Hochzeitbräuche und ihre Bedeutung

Spätestens jetzt sind bei allen die Frühlingsgefühle ausgebrochen und immer mehr Paare entschließen sich nun den Bund fürs Leben einzugehen. Denn jetzt wo der Sommer ordentlich vorgelegt hat, werden wir sie wieder regelmäßig antreffen - die Brautpaare, die sich im Kreise ihrer Liebsten das Jawort gegeben haben und sich nun diversen Hochzeitsbräuchen unterziehen müssen. Jeder kennt diese Bräuche, doch kaum einer weiß, welche Bedeutung sie haben, darum habe ich die bekanntesten für euch zusammengeschrieben :-)

Kränzen
In einigen Gegenden ist es üblich, dass die Nachbarn am Abend vor der Hochzeit einen aus Tannenzweigen geformten Kranz über der Hauseingangstür des Brautpaares anbringen. Dabei wird dieser von den Nachbarinnen gefertigt und mit selbstgebastelten weißen Papierblumen dekoriert. Das Anbringen des Kranzes ist Aufgabe der männlichen Nachbarn, unterstützt wird dies meist mit traditionellen Liedern. Nach der Anbringung werden die Nachbarn vom Brautpaar zu einem Umtrunk eingeladen.

Sägen
In einigen Regionen wird nach der Trauung ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm gemeinsam von Braut und Bräutigam zersägt. Man verwendet dafür eine Schrotsäge, bei der es darauf ankommt, stets abwechselnd zu ziehen, damit sie sich nicht verklemmt. Dieser Brauch steht für die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in ihrer Ehe versuchen möchte. Er symbolisiert die notwendige Balance von Reden und Hören, von Aktivsein und Seinlassen und die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des Partners.

Polterabend
Dieser schöne Brauch findet traditionell am Vortag der Hochzeit statt. Durch das Zerschlagen von Steingut und Porzellan sollen böse Geister vertrieben werden, auf gar keinen Fall darf Glas zerschlagen werden, da es als Unglückssymbol gilt. Der krönende Abschluss dieses Brauches ist, dass das Brautpaar die vielen Scherben gemeinsam zusammenkehrt.

Brautentführung
Dieser Brauch existiert bereit seit dem Mittelalter. Hierbei wird die Braut meist von guten Freunden entführt, die mit ihr von Kneipe zu Kneipe ziehen und den Bräutigam zahlen lassen. Doch heute läuft dies ein bisschen „toleranter“ ab, die Entführer verschleppen die Braut an einen bestimmten Ort und hinterlassen einige Hinweise, die die spätere Suche erleichtern sollen. Meistens ist mit diesem Brauch auch eine Aufgabe für den Bräutigam verbunden.

Brautstrauß
Den Brautstrauß besorgen ist traditionell die Aufgabe des Bräutigams, den er dann vor oder in der Kirche seiner Braut überreicht. Zum Ende jeder Hochzeit existiert der Brauch des Brautstraußwerfens. Hierbei versammeln sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut, mit dem Ziel, den Brautstrauß zu fangen. Den Brautstrauß fangen gilt als Omen für eine baldige Hochzeit.

Reis
Das Brautpaar wird meist nach Verlassen der Kirche mit Reis beworfen, dies steht für den Wunsch nach einer fruchtbaren und kinderreichen Ehe. Alternativ dazu ist das Pusten von Seifenblasen. Hierbei sollen die Seifenblasen die Träume des Brautpaares darstellen und deren baldige Erfüllung. Oft lässt man auch Luftballons mit der Anschrift des Brautpaares in die Luft steigen, somit können die Empfänger des Luftballons Glückwünschen an das Brautpaar schicken.

Hochzeitstorte
Auf keiner Hochzeit darf sie fehlen, die meist mehrstöckige Hochzeitstorte, die dann gemeinsam von dem Brautpaar angeschnitten wird. Hierbei gilt, der der seine Hand über der des anderen hält, wird künftig das Sagen in der Ehe haben.

Etwas Altes, etwas Neues,..
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh – ursprünglich ein englischer Brauch der sich nun auch in Deutschland eingebürgert hat. Dem zu Folge soll die Braut etwas Altes, Neues, Geliehenes, und Blaues bei sich tragen und in ihre Kleidung integrieren, doch warum?
Das Alte steht für das bisherige Leben der Braut vor der Ehe, das Neue steht als Symbol für das beginnende Eheleben, das Geliehene steht für Freundschaft und soll Glück in der Ehe bringen, das Blaue als Zeichen der Treue und ein Glückspfennig im Schuh als Zeichen des Wohlstands.

So, jetzt wisst ihr über die einzelnen Hochzeitsbräuche Bescheid, wenn ihr noch andere kennen solltet, könnt ihr sie ergänzen. Ich würde mich freuen :-)

myheimat-Team:

Anna Schmidt aus Sachsenkam

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