'March for Science' in Potsdam

4Bilder

Gestern demonstrierten über 250 Wissenschaftler in Potsdam für die Anerkennung wissenschaftlicher Fakten und notwendige politische Maßnahmen.

'...Vor allem die Politik steht in der Verantwortung, zeitnah die notwendigen Rahmen­bedingungen zu schaffen. Insbesondere muss klimafreundliches und nachhaltiges Handeln einfach und kostengünstig werden, klimaschädigendes Handeln hingegen un­attraktiv und teuer (z. B. durch wirksame CO2-Preise, Einstellung von Sub­ven­tionen für klimaschädliche Handlungen und Produkte, Effizienzvorschriften und soziale Inno­vationen). Eine sozial ausgewogene Verteilung von Kosten und Nutzen des Wandels ist dabei unerlässlich. ...
Nur wenn wir rasch und konsequent handeln, können wir die Erderwärmung begrenzen, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und eine lebenswerte Zukunft für derzeit lebende und kommende Generationen gewinnen. Genau das möchten die jungen Menschen von „Fridays for Future/Klimastreik“ erreichen. Ihnen gebührt unsere Achtung und unsere volle Unterstützung.'
So heißt es in dem Aufruf der gemeinsamen Stellungnahme deutscher, österreichischer
und Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den Protesten für mehr Klimaschutz, der inzwischen von mehr als 30 000 Wissenschaftler*innen unterzeichnet haben, siehe auch https://www.scientists4future.org/

'...Wissenschaft schaffe Wissen nicht als Selbstzweck, „sondern sie schafft Wissen für die Welt“, wird Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des PIK, zitiert. Die Forschung liefere mit ihren Zukunftsszenarien eine „Grundlage für Entscheidungen heute“. Wenn man vor den Fakten die Augen verschließe, gingen die Probleme nicht weg, so Edenhofer. Mit der Forderung der Jugendlichen, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen und eine CO2-Bepreisung einzuführen, hätten zentrale Erkenntnisse der Wissenschaft Eingang in diese Jugendbewegung gefunden: „Das ist eine neue Qualität.“'
https://www.pnn.de/potsdam/march-for-science-in-po...

Stefan Rahmstorf, Klimaforscher und Ozeanograph, (auf Bild 1 am rechten Pfeiler des Jägertores) erklärte in seiner Rede, die Politik mache einfach so weiter wie bisher. Die Lippenbekenntnisse, wie "wir stehen voll hinter den Pariser Zielen" usw., sind unehrlich, weil keine Taten folgen. In dieser Hinsicht sei sogar Donald Trump nicht so schlimm, weil er wenigstens ehrlich sei.

Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung,
entkräftete in seinem engagiert vorgetragenen Rede zwei häufig vorgebrachte Argumente:
Wenn behauptet wird, Klimaschutzmaßnahmen verringern unseren Wohlstand, - im Gegenteil - Nichtstun verringert unseren Wohlstand in wenigen Jahren.
Und wenn unsere Politiker Angst vor "Gelbwesten-Protesten" wie in Frankreich haben, ist entgegenzuhalten, dass eine CO2-Besteuerung die mit ihr verbundenen Einnahmen selbstverständlich eine wirksame Sozialpolitik ermöglichen. Es wurde in Frankreich versäumt, die Klimapolitik mit Armutsbekämpfung zu kombinieren, was durchaus machbar ist, wie es auch unser südlicher Nachbar, die Schweiz schon lange praktiziert.

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

84 folgen diesem Profil

73 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.