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Um 1800 flossen in Ohof reichlich Schmiergelder!

In Deutschland entstanden nach dem Zerfall des Reiches am Ende des Dreißigjährigen Krieges zahlreiche absolutistisch geführte, häufig unzusammenhängende Kleinstaaten mit lokalen Zollprivilegien. Noch im späten 18. Jahrhundert existierten etwa 1800 Zollgrenzen. An jeder wurde ein Obolus fällig.
Eine alte Chaussee-Geld-Quittung aus Ohof erzählt uns davon. Ein Fuhrwerk-Lenker zahlte demnach am 26. April 1839 acht „Gutegroschen“ (Ein Drittel Taler) königliches Chaussee-Geld - Ohof gehörte zu dieser Zeit zum Königreich Hannover - für die zwei „Barrieren“ (Schranken) von Ohof bis Braunschweig. Das waren etwas mehr als 25 Kilometer. Das alte Formular berechnet weiterhin die vier Pferde auf den alten 3,5 Meilen mit der Summe 7, gemeint sind vermutlich 7 Groschen. Wie viel das in heutiger Währung wäre, kann man nicht mehr sicher bestimmen, aber der gute Mann zahlte etwa so viel, wie seinerzeit ein fettes Huhn kostete. Bemerkenswert ist auch, dass ein völlig veraltetes Formular verwendet wurde, denn der König, der sich hinter dem bekrönten Monogramm oben auf der Quittung verbirgt, war schon fast 2 Jahre tot!

Wer gut schmiert – der gut fährt!

Auf das „Schmiergeld“ verzichtete jedoch der private Fuhrmann, der mit seinem eigenen Fuhrwerk an einem Freitag unterwegs zur alten Hanse-Stadt Braunschweig war. Gemeint ist damit allerdings nicht etwa eine Bestechung, sondern „Schmiergeld“ nannte man den Betrag, der für das Fetten der Wagenachsen fällig wurde. Mag sein, dass es sich um einen Händler aus dem Raum Celle handelte, der den traditionellen Braunschweiger Wochenmarkt am Samstag beschicken wollte.
Für die amtlichen Postkutschen jedenfalls, die auch Passagiere beförderten, war das regelmäßige Schmieren an den Relais-Stationen vorgeschrieben. So wollte man verhindern, dass sich die Räder „festfraßen“.

Stichwort „Ohof“

Der kleine Ort Ohof mit seinen etwa 800 Einwohnern gehörte lange zum Landkreis Peine. Im Zuge der Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre wurde jedoch auch das nördliche Peiner Kreisgebiet „begradigt“. Eltze, traditioneller Kirch-Ort der Ohofer, überließ man dem Landkreis Hannover; Ohof selbst kam zu Gifhorn.
Bis 1885 gehörte Ohof zur Gografschaft Edemissen des Amtes Meinersen, seit 1885 zum neu gebildeten Landkreis Peine. Urkundlich wird das Dorf am Rande der Süd-Heide erstmals 1360 erwähnt. Die unterschiedlichen Schreibweisen „Mohop“ oder auch „Mohoff“ und „Ohoff“ sind auf alten Landkarten und Briefen verbürgt. Über Jahrhunderte existierten in dem relativ bedeutungslosen Ort nur eine Handvoll Höfe, von denen einer in zentraler Lage bereits eine Pferde-Wechsel-Station war. Um 1680 wandelte man diese in eine offizielle Post-Station um; man befand sich ungefähr auf halber Strecke zwischen Celle und Braunschweig auf der sogenannten „Celler Heerstraße“ (heute B 214).
In der Mitte des 17. Jahrhunderts bauten verschiedene Landesfürsten ein eigenes Postwesen neben der von den Thurn und Taxis betriebenen Kaiserlichen Reichspost auf.

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