Irrwitzige Ausbauplanung zwischen HEM und Wiesenweg

Die Region Hannover plant einen Umbau der hannoverschen Straße zwischen der HEM-Tankstelle in Seelze und dem Wiesenweg in Letter. Sie nennt es "Radwegeausbau", meint aber weiße Striche auf der Fahrbahn und den Wegfall des 2-Richtungsradverkehrs auf der Geschäftsseite. Der Radverkehr aus Richtung Seelze soll auf der Bahnseite erfolgen.

Durch die Verlegung des Radverkehrs auf die Bahnseite, weg von den Geschäften, müssen Radfahrer an 5 Stellen unnötig ggfs mehrfach die viel befahrene Straße überqueren: Aldi/Edeka, Tankstelle, Lidl + Fachmarktzentrum (7 Geschäfte), Strickling/Therapiezentrum, Netto.

Beispiel: Beim Aldi kaufe ich ein, bei der Tankstelle hole ich meine Zigaretten, beim Dm erwerbe ich meinen Drogeriebedarf, bei Strickling hole ich mein Paket ab und bei Netto will ich noch einen Wasserträger kaufen, damit ich ihn nicht so lange auf dem Gepäckträger balancieren muß: 9 mal muß ich die Straße überqueren!!!
Dabei handelt es sich um ganz normalen Einkaufsverkehr.

Die zahlreichen Fragen, die sich stellen, wurden nur unbefriedigend beantwortet.
Z.B. wie eine Mutter mit einem 12-Jährigen und einem 10-Jährigen Kinde von der Bahnseite auf das 10-Jährige auf dem Bürgersteig einwirken soll oder umgekehrt. Mobilitätseingeschränkten z.B. mit Dreirädern wird geraten selber darauf zu achten sich sicher im Verkehr zu bewegen, was angesichts der erzwungenen ungesicherten Querungen der viel befahrenen Straße ziemlich zynisch ist.
Der Hinweis auf die Gefährdung durch Zweirichtungsradverkehr ist nicht stichhaltig, da der Unfallschwerpunkt bei Aldi/Edeka durch die geplante Ampel entschärft würde, selbst wenn sonst alles bleibt wie es ist.

Die bisherige Planung bedeutet eine massive Verschlechterung und Gefährdung des Einkaufsradverkehrs aus Richtung Seelze. Sie ist nicht auf zunehmenden Radverkehr und die Zunahme von Rädern mit Hänger, Dreirädern und Lastenräder ausgerichtet und berücksichtigt die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von 10 – 30 km/h bei Radfahrern und den daraus resultierenden Bedürfnissen nicht.
Sie ist schon heute veraltet und zieht sich auf absolute Minimalanforderungen zurück, die vor 11 Jahren festgelegt wurden und die Bedürfnisse des heutigen Radverkehrs nicht berücksichtigen. Mein Fahrradhänger ist ca. 90 - 100 cm breit. Wenn ich mir selbst begegnen würde, bräuchte ich eine Fahrbahnbreite von 2,50 statt 1,85m. 

Bis auf wenige Ausnahmen wäre auf der Geschäftsseite genügend Platz mit Grundstückskäufen einen ausreichend breiten Radweg (mindestens 2,50 m) mit Zweirichtungsverkehr auf der Geschäftsseite zu schaffen.
Das würde den Rad- und Fußverkehr entzerren, Unfallgefahren zwischen Fuß- und Radfahrern vermeiden und die Sichtbarkeit der Radfahrer erhöhen und damit auch die Gefahr von Unfällen zwischen Auto und Radfahrern verringern.
Gleichzeitig würden riskante Manöver zur Straßenquerung vermieden.
Der Fahrseitenwechsel wäre an der geplanten Ampel beim Aldi und an der Bedarfsampel Wiesenweg gefahrlos möglich und kann durch Warnschilder und Straßenmarkierung weiter abgesichert werden

Reaktionen von Bürgerinnen auf diese Planung: „Ist mir egal, ich fahre weiter auf dem Bürgersteig“, „Ich fahre dann dort nicht mehr Rad“ (sondern Auto), „Ich kaufe dann woanders ein, wo ich besser hin komme“.
Für die Geschäfte kann das spürbaren Nachfragerückgang bedeuten, insbes. bei denen ohne Querungshilfen.

Wenn Autofahrer nun denken, was gehen mich die Radfahrer an: die fahren auf dem gestrichelen Radstreifen auf der Fahrbahn und können meist wegen der Verkehrsdichte nicht überholt werden oder es kommt zu riskanten Überholmanövern, weil die Autofahrer ungern mit 10-15 km/h von Letter nach Seelze fahren oder umgekehrt.

Für mich gibt es nur eine Lösung: Zwei-Richtungs-Radverkehr auf der Geschäftsseite mit separatem Radweg.

Im weiteren Verlauf sollen in Höhe des Bahngebäudes sämtliche Parkplätze ersatzlos wegfallen. Damit erhöht sich der Parkdruck im Bereich Gerhart-Hauptmann-Straße, in dem bereits 50 % der Parkplätze wegsaniert wurden und heute schon eine sehr schwierige Parksituation herrscht, und im Wiesenweg. 

Bürgerreporter:in:

Petra Scholl aus Seelze

Webseite von Petra Scholl
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.