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Ronnenberg - eine Kommune mit vielen sozialen Problemen

Veranstaltung der Grünen Ronnenberg zum Sozialbericht der Region

Am Donnerstag, d. 19.11.2015 fand in der Aula der Theodor-Heuss-Schule in Empelde eine Veranstaltung zum Sozialbericht der Region statt. Jörg Gapski, der mit der Erstellung des Sozialberichts befasst war, erläuterte ausführlich die soziale Lage Ronnenbergs innerhalb der Region.
Die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung verliert in Ronnenberg an Bedeutung. Auffällig ist der hohe Anteil von Langzeitleistungsbeziehern/innen unter den Leistungsberechtigten im SGB II von 57.042 (50,1%).

In Ronnenberg ist die Zahl der Mindestsicherungsempfänger von 2009 auf 2013 auf 2.550 Personen deutlich angestiegen (+ 185 Personen bzw. + 7,8%). Die Quote ist deshalb um 0,6 Prozentpunkte von 10,1% auf 10,7% angestiegen. 2006 lag die Quote sogar noch bei 8,8% bzw. 2.087 Pers. (+22,2%).

Ronnenberg hat einen relativ hohen Anteil von Arbeitslosen im SGB II-Bezug (72,1%).
Das ist eher ungünstig, weil es sich hier häufiger um verfestigte Arbeitslosigkeit handelt.

Die Zahl aller Beschäftigungsverhältnisse ist seit 2004 um 13,3% gestiegen.
Aber Zuwächse verzeichnen fast ausschließlich die „atypischen“
Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeitbeschäftigung, Minijobs).

Von den 9.563 Hauptbeschäftigungsverhältnissen mit Wohnort in Ronnenberg
entfallen 3.616 auf sozialversicherungspflichtige Teilzeit oder Minijobs im
Haupterwerb. Der Anteil der „atypischen“ Beschäftigung am Wohnort liegt bei 37,8%
Damit steigt das Armutsrisiko trotz wachsender Beschäftigung.

Die Kinderarmut ist Ende 2013 mit 21,8% hoch und weiter ansteigend (2009 noch 20,7%). In Ronnenberg sind 20,6% der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren betroffen.
Bei den Schuleingangsuntersuchungen fallen tendenziell dort mehr Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, behandlungs- oder abklärungsbedürftigen Befunden auf, in denen vermehrt soziale Problemlagen zu verzeichnen sind.

Die (frühkindlichen) Entwicklungschancen hängen stark von den ökonomischen, sozialen und kulturellen Möglichkeiten der Eltern ab.
In den letzten Jahren haben sich regionsweit vor allem die Befunde zur sprachlichen Entwicklung der Kinder verschlechtert. Damit eng verbunden sind die Fähigkeiten der visuellen und auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung.
Beide Bereiche zusammen können als zentrale Voraussetzungen für den Bildungserfolg verstanden werden.
Für Ronnenberg zeigen sich diesbezüglich seit Jahren beunruhigende Befunde.

Die Stadt Ronnenberg hat - wie der 1.Stadtrat, Herr Kölle, erklärte - in Zusammenarbeit mit der Region verschiedene Schritte eingeleitet, um die Situation zu verbessern.

So gibt es ein Netzwerk „Frühe Hilfen“ für (werdende) Eltern mit Kindern von 0-6 Jahren.
Sozialpädriatische Beratung in Kitas: Projekt „Frühe Chancen“ zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungsverzögerungen, Fachfortbildung und Elternberatung
ggf. auch durch Ärzte in allen 4 Kitas in Empelde.

Es besteht ein besonderes Angebot für Familien, deren Kinder aufgrund ihrer sozialen Situation eine stärkere Betreuung benötigen. Die Betreuung in den Kitas wird von 4 auf 6 Stunden unentgeltlich verlängert.

Die Ganztagsschule, auch im Grundschulbereich, soll mit ihren Angeboten zur
Chancengleichheit vor allem bei „bildungsfernen“ Familien beitragen.

Auch die Marie-Curie-Schule hält verschiedene Angebote im Ganztagsbereich vor, die „Zweite Chance“ für HauptschülerInnen oder Angebote, die der Berufsvorbereitung dienen bzw. den Übergang von Schule zum Beruf erleichtern.

Ferner soll demnächst eine Beratung und Betreuung von Langzeitarbeitslosen eingerichtet werden.

In der anschließenden Aussprache wurde deutlich, dass die sozialen Probleme sich nur sehr langfristig lösen lassen.

Den Sozialbericht der Regin Hannover 2015 gibt es hier

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5 Kommentare

»aber anstatt die Ursachen anzupacken,«

Eine Bitte: Benenne die Ursachen aus Deiner Sicht und mache Lösungsvorschläge.

> "Benenne die Ursachen aus Deiner Sicht und mache Lösungsvorschläge"

Keine Ächtung mehr.
Bedingungsloses Grundeinkommen einführen.
Abkehr von der Anbetung von Arbeit.
Familienleben subventionieren und nicht Arbeitgeber.
Usw.
Kennst doch schon alles - warum fragst du?

> "Das Gebet heißt wohl eher: Hohes Einkommen durch möglichst wenig Arbeit.
Am Besten Einkommen ohne Arbeit. Das Grundübel ist doch wohl, dass menschliche Arbeit willkürlich und ungerecht gewertet wird."

Ja, und dagegen kann das bGE helfen, wenn es schon mal das Minimum absichert und jeder so viel mehr verdienen will, wie er mag.
Wer glaubt, das Land würde sich auf die Faule Haut legen, irrt. Dazu sind wir alle zu verwöhnt, gierig, bequem usw.
Es gäbe nur mehr Freiheit und Innovation beim Geldverdienen, weil es Dazuverdienen ist. Die Leute wären auch mehr Selbstständige.

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