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Schwere Kost überzeugend serviert - NORA

Nora oder ein Puppenheim. Henrik Ibsen stellt das Frauenbild seiner Zeit in diesem Stück so dar, dass wir mit unserem heutigen Denken und Handeln fast schockiert sind und es manchmal persiflierend wirkt. Da fallen dann solche Sätze wie: Ist es nicht lieb von mir, dass ich Dir so gut gehorche. Oder: Ist das meine kleine Lerche, die da zwitschert? Oder: Es ist unglaublich, wie teuer es für einen Mann ist, sich so einen Paradiesvogel zu leisten? Oder: Verkommen Eltern, verkommene Kinder – das kommt meistens von der Mutter. Und wenn die Nora Geld bekommt, um den Haushalt zu bestreiten, dann bedankt sie sich brav dafür.

Die als naives Vögelchen hingestellte Ehefrau hat dabei Mut bewiesen, ihrem Ehemann Leben und Aufstieg zu retten. Hinter seinem Rücken hat sie für seine Gesundheit Schulden gemacht, dafür eine Urkundenfälschung begangen. Am Ende des Spieles zeigt sie, dass das Leben und sein Verhalten sie gegen seinen Willen emanzipiert hat. Ein Stück ohne Happyend oder doch? Sie geht auf ihren eigenen Weg ohne ihn.

Gleich drei Noras verkörpern als Schauspielerinnen diese Ehefrau des zum Jahreswechsel zum Bankdirektor werdenden Ehemannes. Alle drei Schauspielerinnen sind unterschiedlichen Typs und sie zeigen auch nicht dieselbe Nora. Der Herr Bankdirektor spielt diese Rolle so, dass man nicht glauben mag, es ist in der Zeit anders zugegangen. Selbst sein in der Silvesternacht startender Striptease, die totale Fehlinterpretation der Äußerungen seiner Frau aus seinem Selbstverständnis heraus, zeigt Peter Zanini überzeugend – keine leichte Szene. Die Freundin der Nora – gespielt von Kristine Linde – begeistert schon allein durch ihr Minenspiel. Toll ist auch die Wandlung des Anwalts vom mahnenden Geldgeber zum linken Verlierer durch Werner Gollubits. Die erste Nora, das liebe Vögelchen, das viel riskiert hat, ist Jeanette Dobberlins Rolle. Die sich wandelnde und konsequente, mutige Nora ist die dritte Nora. Anja Fahrenbach schafft es hervorragend diese Wandlung, diese nicht mehr zur Unterwerfung bereite Nora als Schlusspunkt des Stückes zu markieren.
Der lange anhaltende Beifall zum Ende der Premiere – mehr als verdient. Die Klosterbühne Wennigsen zeigt auch nach 33 Jahren mit diesem Stück, dass eine mutige Inszenierung eines nicht gerade anschmiegsamen Stückes den Besuch sehr lohnenswert macht.
Termine findet man unter www.klosterbuehne-wennigsen.de

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