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Jubiläum für ein Kraftpaket auf sechs Achsen

  • Die typische Doppeltraktion der 151er. Im Ganzzugverkehr werden mit der automatischen Kupplung (AK) schwere Zuglasten transportiert. Hier ist es ein Erz Zug der durch die Lande geschleppt wird. Er wird meist komplett vom Fördergebiet zum Kunden gebracht und dort komplett entladen.
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Jetzt ist es 40 Jahre her, da erhielt die Deutsche Bahn ihre erste Lok der Baureihe 151. Nach 40 Jahren Arbeitstätigkeit sind die Meisten Menschen schon in Rente oder Pension. Aber dieses Kraftpaket auf Schienen ist immer noch im Dienst und zieht ihre schweren Lasten durchs Land.

Baureihe 151, das sagt doch bestimmt nur Eisenbahnern und eingefleischten Bahn Fans etwas. Doch Menschen die eher mit Autos aufgewachsen sind kennen die nicht. Mercedes, Audi und BMW sagen denen schon eher etwas. Doch was ist eine 151er. Die 151er ist eine schwere Güterzuglok. Also befinden wir uns da dann doch etwas näher bei den LKW, wie etwa MAN, Iveco und damals wohl auch noch Deutz.
Ende der sechziger Jahre hat die Deutsche Bundesbahn, wie sie damals noch hieß beschlossen sich dem LKW Transport mehr entgegen zu stellen. Der Wettbewerb stand zu Gunsten der Gummibereiften Zugmaschinen.

Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland ließ die Transportgüterzahlen emporschnellen. Die Bahn war mit ihrer vorhandenen elektrisch betriebenen Fahrzeugflotte mit den Typen E10, E40/E39, E50 und der eher kleinen Elektrolok E41, sowie deren Abwandlungen, diesem Aufkommen in kleinster Weise gewachsen. Deshalb beauftrage die Bundesbahn die Industrie mit ihr zusammen eine Leistungsfähige Lokomotive zu entwickeln, die auf den vorhanden Lokomotiven aufbauen sollte. Es sollte das Prinzip Einheitslokomotive fortgeführt werden. AEG und Krupp lieferten dann 1973, am ersten Februar die Lok, die 151 001, aus. Ihr folgten in den Jahren bis 1978 noch 169 Stück. Sie waren in der Lage schwere Güterzüge zu ziehen und boten sogar die Möglichkeit in Doppeltraktion vor die Züge gespannt zu werden. Doppel hieß zwei Loks gekuppelt konnten von einer gesteuert werden. Die vorausfahrende Lok, besser gesagt ihr Lokführer war in der Lage beide Lokomotiven zu bedienen. Bei den, immer noch im Dienst befindlichen, Dampfloks mussten jede der beiden Loks einen eigenen Lokführer haben. Nicht immer war das hundert Prozent synchron, was zu mancherlei Schäden an den Achsen führte.
Mit ihren 441 Kilonewton (kN) Anzugkraft ist die 151er die bis heute stärkste Lok der Bahn. Die ICE3 hat zum Vergleich nur 300 kN Anzugskraft. Diese Anzugskraft machte die 151er zu einer, besonders im Güterzugverkehr, waren Kraftmaschine. Sie wurde und wird auch heute noch gerne im Paar eingesetzt. Aus diesem Grund hat man auch eine besondere Kupplung entwickelt, die die großen Anzugskräfte auch gut übertragen konnte. Es handelt sich um die AK69, einer automatischen Kupplung. Mit ihr können die großen Anzugskräfte besonders gut übertragen werden. Besonders im schweren Erzzugverkehr macht dieses Kraftpacket seit nun mehr 40 Jahren ein super Bild von angewandter Ingenieurskunst auf unseren Schienen….

Zum Schluss noch mal ein Paar technische Daten. Dieses große Zugpferd hat 6300kW Leistung, also rund 8500PS wie man damals noch sagte. Mit einem Gewicht von 118t ist sie kein Leichtgewicht, aber irgendwie muss die immense Leistung ja auch auf die Schiene kommen. Da die Lok auch für sogenannte Eilgüterverkehre ausgelegt ist, ist sie mit ihren 120 km/h Höchstgeschwindigkeit recht schnell unterwegs. Und die sechs Achsen werden, in zwei Drehgestellen, auf einer Länge gut 19,5m unter dem Rahmen verteilt.

Mehr über Instandhaltung und Wartung der Loks findet ihr hier auf dem Lokschrauber.

  • Die typische Doppeltraktion der 151er. Im Ganzzugverkehr werden mit der automatischen Kupplung (AK) schwere Zuglasten transportiert. Hier ist es ein Erz Zug der durch die Lande geschleppt wird. Er wird meist komplett vom Fördergebiet zum Kunden gebracht und dort komplett entladen.
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  • Das Führerpult einer 151er. Das Handrad in der der Mitte. Mit ihm kann die beschleunigt werden, das heißt es wird aufgeschaltet. Das funktioniert im Prinzip wie bei der heimischen elektrischen Eisenbahn. Die Trafo wird hochgeregelt und die Lok damit beschleunigt.
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  • Hier die Lok im Seitenprofil. Gut zu sehen die großen Lufteinlassgitter. Hier ziehen die Fahrmotorlüfter die zum kühlen der Fahrmotore benötigte Luft durch und blasen dies über die sechs großen Elektromotore um diese im Betrieb zu Kühlen.
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  • Nochmals die Lok von der Seite durch die Seitenfenster gut zusehen der Große Trafo der die sechs Elektromotore Antreibt. Aber auch für diverse Kleinbetriebe, wie Lüfter und Beleuchtung wird er benötigt.
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  • Die Gemischtzugkupplung - mit ihr können Züge, mit gängiger Schraubenkupplung, mit Loks mit einer Automatischen Kupplung (AK) bespannt werden.
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4 Kommentare

Sehr interessanter Bericht. Ich konnte vor Jahren mal eine Fahrt von Braunschweig über Hannover nach Maschen (bei HH) auf dem Lok mitmachen, war hochinteressant. Da sieht man mal wieder, wie die Zeit vergangen ist.

Super Bericht, als Kind hat mir mein Onkel Heinrich Engelke sehr viel von der Bahn erzählt, er war Lokführer und lebte mit seiner Frau in Seelze, im Haus von Bäckerei Uhde.

Ein klasse Beitrag mit vielen interessanten Details und Fotos :-)

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