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Von der Schaumburg bis nach Rinteln – Ein schönes Stück Weser-Radweg

  • Die Schaumburg ist das Wahrzeichen des Schaumburger Landes.
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Es gibt viele schöne Flecken Erde, die sich für eine Radtour lohnen. Und ein besonders schönes haben wir uns an diesem Tag ausgesucht. Jedem, der gern mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann ich es empfehlen. Aber natürlich auch demjenigen, der lieber einen Ausflug mit dem Auto macht.

Zwischen dem Steinhuder Meer und der Weserstadt Minden liegt das Schaumburger Land. Durchflossen wird es von der Weser, und natürlich bietet die sich wunderbar zum Radfahren an, gibt es doch dort den unter Radlern in ganz Deutschland bekannten Weser-Radweg. Doch auch wenn der Fluss nach Norden hin nur sachte und kaum merklich abfällt, so gibt es auf einer solchen Tour auch Berge zu erklimmen, ist doch die Weser in ein Bergland eingebettet. Doch zunächst kann für uns von Erklimmen keine Rede sein. Wir starten am Ausflugslokal Paschenburg, das auf der höchsten Erhebung des Paschenberges liegt, und das ist immerhin knapp 300 Meter über der Weser.
Aber zunächst steigen wir von dem Lokal in die darunter liegende Wolfsschlucht hinab. Das ist eine wilde Felslandschaft, in der man, wenn man mit unwegsamer Natur vertraut ist, die Paschenberghöhle, auch Männeckenloch genannt, erkunden kann. Die Höhle gehört zwar zu den Kleinhöhlen, ist jedoch, da die Natur sie in zwei Etagen angelegt hat, sehr interessant. Durch drei Eingänge kann sie auf abenteuerliche Weise durch leichte Kletterei erreicht werden. Zum Wald hin gibt es zwei Öffnungen, durch die das Tageslicht eindringt und für eine reizvolle Lichtstimmung sorgt.
Danach sitzen wir aber im Sattel. In sausender Fahrt geht es steil bergab. Dabei werden die Bremsen so richtig heiß. Zwischendurch halten wir mal kurz an, denn es ergibt sich nach rechts durch eine Lücke des Waldes ein prächtiger Ausblick. Auf der grünen Kuppe des Nesselberges unter uns liegt die Schaumburg, das Wahrzeichen des Schaumburger Landes. Und noch eine Etage darunter breitet sich das Wesertal aus.
Kurz darauf treten wir durch den Torbogen, der durch den Eingangsturm der Burganlage führt. Ab dem 11. Jahrhundert wurde die Schaumburg angelegt, in späteren Jahrhunderten erweitert. Sie war eine der bedeutendsten Burgen des Wesertales und Stammsitz der Schaumburger Grafen. Was von der Burg übriggeblieben ist, befindet sich in einem hervorragenden Zustand. Es macht einfach Spaß, durch diese uralten Gemäuer zu streifen.
Nach dem schönen Torhaus durchtreten wir neben einem mächtigen Turm ein zweites und gelangen auf die Höhe. Dort kann man von der Mauer eines Ausfluglokales in die Ferne schauen. Doch noch eindrucksvoller ist der Blick vom 30 Meter hohen Bergfried. Und dann weiß man auch, woher die Schaumburg ihren Namen hat. Abgeleitet ist er von Schauenburg, denn man kann weit das Tal der Weser hinauf und hinunter schauen. Von den Weserbergen bei Hameln, bis zu den Bergen der Porta Wesfalica und sogar den Kuppen des Teutoburger Waldes hin. Unten im flacheren Tal das helle Band der Weser und ein Flickenteppich von leuchtend gelben Rapsfeldern zwischen vielem Grün. Darin eingesprenkelt sind diverse Dörfer. Das alles ist nicht viel weniger als ein herrlicher Anblick.
Nachdem wir uns noch den rustikalen, wehrhaften Glockenturm angesehen haben, geht’s weiter. Natürlich bergab. Und dabei kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der Wald um die Schaumburg herum und auf allen Hängen zeigt sich von seiner allerschönsten Seite. Überall ist der Waldboden von Bärlauch bedeckt. Ein weißleuchtendes Blütenmeer, soweit das Auge reicht. Es ist schon fast unwirklich. Wir lehnen unsere Räder an die Bäume und machen einen Spaziergang mitten hindurch. Dabei kommen wir uns vor wie in einem Märchenwald. Phantastisch!
Und auch als wir unten den Wald verlassen, ergeben sich immer wieder schöne Anblicke. Auf knallgelben Raps und schöne alte Höfe darin. Gerade der Monat Mai hat viel in der Natur zu bieten.

