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das Schwandorfer Felsenkeller-Labyrinth.

Am heißesten Tag der Woche fand ein Ausflug vom CSU Stammtisch Friedberg in die Oberpfalz statt. Ziel war das Schwandorfer Felsenkeller-Labyrinth. Dort fanden die Besucher Kühlung. Es war gut, dass alle warme Jacken mitgenommen hatten, denn bei 7 – 10 Grad Celsius hätten doch manche ziemlich gefroren.
Die Begleiterin vom Touristikbüro führte ihre Gäste in einige der rund 60 Räumen und Gängen, in einem miteinander verbundenen Ensemble von sieben Kellersystemen im Schwandorfer Holz- und Weinberg.
Die Gruppe erfuhr von 130 durch Menschenhand gehauene Felsenkellerräume im Dogger-Sandstein, die sich nebeneinander oder in Etagen übereinander liegend, über annähernd einen Kilometer erstrecken.
Der Anlass ihrer Erbauung war die Umstellung des Biererzeugungsverfahrens, von der oberen, warmen auf die untere, kalte Gärung. So erzielte man ein süffigeres und länger lagerfähiges Getränk. Denn jetzt durfte die Temperatur beim Gärprozess die 10 Grad Celsius nicht überschreiten. Bedingungen, die der Felsenkeller mit 8 Grad Celsius noch heute bietet.
Bier war in früherer Zeit ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Nahrung speziell der unteren Schichten. Ein Protokoll aus dem 19. Jahrhundert beweist, dass der ärmere Teil der Bevölkerung, sich größtenteils im Sommer mit der Nahrung in einer Maß Bier und einem Stück Brot bestehend, begnügen mussten.
Ein Heute lustige Geschichte konnte sie von einer kleinen Gruppe Jugendlicher erzählen, die sich unvergesslich machten. Denn als später die Keller als Kühlschränke für Lebensmittel des täglichen Bedarfs verwendet wurde, lagerten dort Spirituosen, Kaffee sowie Fleisch und Wurstwaren des Metzgerhandwerks. Das rief 1931/32die jugendlichen "Kellerdiebe" auf den Plan. Auf ihren Raubzügen, die zumeist vor großen Festtagen stattfanden, durchbrachen sie Abmauerungen und natürliche Felswände und verbanden dadurch voneinander unabhängige Systeme. Somit waren sie auch die Gestalter des sog. "Labyrinths". Aber auch eine lebensrettende Bedeutung als Luftschutzbunker für viele tausend Menschen gegen Ende des 2. Weltkriegs erzählte die Führerin. Viele Betroffene mit traumatischen Erinnerungen wagten einen Besuch in die unterirdischen Räumen nie mehr, oder erst viele Jahre später.
Die etwa 60 Räume im Bereich des Labyrinths blieben deshalb sich selbst überlassen und wurden in großem Ausmaß mit Bauschutt, Beton, Sand, Schrott und Müll verfüllt.
Nach 100 minuten kam die Gruppe wieder ans Tageslicht und genoss den warmen Sommertag. Da konnte man nachfühlen, wie es Menschen erging, die eng und lange dort unten ausharren mussten
Einige hatten es auch garnicht bis zum Schluss dort unten ausgehalten und saßen wartend im Straßencafé bei einem Eis.

  • Die ersten Erklärungen noch Oberirdisch
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  • Die Schwandorferin hat eine warme Jacke dabei. Sie weiß, was jetzt kommt ;-)
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  • Einer der 130 durch Menschenhand gehauene Felsenkellerräume im Dogger-Sandstein
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  • Hier haben die Kellerdiebe sich einlass in benachbarte Kellerräume geschaffen
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  • Anlass ihrer Erbauung war die Umstellung des Biererzeugungsverfahrens
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  • So erzielte man ein süffigeres und länger lagerfähiges Getränk. Denn jetzt durfte die Temperatur beim Gärprozess die 10 Grad Celsius nicht überschreiten. Bedingungen, die der Felsenkeller mit 8 Grad Celsius noch heute bietet.
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  • Bier war in früherer Zeit ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Nahrung speziell der unteren Schichten.
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  • Durch diese schmale Gasse muss man gehen
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  • Einige Mauern musste man nachträglich zum Stützen einziehen
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  • Was wieder viele Hundert Jahre bestehen wird
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  • Ein Protokoll aus dem 19. Jahrhundert beweist, dass der ärmere Teil der Bevölkerung, sich größtenteils im Sommer mit der Nahrung in einer Maß Bier und einem Stück Brot bestehend, begnügen mussten.
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  • die Keller als Kühlschränke für Lebensmittel des täglichen Bedarfs
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  • aber auch zum Schutz bei Bombenangriff im zweiten Weltkrieg
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  • Viele Betroffene mit traumatischen Erinnerungen wagten keinen Besuch im Keller auch Jhre später nicht
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  • 60 Räume im Bereich des Labyrinths blieben sich selbst überlassen und wurden in großem Ausmaß mit Bauschutt, Beton, Sand, Schrott und Müll verfüllt.
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  • Das ist der schönste Keller, berichtete di Schwandorferin
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  • Da oben wird es schon etwas wärmer
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  • Und hier ist es angenehm warm ;-)
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3 Kommentare

Erinnert ein wenig an die unterirdischen Siedlungen in Göreme, nur das hier nicht Bier den Anstoß für die aufwendigen Bauten gab sondern Marodeure durchziehender Truppen auf dem Weg zur Kilikischen Pforte oder in umgekehrter Richtung nach Zentral-Anatolien. Anders als in Schwandorf wurden diese Zufluchtsorte auch über Jahrtausende genutzt.

Vielen Dank für die interessante geschichte zu den unterirdischen Siedlungen, Karl. Wäre bestimmt auch shenswert

Ein heißer Tipp Christl: Kappadokien zunächst aus der Höhe mit dem Heißluftballon erkunden. Völlig ungefährlich, wenn man den Anordnungen der zumeist flämischen Kommandanten folgt. Die Eindrücke sind überwältigend! Dann mit Führer in den Untergrund steigen - etwa 40 unterirdische Städte, die 3000 bis 60000 Menschen aufnehmen konnten, verteilt über bis zu 19 Stockwerke sind bekannt, zwei können derzeit besichtigt werden und zum Abschluss in der kühlen unterirdischen Stube eines Winzers einen frisch gezapften Schoppen seines Eigenbauweines genie0en und den Liedern zur Laute des Hausherren lauschen.
Viele Grüße nach Friedberg.
Karl-Fr. Seemann

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