Radurlaub am Edersee

Edersee-Radwege
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Schlüchtern, 16. Mai 2010 - Das lange Wochenende um Himmelfahrt nutzten wir in diesem Jahr zur Erkundung des Edersees per Fahrrad. Als Basislager hatten wir den Ort Nieder-Werbe an einem Seitenzufluss des Sees auserkoren. Wir reisten schon am Vorabend des Himmelfahrttages an und fanden im Flair-Hotel Werbetal der Familie Gerlach eine hervorragende Unterkunft mit excellenter Küche. In den nächsten drei Tagen wollten wir, obwohl die Temperaturen kaum 10 °C übersteigen sollten, den Edersee umrunden, eine Tagestour ins Hinterland unternehmen und die Verkehrsmittel rund um den See testen.

1. Tag - Seeumrundung (Edersee-Radweg ER):
Wir starteten in Richtung Waldeck und fuhren auf einem ausgebauten Radweg direkt neben der kaum befahrenen Uferstraße die etwa 10 km bis zur Staumauer. Dort wechselten wir auf die gegenüberliegende Seite und besichtigten den Aquapark, der in seiner maßstäblichen Gestaltung die Form der Edertalsperre wiederspiegelt und so eine hervorragende Übersicht über den See mit seinen Buchten und Tälern ermöglicht. Von dort führte uns der Radweg am Südufer entlang über Rehbach nach Bringhausen. Hier konnten wir während einer kurzen Pause dem Schiffsverkehr vor der Halbinsel Scheid, auf der viele Prominente ein Ferienhaus besitzen, zuschauen. Über Asel-Süd erreichten wir schließlich den Ederzufluss bei Herzhausen. Danach beanspruchte der Weg nach Asel, der zum Teil mit dem Edersee-Urwaldsteig identisch ist, unsere erhöhte Aufmerksamkeit. Zum Glück erwiesen sich die morastigen Stellen des Weges als nicht zu tiefgründig und ermöglichten gerade noch ein vorsichtiges Befahren mit dem Tourenrad. Der Ausblick vom Steilhang auf den See belohnte die Anstrengungen. Der folgende Anstieg nach Basdorf hatte es in sich und erforderte eine gute Kondition, besonders der steile Schlusshang zu Beginn des Ortes zwang manche der vorbeikommenden Radfahrer zum Absteigen. Die Abfahrt zur Verbindungsstraße von Scheid nach Nieder-Werbe auf einem abschüssigen Waldweg war dagegen ein Kinderspiel. So erreichten wir unser Hotel nach einer kompletten Seeumrundung und gefahrenen 52 km. Das Tagesziel war erreicht.

2. Tag - Fahrt nach Korbach (Edersee-Radweg ER 1):
Von Nieder-Werbe fuhren wir auf dem ER 1 im Reiherbachtal aufwärts bis nach Selbach. Kurz vor Selbach kreuzten wir den alten Bahndamm, der in nicht allzu langer Zeit als Bahnradweg Korbach mit dem Edertal verbinden wird. Immer noch bergan ging es bis in die Nähe von Sachsenhausen, wo nach etwa 10 km der höchste Punkt der Tagesfahrt einen weiten Blick über das Naturschutzgebiet Kellerwald-Edersee ermöglichte. Beim Hof Heide kurz vor Höringhausen war der frisch geteerte Bahnradweg Richtung Korbach zwar noch gesperrt, ein Befahren erwies sich jedoch schon als möglich. So fuhren wir auf der als Radweg ausgebauten alten Bahntrasse, auch durch den 75,2 m langen Meineringhäuser Tunnel, bis hinein nach Korbach. Nach Stadtbesichtigung und Kaffeepause befuhren wir die gleiche Strecke etwa 5 km zurück und bogen dann nach rechts wieder auf den ER 1 ab, um über Meineringhausen und Alraft ins Werbetal zu gelangen. Malerisch mutete das tief eingeschnittene Werbetal mit seinen bizarren Felserscheinungen, bunten Wachholderheiden, den alten Mühlen und dem verfallenen Klostergemäuer von Ober-Werbe an. Der Radweg verläuft sanft abfallend immer parallel zur plätschernden naturnahen Werbe. Er brachte uns schließlich nach 42 km Tagesstrecke zurück zu unserem Hotel, wo sich die Werbe im großen Edersee verliert.

3. Tag - Edersee-Mix (Scheid - Fähre - Staumauer - Bergbahn - Waldeck - Radweg R 6 - Affoldern - Schiffahrt):
Wir starteten in Richtung Scheid, setzten mit der Personenfähre nach Rehbach über und fuhren am Südufer zur Staumauer. Auf der Nordseite des Edersees kamen wir dann wieder zurück an den Fuß des Schlossbergs von Waldeck. Mit der Bergbahn, die auch Fahrräder befördert, ließen wir uns nach oben transportieren. Nach der Besichtigung von Schloss Waldeck und einem Besuch auf der Aussichtsterrasse mit herrlichen Ausblicken auf den Stausee suchten und fanden wir den Hessenradweg R 6, der uns nach Affoldern unterhalb der Sperrmauer bringen sollte. Unsere Vermutung, dass es von der Höhe jetzt nur noch bergab ginge, erwies sich als Fehleinschätzung. Vor der Gefällestrecke mussten mit Hermannshöhe und Michelskopf erst noch zwei Berge erklommen werden. Doch dann entschädigten die Abfahrt und herrliche Blicke auf das Edertal mit seinen blühenden Rapsfeldern für diese Mühen. Am Naturschutzgebiet von Affoldern entlang fuhren wir auf dem R 6 nun nach Hemfurth am Fuße der Sperrmauer, wo noch eine weitere kurze Steigung zu erklimmen war. Oben angekommen gingen wir an Bord und ließen uns mit dem Ausflugsdampfer zurück nach Scheid bringen. Die letzten 4 km zurück zum Hotel führten uns am Europahain vorbei, der mit den verschiedensten Bäumen aus allen möglichen europäischen Ländern bepflanzt wurde. Nur 32 Tageskilometer, aber ein rundum erlebnisreicher Tag, lagen hinter uns.

Auf der Heimfahrt am Sonntag schien dann auch endlich die Sonne, die wir während den Fahrradtouren rund um den Edersee doch ab und zu vermissten!

Bürgerreporter:in:

Axel Friedrich aus Schlüchtern

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