Vertreter der Sportvereine befassen sich mit Versicherungsfragen und der GEMA

Pfaffenhofen (rry) Die eine wird im Ernstfall gebraucht, die andere nicht selten verflucht. Die Rede ist von der Sportversicherung und der GEMA, die von den Verantwortlichen in den Vereinen oft ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Beiden Organisationen gemeinsam ist aber eine bemerkenswerte, mitunter sogar überraschende Unkenntnis über die damit zusammenhängenden Fragen in den Führungsetagen der Sportvereine.
Im Wissen um diese Defizite hatten Vorsitzender Florian Weiß und seine Kollegen im BLSV-Kreisvorstand genau diese beiden Themen in den Mittelpunkt der Herbsttagung der Vereine am Montagabend im Sportheim des TSV Baar-Ebenhausen gestellt. Nach gut zweieinhalb Stunden lebhafter Diskussion stellte sich heraus, dass es eine gute Wahl gewesen ist.
Nicht wenige Vereinschef dürften sich schon einmal fürchterlich geärgert haben, als ihnen ein Schreiben einer Organisation mit dem sperrigen Namen “Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte"ins Haus geflattert ist. Erst die nette kleine Vereinsveranstaltung mit ein bisschen Musik und Tanz, bei der finanziell kaum etwas rumgekommen ist - und nach einigen Wochen dann das: eine gepfefferte Gebührenrechnung. “Für was eigentlich?", empören sich da selbst erfahrene Fahrensmänner des Funktionärswesen, für die die “GEMA" so etwas wie ein rotes Tuch zu sein scheint.
“Wir sind kein Schreckgespenst", versuchte Rolf Billing von der GEMA-Bezirksdirektion Nürnberg die versammelten Vereinsvertreter zu beruhigen. Als so genannte Verwertergesellschaft nehme die GEMA lediglich die Rechte der Komponisten, Texter und Musikverleger auf ihr geistiges Eigentum wahr. “Wir üben also eine Kontrollfunktion aus, sind aber keine Behörde, sondern ein Privatunternehmen³, erläuterte Billing die Hintergründe einer solchen, völlig legitimen Rechnungsstellung, die im übrigen einem klar gegliederten Gebührenschema zugrunde liege.
Bei Vereinsvorstellungen zu “schummeln", davor konnte der Mann von der GEMA nur warnen. “Wenn bei einem Sportverein etwas stattfindet, dann bekommen wir das in der Regel auch mit", sagte er, ohne jedoch näher auf Recherchedetails seines Unternehmens einzugehen. Vielmehr rief der GEMA-Sprecher die Vereinsvertreter zur Zusammenarbeit auf. “Werden Musikveranstaltungen rechtzeitig und ordnungsgemäß angemeldet, gibt es keine Probleme". Und im schlimmsten Fall lasse man auch mit sich reden, versprach Billing. Im Klartext heißt das: Stimmt nach der Abrechnung einmal die Kasse nicht, lässt die GEMA durchaus mit sich handeln. Darüber hinaus gebe es im Rahmen der zwischen GEMA und Bayerischem Landessportverband abgeschlossenen Gesamtvereinbarung eine Reihe von Freistellungen für Veranstaltungen, bei denen die Musiknutzung eng mit den sportlichen bzw. gesellschaftlichen Aktivitäten der Vereine zusammenhängt.
Unfall-, Haftpflicht-, Vertrauensschaden-, Rechtsschutz- und Kranken(zusatz)versicherung umfasst das Paket der Sportversicherung, das Dieter Huber vom Versicherungsbüro des BLSV den Vertretern aus rund 30 Vereinen im Landkreis Pfaffenhofen vorstellte. Mit zahlreichen Fragen aus den Reihen seiner Zuhörer bombardiert konnte der Versicherungsexperte den einen oder anderen kniffligen Fall relativ schnell auflösen.
Individuellen Versicherungsschutz genießt demnach jedes Mitglied, vorausgesetzt, es ist in der zentralen Mitgliederkartei der BLSV-Zentrale in München namentlich und mit Geburtsdatum erfasst. Hier bat Huber die Vereine um Sorgfalt. Nachmeldungen während des Jahres sollten regelmäßig erfolgen. “Wir sind hier flexibel, aber innerhalb eines Monats nach Unterzeichnung der Beitrittserklärung sollte die Meldung an den BLSV schon erfolgen", so der dringende Rat Hubers an die Mitgliederverwaltungen in den Vereinen.