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Zur Kritik am Kölner Beschneidungsurteil (Leserbrief)

Leserbrief an das Medienhaus Bauer, Marl:

– Von: Dietrich Stahlbaum
– Betr: die Kritik am Kölner Beschneidungsurteil
– Vom: Juni/Juli

Die religiöse Beschneidung minderjähriger Knaben ist schon seit einigen Jahren in Fachkreisen nicht unumstritten. So befand 2008 der Jurist und Psychoanalytiker Prof. Günter Jerouschek: „Im Geltungsbereich des Grundgesetzes aber wiegen die Menschenwürde und das Recht auf körperliche Unversehrtheit schwerer als das Recht der Eltern, ihre Kinder zu verletzen, um der Religion, und sei es auch nur vermeintlich, Genüge zu tun. Den Eltern einen solchen Aufschub zuzumuten, scheint mir umso erträglicher zu sein, als es im muslimischen Bereich keine religiös verbindlichen Altersvorgaben für die Vornahme der Beschneidung gibt, mithin eine Erwachsenenbeschneidung ohne weiteres korankonform ist, und die Juden nicht aus ihrer Religion herausfallen, wenn sie nicht als Säuglinge beschnitten worden sind.“

[«Beschneidung und das deutsche Recht - Historische, medizinische, psychologische und juristische Aspekte» von Professor Dr. Günter Jerouschek; NStZ 2008, Heft 6, S. 31]

Körperliche Unversehrtheit ist nicht allein ein durch unser Grundgesetz auf die Bundesrepublik Deutschland beschränktes Recht, sondern ein elementares Menschenrecht, das weltweit beachtet werden sollte. Danach verstößt die Verstümmelung von Menschen wie die religiöse Beschneidung Minderjähriger auch gegen internationales Recht.

Es geht hier also nicht, wie immer wieder suggeriert wird, um ein generelles Verbot der religiösen Beschneidung, sondern darum, dass dieser Eingriff an Säuglingen und Knaben unter 14 Jahren (Religionsmündigkeit) strafbar ist.

Ebenso schutzbedürftig ist die psychische, die seelische Unversehrtheit der Kinder. Deshalb sollten religiöse Indoktrination und Suggestion von Minderjährigen in Kindergärten und Schulen als unerlaubte Eingriffe in ihre seelisch-geistige Entwicklung unterbunden werden. Dazu gehören der übliche Religionsunterricht und Kindergottesdienste.

Am 10.07.12 in den Zeitungen des Medienhauses Bauer. Dieser Teil wurde nicht veröffentlicht:

Es ist sogar schon vorgekommen, dass dabei ein katholischer Pfarrer einem nicht getauften Siebenjährigen die Hand aufgelegt und geflüstert hat: „Der Herrgott ist immer bei dir!“ Und dass Kindern von Atheisten ungefragt die Oblate verabreicht wurde. 1939 sagte beim Konfirmandenunterricht ein Pfarrer der Glaubensbewegung „Deutsche Christen" (DC) zu mir, Jesus sei kein Jude gewesen, „er war blond wie du“.

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36 Kommentare

"was ich auch meine Meinung ist"

So ein Schwachsinn!!!

Das "ich" muss natürlich weg!

Ansonsten..., Andreas hat es kurz, knapp, aber präzise zusammengefasst.

*Aber das scheint im Menschen verankert zu sein, so heuchlerisch anmaßend zu sein... ist ja bei Tierhaltern nicht anders... hackt der Bauer einem Tier was ab, ist er ein Unmensch und das eine schlimme Tat - schneidet man selbst seinem Hund oder Katze Organe raus, ist man ein Tierfreund und die Tat reinste Tierliebe... *

Andreas, diesen Absatz verstehe ich nicht - wieso ist man ein Tierfreund, wenn man seinem Hund oder seiner Katze Organe rausschneidet? Meinst Du die von Tierärzten empfohlene Sterilisation?

> "wieso ist man ein Tierfreund, wenn man seinem Hund oder seiner Katze Organe rausschneidet? Meinst Du die von Tierärzten empfohlene Sterilisation?"

Ich meinte die Kastration (die Sterilisation wird doch kaum erwähnt) - und da werden wichtige Organe herausgeschnitten (bei Weibchen etwas aufwändiger und ggf. mehr).

Machts der Bauer, um sich die Haltung zu erleichtern, ist das böse und er Fiesling... machen es die sog. Haustierhalter, ist das angeblich toll fürs Tier und die Halter Tierfreunde...

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