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Umgang mit so genannten Heiligen Schriften
Das Treten auf einen oder die demonstrative Verbrennung eines Korans hat etwas Kontraproduktives

Kürzlich in Stockholm noch eine öffentliche Koranverbrennung, jetzt ebenfalls in Stockholm ein gleichsam weltweite Aufmerksamkeit bekommendes öffentliches Treten auf den Koran. Der/die Verursacher, irakische Flüchtlinge, vielleicht selbst muslimisch erzogen, jetzt in schwedischer Sicherheit, muss eine unbändige Wut aufs Heimatland umtreiben, auf das, was ihm/ihnen dort womöglich widerfahren ist und am Islam festgemacht wird. Dem Akteur heute muss man wohl Rachegefühle unterstellen, wenn er von Medienvertretern begleitet auf einen Koran tritt. Und er weiß, wie er muslimisch geprägte Länder damit trifft, er kennt deren eigentlich absurde Überempfindlichkeit, die es in anderen Religionen nicht gibt.

Würde jemand öffentlich auf eine Bibel, die Heilige Schrift der Christen, oder auf eine Thora, dem wichtigsten Buch des Tanachs, der Heiligen Schrift der Juden, treten, würde es vermutlich niemanden interessieren, erst recht nicht echauffieren, weil bei Christen auf keinen Fall, bei Juden wahrscheinlich auch nicht etwas wie die muslimische Überempfindlichkeit besteht. Es würde das Buch trotz seines Inhaltes nur als ein Buch betrachtet werden.
Wie viele gedruckte Bibeln, Tanachs, aber auch Korane mögen schon im Laufe der Jahrhunderte entsorgt worden, vielleicht sogar in einer Verbrennungsanlage gelandet sein?

Zurück zu dem irakischen Flüchtling in Stockholm, dem das schwedische Recht, und das vernünftigerweise, keine Malträtierung irgendwelcher Bücher verbietet: Er hat allerdings heftige Reaktionen ausgelöst. Ob sie seine persönlichen Rachegefühle befriedigt haben? Vielleicht. Ist ihm ein Schlag gegen sein islamisches Herkunftsland Irak gelungen? Ich lasse das mal offen. Was er allerdings hervorgerufen hat, sind Unruhen im Irak selbst, gegen Schweden gerichtet, eine dramatische Verschlechterung des Verhältnisses der Staaten Irak und Schweden mit unerquicklichen diplomatischen Folgen, eine kulturelle oder auch religiöse Polarisierung.

Die Aktionen in Stockholm, so sehr man auch persönliche Motive nachvollziehen kann, haben zusätzliche Mauern in der Welt errichtet und den kulturellen Weltenkampf angefeuert. Nicht gut, wie ich finde. Ob die Aktion das wert war? Ich denke nicht, zumal sich für den Akteur / die Akteure doch eigentlich nichts geändert hat.

Was wäre, wenn in Deutschland jemand öffentlichkeitswirksam einen Koran verbrennen oder auf ihn treten würde?

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7 Kommentare

Kommentar wurde am 21. Juli 2023 um 01:28 editiert

Nicht, dass sich bald ein "Mustaffi" ( Antragsteller ) findet und irgendjemand eine Fatwa ausspricht. Ähnlich der von Chomeini gegenüber Salman Rushdie.

  • Gelöschter Nutzer am 21.07.2023 um 08:25
Gelöschter Kommentar

Sorry, Herr Feldhaus, jetzt erst entdeckt, diesen Beitrag. Tja, das "neue MH" halt!
Also, ich habe mal ein Buch/eine Biographie gelesen ( weiß den Titel nicht mehr, ging um das Leben unter den Taliban kurz nach deren Machtergreifung damals, als schon ein bissel her! ), darin schrieb die junge Frau, daß der Koran ein absolut heiliges Buch ist und z. B. niemals mit der Erde in Berührung kommen sollte/darf und deshalb in den ( allermeisten? ) Häusern auf einem Tuch liegt. 
Nun ist für mich persönlich ein Buch erst einmal ein Buch, ein Gegenstand aus Papier u. ä.! So auch die Bibel sowie sämtliche anderen sogenannten "Heiligen Schriften"! Mit dem Koran und der entsprechenden Religion habe ich nicht wirklich was am Hut, bemühe mich aber, die Religion anderer Menschen als Lebenshilfe für eben diese zu respektieren. Auch wenn viele Menschen den Islam mit Islamismus und dessen Fanatismus verwechseln, ist meine Meinung, daß Bücherverbrennungen ganz allgemein ein absolutes NoGo sind! 
Allerdings denke ich auch, daß diejenigen, die dort in Stockholm den Koran so "beschmutzt" haben, wußten, was sie taten. Und was das für Konsequenzen haben könnte! Als Kurzschlußreaktion auf eventuell erlittene Mißhandlungen im Namen des islamischen Gottes irgendwie nachvollziehbar, jhalt eben nur  nicht für strenggläubige Muslime! Und eine Bücherverbrennung ändert auch nichts an den Tatsachen/Ereignissen/Erlebten!

"Würde jemand öffentlich auf eine Bibel, die Heilige Schrift der Christen, oder auf eine Thora, dem wichtigsten Buch des Tanachs, der Heiligen Schrift der Juden, treten, würde es vermutlich niemanden interessieren" - Nein, wahrscheinlich eher nicht! Weil, siehe oben: es ist ein Buch, ein unbelebter Gegenstand!

"Die Aktionen in Stockholm, so sehr man auch persönliche Motive nachvollziehen kann, haben zusätzliche Mauern in der Welt errichtet und den kulturellen Weltenkampf angefeuert." - Jaaaa, leider muß ich Ihnen auch da zustimmen!

Im Übrigen denke ich über Flaggenverbrennung ähnlich wie über Verbrennungen von heiligen Büchern!

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