Von Barockmusik bis Elfenklänge

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16. Barockpicknick am Sisi-Schloss in Unterwittelsbach

Bis zu Beginn des Barock-Picknicks am Sisi-Schloss stand noch nicht wirklich fest ob das 16. Open-Air-Konzert der Aichacher Kulturszene auch stattfinden würde, regnete es doch noch kurz vorher ziemlich heftig. Aber der Wettergott meinte es gut. Pünktlich verzogen sich die dunklen Wolken, der Himmel zeigte sich bayerisch weiß-blau und die Sonne sparte auch nicht mit ihrer Kraft. Das Konzert stand unter dem Motto: Essen und Trinken. Essen und Trinken daher, weil im Schloss gerade noch die Ausstellung läuft, Sisi zwischen Gourmet-Freuden und Diät-Problem.
So kamen nach und nach die Menschen von allen Seiten, ließen sich gewappnet mit Picknickkorb und Decke auf der gut duftenden Wiese nieder oder setzten sich untern Apfelbaum – einfach um dabei zu sein. Beate Klobe, die Organisatorin, war sichtlich zufrieden und erfreut.

Den musikalischen Auftakt machte der Kammerchor St. Sebastian, der das erste Mal zu Gast war, unter der Leitung von Alois Kammerl. Auch er freute sich über die vielen „Erscheinungen“ die auf der Wiese oder den Bänken Platz genommen haben um der Vokalmusik zu lauschen. Vier Stücke verschiedener Stilrichtungen wurden gesungen und wie man unschwer hören konnte ging es meist um Essen und Trinken. Beschwingt dirigierte Kammerl die „Vorspeise“: „Drei schöne Dinge fein“ (Daniel Friderici), gefolgt von „Drink to me only with thine eyes“ (H.Elliot Button), “Tourdion“ (Pierre Attingnat) und „Sunntag am Land“ (Lorenz Maierhofer). Vogelgezwitscher und summende Bienen in der Natur waren gute Begleiter.

Die nächste Künstlerin war eine junge Geigerin. Die Schülerin des DHG-Gymnasium Aichach, Miriam Lenz betrat mit ihrer Violine die kleine Waldbühne. Zusammen mit Helga Schallmayer-Fritsche (Klavier) spielte sie voller Inbrunst. Zum Thema „Im Wald und auf der Wiese“ ließ die 12-Jährige zuerst die Moskitos das Tanzbein schwingen: „ Mosquito Dance“ (Ludwig Mendelssohn) bevor sie mit Ihrer Violine die Elfen mit „Elves Dance“ (E. Jenkinson) filigran tanzen lässt. Dafür erntete sie verdient viel Applaus.

Leicht und beschwingt tanzte das spanische Stück „Carioca“ (Ernesto Nazareth), wunderbar am Klavier gespielt von Leonard Fritscher. Damit ignorierte er das Thema Essen und Trinken. Seine Musik stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert des Tango Brasiliero.

Der Bariton Armin Holnaicher zog einige Klassiker, launige Lieder aus seiner Liederkiste. Wolfgang Fritsche begleitete ihn an der Gitarre. Holnaicher hat ein ausgeprägtes Singvolumen. Bei „Man kann sein Herz nur einmal verschenken“ (Franz Groth) konnte man spüren wie die Zuhörer mitwippten, oder bei „la mer“ (Charles Trenet) nur so dahingeschmolzen sind. Auch „Sing, Nachtigall sing“ (Michael Jary) den meisten bekannt, war ein Ohrwurm.

Beate Findling-Klobe (Violine), Elmar Perwein (Violine) und Josefine Sedlmayr (Klavier) brachten die Barockherzen der Zuhörer richtig zum Tanzen. Mit Antonio Vivaldis „La Follia“ steuerten sie viel Barock pur bei was sehr zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.

Unter Leitung von Helga Schallmayer-Fritscher brachte das Vokalensemble „Sine Nomine“ eine Pankett-Fuge sowie Teddybear-Picknick A-capella in wunderbarer Art und Weise zu Gehör. Mit viel Kurzweil sangen die Frauen und Männer besonders die Geschichte des Teddybärs.

Rebecca Glück, 14 Jahre, besucht das Gymnasium in Schrobenhausen. Mit ihrer Violine spielt sie Interessantes aus der Kräuterküche. Ihr „Giga“, ein wilder irischer Tanz, hat inspiriert und zum Tanzen eingeladen. Auch „Schön Rosmarin“ (Fritz Kreißler) spielte die Schülerin mit einer besonderen Leidenschaft. Begleitet wurde auch sie von Helga Schallmayer-Fritsche am Klavier. Viel Applaus war den Musikerinnen sicher.

Einen Reigen Tafelmusik spielte das Blockflötenensemble „Flauti dolci“ zu guter Letzt. Beate Klobe (S), Christine Immler (T) und Josefine Sedlmayr (B) gaben noch einmal alles. Stücke der Komponisten Johann Fischer, G.P.Telemann und Georg Friedrich Händel waren ein Ohrenschmaus.

Fotos: Claudia Neumüller

Die Fotos sind mein Eigentum und unterliegen der Datenschutzverordnung.

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Claudia Neumüller aus Kulmbach

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