Ein Gruß aus Lethbridge / Alberta (Kanada)

von Daniela Brix:

Seit 4 Jahren stand für mich fest, dass ich nach Canada wollte. Im Herbst 2009 war ich das erste Mal hier, ich war für einen Monat in Vancouver. Aber das hat mir nicht gereicht. Ich wollte mehr, ich wollte ein Jahr im wundervollsten Land der Welt verbringen!
Und hier bin ich. Ich lebe seit Ende Juli in Lethbridge, Alberta und genieße es in vollen Zügen. Lethbridge ist ca. 2 Stunden von Calgary, 4 Stunden von Banff und 1 ½ Stunden vom Waterton-Nationalpark entfernt. Der Sommer hier war klasse, ich war einige Male in Waterton um dort verschiedene „Wander“-Pfade auszutesten oder habe meine freie Zeit zum Laufen genutzt. Lethbridge an sich ist eigentlich ziemlich langweilig. Man kann Minigolf spielen, zum Henderson-Lake gehen oder den Blick in die „Coolies“ genießen. Das war es dann auch schon. Aber irgendwie könnte ich mir keinen besseren Platz zum Leben und Arbeiten mit Personen mit Behinderungen vorstellen.

Um den 20. November herum hatten wir -20°C und Schnee, ist für einen Winterfan wie mich ziemlich perfekt. Ich weiß nicht wieso, aber jedes Mal wenn ich Schnee sehe, erinnert es mich an Weihnachten, selbst wenn wir in Deutschland selten weiße Weihnachten haben.

Mit jedem Tag, der verstreicht, kommen wir einen Tag näher an die Adventskalender-Zeit heran. Ich denke nicht, dass es hier normal ist, den Countdown bis Weihnachten mit Süßigkeiten herunter zu zählen, aber deswegen muss ich noch lange nicht auf meinen Kalender verzichten, den hat meine Mama mir nämlich mitbringen lassen.
Irgendwann kommt aber der Punkt, wo keine geschlossenen Päckchen mehr am Kalender hängen. Mist. Aber die Rettung naht! Denn abends geht es in Deutschland ja schon weiter mit Süßigkeiten. Canadier warten da doch lieber noch bis zum nächsten Morgen, warum auch immer. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass es hier viele Familien gibt, die schon am 24. Dezember Weihnachten feiern, da die Großeltern von Deutschland/Europa nach Canada emigriert sind. Wenn man hier sagt, dass man aus Deutschland kommt, hört man schon mal „Oh, meine Oma kommt aus Deutschland!“.

Bei einem Treffen aller Leute, die intensiver mit unserer Community zu tun haben, wurde uns mehr über das Verbringen der Adventszeit in unseren Häusern erzählt. Ich denke, es wird noch ruhiger zugehen, als bei uns in Deutschland, aber dass es weniger Weihnachtsstress gibt, kann ich mir noch nicht vorstellen. Nur zwischen dem Stress wird es halt ruhiger ;-).Wir sind hier wie eine große Familie. Sitzen zusammen im Wohnzimmer, kochen, machen Wäsche, gehen spazieren und haben Probleme sowie Spaß. Spaß habe ich auch meistens beim Skypen mit meiner Familie und meinen Freunden.

Mal gucken, bei wem ich an Heiligabend mit vor dem Tannenbaum „sitze“ und zugucke. Bei wem es auch sein mag, ich habe euch alle lieb und würde schon gerne mit euch zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen, Schmalzkuchen essen, Glühwein trinken und in eurer Nähe sein. Aber heute ist nicht alle Tage, ich komm‘ wieder, keine Frage!

Ich wünsche allen LeserInnen, aber vor allem natürlich meiner Familie und meinen Freunden, ein wundervolles Weihnachtsfest.
Dani

Bürgerreporter:in:

Heike Marwell aus Seelze

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