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Das Jahr 2073 - eine veränderte Welt - aber da sind wir ja längst tot

2073, die neue Regierung der Union of the most developed Nations, kurz UMDN, wird in Shanghai vereidigt. Es ist die zweite Regierung nach Gründung der Union vor fünf Jahren. Die Welt hat sich verändert. Sie ist zweigeteilt, in die UMDN, zu der auch die Vereinigten Staaten von Europa gehören, und den Rest der Welt, der allerdings Zug um Zug eingegliedert wird. Technologien sind längst zum Schlüssel der Welt geworden. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben revolutioniert. Noch haben die Menschen die KI im Griff, auch wenn manche Ausraster inzwischen korrigiert werden mussten.

Arbeit als Mittel zum Broterwerb, 50 Jahre zuvor noch das Non-plus-ultra weltweiter Wirtschaftspolitik, hat längst ausgedient. Produktion, Dienstleistungen, Landwirtschaft sind längst automatisiert und von der KI beherrscht. Die Wirtschaftsleistungen hat die Regierung eingependelt auf ein Maß, das die Umwelt nicht belastet und allen Menschen ein würdiges Leben erlaubt. Verteilungsgerechtigkeit ist zentrales Anliegen. Arbeit ist nicht mehr der Sinn des Lebens. Zum Sinn wird die Selbstbestimmung und -erfüllung des Lebens unabhängig von Existenzsorgen. Schließlich erhält jeder sein bedingungsloses Grundeinkommen. Wer mehr haben will, erwirbt sich Rechte darauf durch Leistungen für die Gesellschaft, für die Mitmenschen. Das Ehrenamt hat einen finanziellen Aspekt gewonnen. Es gibt keinen Kapitalismus mehr wie in früherer Zeit. Alle Wirtschaft unterliegt der Aufsicht und weitgehenden Kontrolle der vereinigten Staatengemeinschaft. Dennoch kann man nicht von Kommunismus sprechen. Wer oben an den Hebeln der Macht steht, wird demokratisch ermittelt. Über Wahlmänner werden schließlich die inzwischen weitgehend international aufgestellten Parteien mit einer Regierungsbildung beauftragt.

Bei allem Föderalismus, den es in der UMDN gibt, existieren klare eherne Vorgaben, die in der Verfassung der Union stehen, deren Erarbeitung einiger Jahre bedurfte, für die sich dann aber etwa 75 Prozent der beteiligten Staaten ausgesprochen hatten. Aufgrund von Alternativlosigkeit haben sich die restlichen 25 Prozent gebeugt. Ihren Ausschluss aus der Union wollten sie nicht riskieren. 

Die UMDN hat sich bei allen technischen Möglichkeiten gegen die totale Überwachung der Menschen entschieden. Die Freiheit als hohes Gut ist in der Verfassung verankert. Der Mensch bleibt in vielerlei Hinsicht unberührt, so dass ihm Fehltritte, Irrtümer und falsche Entscheidungen, die mitunter auch zu kriminellen Handlungen führen, ermöglicht bleiben.  

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5 Kommentare

Der allererste Gedanke ist immer der Beste, und ich mußte sofort an dieses DDR-Buch denken, das seit wohl 40-50 Jahren in meinem Regal steht:

Fritz Rudolf Fries: „Verlegung eines mittleren Reiches“.
Weil Sie vielleicht dieses Buch nicht kennen [im Netz steht wenig darüber],
wenigstens ein halbwegs passabler Link:
http://link-springer-com-443.webvpn.fjmu.edu.cn/ch...

Herr Lilje, Zukunftsszenarien zu entwerfen, ist per se schon von zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Das Leben der Menschen innerhalb einer großen Menschheit ist schon derart komplex und unwägbar, dass ein Blick in die Zukunft schon fast überheblich wirken kann. Der historische Materialismus im Lehrgebäude des Marxismus etwa, da Sie die 68er ansprechen, hat schon etwas Bestechendes, ist mir aber zu linear und deterministisch, entspricht m.E. nicht der Natur des Menschen. Aber ganz auf Visionen zu verzichten, ist auch sehr riskant, denn wer nicht weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wohin er kommt.
Viele Utopien verbinden sich bekanntlich mit zurückliegenden großen Revolutionen oder Katastrophen wie etwa Atomkriegen. Daran denke ich nicht. Aber die KI, an der kommen die Menschen nicht vorbei. Sie ist Chance und Gefahr zugleich. Und ändern wird sie wohl viel.
Im Beitrag schrieb ich von Verteilungsgerechtigkeit. Der Markt könnte irgendwann ausgedient haben.

Martina, zur Ermöglichung von individueller Freiheit bedarf es wohl eherner Gebote, oder nicht? Rechtlosigkeit bedeutet, so paradox es klingt, "Recht" des Stärkeren, Unterdrückung und Unfreiheit. Die Einigung auf ein Recht und die Sicherstellung seiner Durchsetzung sind eine enorme zivilisatorische Errungenschaft.

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