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Reform 2020 – Bonhoeffer gestern und heute

Wie fasst man einen Abend in eine kurze Darstellung, wenn doch jedes Wort
dieses Abends wichtig, hoch aktuell und unverzichtbar für eine Einordnung ist?
Wenn die musikalische Zeitbetrachtung und das musikalische Erleben
Bonhoeffer in einem eigenen Licht durch Pastor und Musiker Wolfgang Petrak
erscheinen lässt? Wenn Theologe und Journalist Arnd Henze Bonhoeffer aus
der oft erfolgenden Verkürzung und dem Missbrauch seiner
Glaubenseinordnung nimmt?

Es ist unmöglich, dieses in wenige Worte zu fassen. Vielleicht hilft es, bei der
Musik anzufangen, mit der Wolfgang Petrak ein Bild der Zeit und der
Einflussnahme der Musik auf Bonhoeffer zeichnet. Startend mit „Nun freut
Euch alle Christenheit“ ist es die Mahnung, Bonhoeffer nicht darauf zu
verkürzen. Mit „Deep river“ zeigt er den Einfluss des amerikanischen Lebens an
und mit „Naima“ einen ganz anderen Blick. Da ist dann „Hymn for freedom“ die
folgerichtige Abrundung. Wolfgang Petrak zeigt viel Gespür in den Fingern. Sein
Vortrag in Worten und in Tönen ist leidenschaftlich.

Und Arnd Henze sprudelt ebenfalls vor Leidenschaft für Zusammenhänge der
oft gewollt oder ungewollt erfolgenden Verkürzungen der Gedanken
Bonhoeffers in der heutigen Zeit. Dabei öffnet er die Augen für einen vielleicht
anders zu handhabenden, christlichen Gedanken für Menschen in der CoronaZeit in Pflegeheimen. Arnd Henze lässt aber auch die Wahl in den USA ganz
anders zu bewerten, wenn man den Einfluss Evangelikalen in den Blick nimmt
und mit welchen durch missbräuchliche Verkürzung von Gedanken Bonhoeffers
Grundsätzen gearbeitet und beeinflusst wird. Arnd Henze bleibt bei dem
Nutzen von Verkürzungen der Gedanken Bonhoeffers nicht in den USA. Er sieht
dieses Vorgehen auch bei der AfD. Ganz hoch aktuell wird Arnd Henze beim
Lockdown light. „Wie ist es zu sehen, dass jetzt – anders als beim ersten
Lockdown – die Kirchen offen bleiben?“ Arnd Henze warnt vor einer falschen
Einordnung. Und ein Gedanke seines Vortrages, dem man auch noch viel länger
hätte zuhören können, darf auf keinen Fall verloren gehen: Religionsloses
Christentum. Nach Bonhoeffer führt das Festhalten an „ritualen“, an religiösen
Richtigkeiten in die Nische, ist die Welt erwachsen geworden, braucht die Welt
heute u.a. das Beten. Aber in religiöser Form? Diese Entwicklung fortsetzend
erleben wir, wo sich Christentum heute einbringen kann und muss: Zuhören
und Dasein. Wie aber kommt Kirche dem nach, wenn Menschen in die
Einsamkeit des Showdowns geschickt werden und das Zuhören und Dasein auf
der Strecke bleibt?

Nicht nur mit diesem Gedanken, sicher auch mit dem neuen Blick auf die USAWahlen gehen die Menschen – übrigens oft ausgestattet mit dem aktuellen
Buch Arnd Henzes – aus der Kirche. Ein beeindruckender Abend endend mit
einem gemeinsamen Vaterunser und danach Wolfgang Petrak am Klavier
improvisierend Knut Werner begleitend, der „Von guten Mächten…“ liest.
Auf der Internetseite der Kirchengemeinde sind Videos des Abends zu finden.

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