Sao Tome e Principé - ein Land zwischen zwei Welten oder Leve-leve.

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Wenn man diese Inseln Sao Tome e Principé bereist, so ist man unmittelbar im Konflikt. Lange Zeit waren die Portugiesen hier die Herrscher der Inseln. Sie haben sie in ihrer Art und Weise kultiviert. Sie haben ganze Dörfer gebaut, in denen manchmal bis zu 3000 Menschen gearbeitet und gewohnt haben. Sie hatten steinerne Unterkünfte, ein geringes Einkommen, Kleidung der Europäer und bekamen Verpflegung. Wenn sie krank wurden, so gab es ein Krankenhaus in jeder dieser Ansiedlungen. Es gab Straßen, Schienenverkehr und große Plantagen für Kaffee, Kakao und Palmen. Den großen Profit haben die Portugiesen eingestrichen.

Dann kam das Jahr 1975. Der Aufstand. Die Freiheit. Die Portugiesen verließen quasi über Nacht die Inseln. Sie ließen die Dörfer zurück.

Wir sind 35 Jahre weiter.

Die Siedlungen stehen noch heute. Die Krankenhäuser sind ausgeräumt und verlassen. Manchmal findet man dort einen Taiwanesischen Arzt – eine strategische und eher politische Aktivität, wenn man sich die nicht vorhandene Ausstattung ansieht. Manchmal wohnen noch heute Menschen in den ehemaligen Arbeiterhäusern, jedoch haben die Häuser oft keine Fenster mehr und die Grundfarbe ist nicht zu erkennen. Die Häuser der ehemaligen Chefs sind in der Regel zerfallen – in einem Fall dient es Staatsempfängen, das Umfeld jedoch ist grauslich. Die Kakao-Trocknungsanlagen sind dem Verfall Preis gegeben. Die Plantagen werden nur noch unsystematisch ausgebeutet und nicht gepflegt.

Und die Einheimischen? Sie sind zum großen Teil zurück gekehrt in ihre Dörfer. Sie leben in Holzhütten wie zuvor. Sie leben ihren Lebensstil – so, wie sie es vor dder Kolonialisierung getan haben. Sie leben von dem, was das Land her gibt. Sie fischen. Sie holen das Wasser von der Wasserstelle und ihr Holz aus dem Wald.

Sie tun es aus Protest?
Sie tun es, weil sie dieses Leben zufrieden macht?
Wir werden es nicht erfahren.

Fröhlich sind sie alle. Sie freuen sich darauf, angesprochen zu werden und sie sprechen an. Sie sind offen.
Auch schicken sie ihre Kinder in die Schule. Was also wird die kommende Generation machen? Wird sie die ehemaligen Kolonialbauten weiter der Wildnis überlassen? Wird sie den anderen Kampf mit der Natur in traditioneller Form fortführen oder ….......
Leve leve ist ihr Lebensmotto – leben und leben lassen! Wie lange es wohl noch Bestand hat.

Sie leben jedenfalls auf von der Natur her bevorzugten Inseln des Überflusses.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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