Über das Dorf Welsede erreichen wir bei Großenwieden die Weser. Träge gleiten die blauen Fluten dahin. Natürlich ist auch das ein schöner Anblick, denn auch Wasserflächen haben immer ihren Reiz.
Nachdem die kleine Fähre zu uns herübergekommen ist, steigen wir selber an Deck. Schon im 16. Jahrhundert, so der Fährmann, war diese Gierfähre in Betrieb. Gieren heißt, die Fähre schräg in die Strömung gelegt – heute mittels eines kleinen Motors -, dann wird sie, an einem Stahlseil befestigt, von dieser ans andere Ufer getrieben. Eine einfache, aber geniale Technik.
Flussabwärts geht’s nun auf der linken Talseite weiter. Dabei bewundern wir in den Dörfern Hohenrode, Strücken und Exten die kleinen, trutzigen Dorfkirchen, die uralt und aus Feldsteinen errichtet sind. Sie weisen, bis auf Feinheiten, alle denselben Charakter auf. Vermutlich fanden sie im Mittelalter als Rückzugsgebiete, als Fluchtburgen für die Bauern, Verwendung. Das lässt ihr mächtiges Mauerwerk vermuten.
Eine größere Kirche finden wir dann in dem Ort Möllenbeck, der ein gutes Stück von der Weser entfernt liegt. Im Jahr 896 von Kaiser Arnulf als Benediktinerinnen-Kloster bestätigt, ist die Kirche mit ihren ottonischen Türmen ein mächtiges Bauwerk. Die gesamte Anlage gehört zu den besterhaltendsten Klöstern Deutschlands, und sie beeindruckt.
Bald darauf finden wir uns in Rinteln an der Weser ein. Es ist ein schönes Fachwerkstädtchen mit viel Charme. An diesem Schönwettertag sind die Tische der Lokale auf dem historischen Marktplatz gut besetzt. Sich´s mal gut gehen lassen. Cappuccino und Kuchen in den angenehm wärmenden Strahlen der Sonne genießen.
Die begleitet uns auch, nachdem wir die Weserbrücke überquert haben und nun wieder talaufwärts radeln. Zunächst ein Stück an der Hauptstraße entlang, doch dann wird’s wieder ruhig. Über kaum befahrene Dorfstraßen und dann wieder auf dem Radwanderweg an der Weser entlang, radeln wir durch schönste Umgebung. Weserblicke, kleine Dörfer und Rapsfelder tragen dazu bei. Ab und zu ein kreisender Mäusebussard oder ein Roter Milan am blauen Himmel, oder ein bewegungsloser Graureiher auf dem Feld, der nach apetitlichen Mäusen Ausschau hält. Einfach eine Landschaft zum Wohlfühlen.
Dann schließt sich nach 60 Kilometern bei Großenwieden unser Kreis. Nur noch ein paar Kilometer liegen vor uns. Doch die haben es in sich. Vom Dorf Schaumburg geht es zum Teil sehr steil hinauf. Knapp 300 Höhenmeter müssen mit dem Rad erklommen werden, und die schaffen uns. Da steigt so mancher lieber ab. Deswegen sind wir froh, als wir wieder oben am Lokal Paschenburg ankommen und die Räder am Auto verstauen können.
Es war eine wunderbare Tour, die viel Spaß gemacht hat. Schöne Landschaften und Historisches haben für viel Abwechslung gesorgt. Und beim nächsten Mal suchen wir uns einen anderen Abschnitt des Wesertales aus.

Auch eine schöne Radtour an der Weser: Die Rühler Schweiz an der Weser - Besonders zur Kirschblüte ein attraktives Ausflugsziel

