach Inbetriebnahme des neuen Bauwerkes außer Betrieb genommen, teilverfüllt und begrünt, so dass sie als Denkmal begehbar sein wird.
Die neue Schleuse soll Mitte 2011 fertig gestellt sein.

Die Luftaufnahmen sind vom Sehnder Kaliberg aus gemacht, der dem Schleusenneubau gegenüber liegt.

Bürgerreporter:in:

Günther Eims aus Sehnde

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