Die Peiner Ratsmühle auf dem Windmühlenwall

1985 Blick über Wallstraße zur restaurierten "Töpfers Mühle"
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Die Einnahmen der Windmühle und die Versorgung der Bürger mit dem wichtigsten Nahrungsmittel Brot mögen die Stadtväter von Peine einst bewogen haben, sich stadteigene Mühlen zu bauen.
Als Peiner Ratsmühle wurde die Bockwindmühle am Rande der Stadt auf einer kleinen Anhöhe, damit der Wind von allen Seiten blasen konnte, an der heutigen Wallstraße erbaut. Die Behauptung, sie stamme aus dem Jahre 1278, ist nicht zu beweisen. Vorhanden gewesene schriftliche Unterlagen sind spätestens beim großen Brand am 15. Mai 1557, bei dem die gesammte Stadt bis auf vier oder fünf Häuser abbrannte, ein Raub der Flammen geworden.

Erst ab 1613 kann man die Geschichte der Peiner Ratswindmühle lückenlos verfolgen. Da der Rat der Stadt Peine die Mühle schlecht selber betreiben konnte, wurde sie im allgemeinen auf sechs Jahre verpachtet. Die Pachtzeit wurde aber oftmals geändert.
Der erste bekannte Pächter war Hinrich Hagemann, welcher 1641 erstmals als Müller in Erscheinung tritt.

Der an den Rat der Stadt zu zahlende Pachtzins wurde zuerst in Naturalien, das heißt in Korn und Mehl geleistet. Der Rat lagerte dieses zum Teil ein - wozu sich auch der Dachboden der Kirche gut eignete - zum andern wurde das Mehl an die Ärmsten der Stadt verteilt. Später setzten die Müller bei der bischhöflichen Regierung durch, daß die Mühle meistbietend verpachtet wurde, ohne die Pachtzeit zu begrenzen. Die Bezahlung erfolgte von da ab in Heller und Pfennig.

Von den Wirren jener Zeit, hauptsächlich aber durch den 30jährigen Krieg, wurde auch die Windmühle nicht verschont. In der Hauptsache waren es Tillys Truppen, welche die Landschaft um Peine unsicher machten und dabei die Mühle nicht verschonten. Sie wurde aber trotz der schlechten Zeiten immer wieder aufgebaut, und der Wall um die Mühle wurde stark befestigt.

1864 übernahm als neuer Besitzer Friedrich Gieseke den Betrieb, um in schon 1866 an Wilhelm Meyer aus Ostermunzel bei Hannover abzugeben.
1875 am 1. August, wurde der Erbzinsvertrag mit Stadt Peine durch Zahlung von 3250 Mark beendet. Die Mühle wurde von C. Meyer & Sohn übernommen, die sie am 30. Juli 1882 und den Müller Hermann Töpfer zunächst verpachteten und 1889 verkauften.

Unter seinem Namen ist die Mühle bis in die heutigen Generationen ein Begriff.
1927 bei einem Sturm wurde die Mühle ihrer weithin sichtbaren typischen Merkmale, der Fflügel, beraubt. Nun wurde die Windkraft durch einen Motor ersetzt. Aus Rentabilitätsgründen gab Töpfer den Mühlenbetrieb schließlich auf. 1945 , als ein Munitionszug vor den Toren der Stadt explodierte, wurde der Mühlenrumpf, der zuletzt nur noch als Getreidelager gedient hatte, bis auf den Sockel zerstört.
Um das historische Gebäude nicht völlig verschwinden zu lassen, wurden die noch erhaltenen Reste 1979 von der Stadt Peine gekauft.

Quelle : Des Rades Windmolen, von Johann Fink , erschienen mit Foto in PAZ

Bürgerreporter:in:

ADOLF Stephan aus Peine

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