Juke Joint Duo bei 12xk
Wenn die Eisenbahn durch die Kirche fährt

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Staunend und immer noch ungläubig gingen die Besucher in die Pause. Gerade vorher hatten einige vor ihnen ungläubig mit geschlossenen Augen in der Kirche gesessen und sich dann die Augen gerieben. Ja. Sie waren nicht auf einem Bahnhof. Sie waren tatsächlich in der St. Barbara-Kirche und es war auch nirgends eine Eisenbahn zu sehen. In der Kirche saß nur ein Musiker – René Wermke - mit einer kleinen Mundharmonika an den Lippen. Er machte diese unsagbar naturgetreuen Geräusche. Am Ende des Abends erklärte er dann kurz und mühelos, wie man „ganz einfach“ diese sagenhaften Geräusche mit der Blues Harp – der Mundharmonika – machen kann.
Aber beginnen wir da, wo auch dieses Konzert begann. René Wermke hatte nicht nur die Mundharmonika mitgebracht. Er hatte auch eine E-Gitarre, die ein Freund in England für ihn gebaut hatte ebenso dabei, wie eine selbstgebackte Gitarre aus einer Zigarrenkiste. Auch mit den Füßen in unterschiedlichen Socken war er nicht untätig. Damit spielte er sein aus den Staaten mitgebrachtes Percussions-Etwas. Seine Musik ist ohnehin geprägt von Erlebnissen in den Staaten. Die Mundharmonika nahm ihren Weg Mitte des 19. Jahrh. von Deutschland dorthin. Aber erst dort durch die Einflüsse der Kirchen und des unterschiedlichen Lebens der verschiedenen Menschengruppen entwickelte sie besondere Klänge. Eindrucksvoll konnte man das bei „Big boss man“ hören. Auch eigene Erlebnisse wurden musikalisch verarbeitet und so entstand das Eigenprodukt „Roberta“.

René Wermke spielte zwar mit Blues Harp oder E-Gitarre und seinem Percussions-Kompakt-Gerät schon für zwei. Aber ohne die vom Linkshänder Vincent Heller gespielte Gitarre wäre ein Teil des Klanges nicht dabei gewesen. Er setzte den Bass und zum Teil den Beat. So erst wurde „Rollin and Tumblin“ ebenso rund wie auch alle anderen Stücke. Und nach kurzen Solis erhielt Vincent Heller stets Szenenapplaus. Mit Applaus wurde ohnehin an diesem Abend nicht gespart. Es hielt auch nicht alle Zuschauerinnen auf den Bänken. Sie mussten einfach mehr als nur den Kopf und je nach Rhythmus auch die Hände bewegen. Sie mussten mit dem ganzen Körper mitmachen – kein Wunder bei Rock-Klassikern wie „Hotel California“.

Als das Konzert begann, hatte man es genossen, dass die Kirche kühler als die Luft draußen war. Am Ende waren die Scheiben der Kirche von innen beschlagen. Es war eben heiß hergegangen. Und man war sich einig: Dieser positive Krach sollte unbedingt wiederkommen – das Juke Joint Duo.

Lust auf das Hineinhören in den Abend kann man hier stillen:
https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/aktuelles
Auf den total anders geplanten Abend wird
https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/termine
hier ingewiesen.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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