  • Die Schaumburg ist das Wahrzeichen des Schaumburger Landes.
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  • Durch diese herrliche Landschaft soll unsere Radtour führen.
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  • Oben auf der Höhe des Paschenberges das Ausflugslokal Paschenburg. Von dort starten wir. Darunter die Schaumburg.
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  • Unter dem Lokal Paschenburg in der Wolfsschlucht befindet sich die Paschenberghöhle, auch Männekenloch genannt.
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  • Sie gehört zu den Kleinhöhlen, ist aber nichts desto weniger sehr interessant.
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  • Dann geht`s mit dem Rad steil bergab. Ein schöner Blick tut sich auf.
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  • Die Schaumburg liegt inmitten eines Waldgebietes, das sich im Mai von seiner schönsten Seite präsentiert.
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  • Auf allen Hängen wächst großflächig der Bärlauch. Die Pflanze, ähnlich dem Schnittlauch, ist ein geschätztes Wildgemüse.
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  • Seit dem 11. Jahrhundert wurde die Schaumburg angelegt.
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  • Diese Grafik zeigt ihr heutiges Aussehen.
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  • Durch das Torhaus betritt man die Anlage des romantischen Ensembles.
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  • Die Burg war einst der Hauptsitz der Schaumburger Grafen.
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  • Noch heute kann man erkennen, wie wehrhaft sie einmal war. Natürlich gab es damals auch Wassergräben mit Zugbrücken.
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  • Ein alter Stall neben dem Ausflugslokal.
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  • Ackergeräte erinnern an die bäuerliche Zeit unserer Urgroßeltern.
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  • Der rustikale Glockenturm.
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  • Oben im Gebälk hängt das Geläut.
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  • Der 30 Meter hohe Bergfried kann erstiegen werden.
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  • In seinem Kellergewölbe befand sich einst ein Verlies. Sicherlich war es kein Vergnügen dort zu schmachten.
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  • Die Mühe der Besteigung lohnt sich.
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  • Zu allen Himmelsrichtungen hat man einen wunderbaren Ausblick.
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  • Zu Füßen die Burganlage mit dem Torhaus.
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  • Nach Osten geht der Blick auf Süntel, Deister und rechts oben am Bildrand den Kleinen Deister.
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  • Unten das Dorf Welsede. Dahinter die Berglandschaft bei Hameln.
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  • Der Blick über das Schaumburger Land zum Lipperland hin. Hinten die Höhenzüge des Teutoburger Waldes. Links am Bildrand erkennbar das Band der Weser.
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  • Die Berge zur Porta Westfalica hin.
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  • Wieder lassen wir die Räder stehen. Eine kleine Wanderung durch den verwunschenen Bärlauch-Wald macht einfach Freude.
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  • Fast unwirklich und märchenhaft.
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  • Das flachere Wesertal ist erreicht.
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  • Im Mai breitet sich ein Flickenteppich von Rapsfeldern aus.
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  • Träge strömt die Weser dahin.
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  • Bei Großenwieden setzen wir mit der Fähre über.
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  • Die Gierseilfähre wird von der Strömung angetrieben. Seit einem halben Jahrhundert bringt ein Fährmann Menschen, Vieh, Wagen und heute auch Autos über den Fluss.
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  • Ein Schattenriss im Gegenlicht hat ebenfalls seinen Reiz.
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  • Die kleinen Dorkirchen inmitten der alten Friedhöfe weisen einen trutzigen Charakter auf. Aus Feldsteinen sind sie errichtet. Und natürlich hat jedes Dorf Tote aus den verschiedenen Kriegen zu beklagen.
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  • Das Gebäude des Rittergutes Exten wurde 1727 erbaut. Einen Edelhof gab es aber schon vor 800 Jahren.
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  • Für einen Besuch von Möllenbeck verlassen wir die Weser.
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  • Das einstige Benediktinerinnenkloster ist ein gewaltige Anlage.
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  • Die ottonischen Türme und die Krypta sind wohl über ein Jahrtausend alt.
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  • Die übrigen Bauten sind zum Ende des Mittelalters entstanden.
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  • Das Kloster ist eine der ältesten und besterhaltenen Abteien an der Weser. Heute gehört es der Evangelisch-Lutherischen Kirche.
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  • Ob die Ordensschwestern oder Mönche dem Himmel wohl näher waren als die Bauern des Umlandes? Wohl nicht immer hielten sie sich an die kirchlichen Regeln.
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  • Rinteln ist ein schönes Fachwerkstädtchen. Da kann man schon mal eine Pause einlegen. Der Marktplatz mit St. Nikolai.
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  • Viele Fachwerkhäuser sind erhalten, die alte Stadtmauer leider nicht mehr.
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  • Der Nachtwächter blickt auf die ehemalige Universitätskomisse.
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  • Der Blick von der Weserbrücke flussaufwärts.
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  • Nun geht`s auf der rechten Weserseite zurück. Knallgelber Raps ergibt schöne Szenerien.
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  • Mal radeln wir über wenig befahrene Straßen, mal über den Weser-Radweg. Von einem Dorf zum nächsten.
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  • Dann verlassen wir die Weser. Wir nähern uns dem Ende unserer Radtour.
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  • Zum Schluss wird`s anstrengend. Fast 300 Meter müssen wir zum Ausgangspunkt über den Nesselberg auf den Paschenberg hinauf. Es war eine herrliche Tour.
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3 Kommentare

Sportlich, sportlich - und trotzdem noch Zeit für Kultur - Hut ab!

Danke Kurt . . . für diesen sehr lesenswerten Beitrag. Brachte viele schöne und daher "ungebremste" Erinnerungen an meine Heimat zurück.

Was für ein toller Beitrag! In der Ecke waren wir auch schon oft unterwegs - allerdings ohne Fahrrad.

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