myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Eine Covid-Weihnachtsgeschichte mit Fragezeichen

Dezember 2020: Nun wird er schon bald 66 Jahre, steht kurz vor seiner Pensionierung. Um ihn herum ziemliches Gewusel. Am Rand seines Blickfeldes ein Adventkranz. Er atmet schwer. Seinen Beruf hat er immer schon gern ausgeübt, empfand ihn in mancherlei Beziehung sogar als Privileg. Kindern etwas mitgeben dürfen auf ihrem Lebensweg, was sie lebenstüchtig macht.

Im März kam es wegen Corona zu den Schulschließungen. Homeschooling begann. Sicherlich weniger effektiv als der übliche Präsenzunterricht. Er gab sein Bestes. Die Coronalage entspannte sich, die Schulen kehrten schrittweise zum Präsenzunterricht zurück, er allerdings zunächst nicht, da er wegen seines Alters zu den Risikogruppen gezählt wurde. Das änderte sich aber bald durch eine geänderte Bewertung der Risikogruppen. Das Alter zählte nun nicht mehr. Bis zu den Sommerferien und auch danach ging er seinem Beruf im Präsenzunterricht mit gewohntem Engagement nach.

Während der Herbstferien rollte die zweite Coronawelle heran. Die Schulen hielten ihren Betrieb aufrecht. Seine letzte Zeit in der Schule wollte er noch gut und gewissenhaft erledigen. Vom Präsenzunterricht wurde er nicht freigestellt, es blieb schließlich bei der Risikobewertung aus dem Sommer. Er wollte eigentlich auch kein Homeschooling, darin sah er nicht sein Kerngeschäft. Unterdessen stiegen die Infektionszahlen unaufhörlich, die Todeszahlen ließen schon bald die 10.000er-Marke weit hinter sich. Die Möglichkeit und Gefahr einer Ansteckung sah er immer, er war Realist genug. Die Politik sah keinen Anlass, ihn aus dem Präsenzunterricht herauszunehmen, er forderte es auch nicht ein.

Jetzt, im Advent 2020, liegt er auf der Intensivstation als Covid-19-Patient. Die behandelnden Ärzte spielen mit dem Gedanken einer Beatmung. Seine Gedanken streifen flüchtig das bevorstehende Weihnachtsfest. Er denkt an seine Familie. Ein Gefühl der Hoffnung macht sich in ihm breit.

Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.

Weitere Beiträge zu den Themen

WeihnachtencoronaCovid 19RisikogruppenWeihnachtsgeschichteSchulenAdvent

5 Kommentare

Bleibt gesund!

Eine Geschichte mit politischer Dimension. Richtig oder falsch - das kann so schwarz-weiß im Zusammenhang mit Corona überhaupt nicht die Frage sein. Was die Politik auch entscheiden muss - es ist und bleibt ein Dilemma.
Selig diejenigen, die keine Entscheidungen treffen müssen.

"Was die Politik auch entscheiden muss - es ist und bleibt ein Dilemma.
Selig diejenigen, die keine Entscheidungen treffen müssen. "

Und was immer entschieden wird: Es paßt nicht!
Sofort nach der Entscheidung kommt:"UNVERHÄLTNISMÄSSIG".
Greift die Entscheidung, "war alles nicht so schlimm".
Greift sie nicht, "hat die Politik nicht rechtzeitig reagiert"...

Ich wünsche mir mal konstruktive Kritik, eine Kritik, die auch mal Lösungsansätze bietet.

Wie auch immer, die Geschichte ist sehr real. Mitarbeiter in Schulen sind durchaus gefährdet.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite