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Der Heidkrug bei Wipshausen - In der „Sauerfleischkurve“ gab es Portionen für Gesunde und Kranke!

Der Heidkrug, eine Traditions-Gaststätte bei Wipshausen, war bereits vorhanden, als die Braunschweiger Chaussee, die heutige B 214, gebaut wurde. Dieses Wirtshaus, das im Statistisch-topographischen Hand- und Wörter-Buch über den Landdrostei-Bezirk Lüneburg von 1844 als „Weg- u. Wirthshaus“ bezeichnet wurde, soll ein Brandenburger bereits im Jahre 1770 errichtet haben. Der Heidkrug war früher eine Raststätte für Pferde und Kutscher, die die alte Frachtfuhrstraße zwischen Braunschweig und Celle befuhren. Nördlich folgte die Poststation Ohof, südlich das alte Zollhaus in Hülperode, darauf dann die sogenannte „Schranke“ vor dem Ölper Turm, dann gelangte man nach Braunschweig. Der lange Weg zwischen diesen Stationen variierte jedoch wie die alten Spuren (Wegfächer) bei Rietze beweisen. Überliefert ist auch die Tatsache, dass die Fuhrleute die Zollstationen weiträumig umfuhren um Geld zu sparen.
1805 – Als eine Räuberbande den Wipshäuser Heidkrug überfiel!
Um Geld, oder besser gesagt Silber-Taler ging es auch anderen Verbrechern in Sachen Heidkrug. Im Jahre 1805 wurde das florierende Wirtshaus beraubt. Eine mit Säbeln bewaffnete Räuberbande erbeutete damals angeblich 600 bis 700 Taler.
Die Bewirtung hatte in der Nachkriegszeit "Mutter Welge" oder "Tante Emmi", wie die Gäste sie liebevoll nannten, die Wirtin vom Heidkrug inne. Wenn man den Gastraum betrat, hatte man eher den Eindruck in eine gemütliche, gute Wohnstube zu kommen als in eine Gaststätte. Gleich hinter der Tür stand noch der alte Stiefelknecht, er war einst angekettet, denn er wurde oft entwendet! In der Stube befand sich auch das alte Sofa auf dem Vater Welge immer sein Nickerchen machte. Bei schönem Wetter saßen die Gäste im Biergarten im Schatten der alten Eichen.
Die eigentliche Spezialität des Hauses war selbstgemachtes Sauerfleisch und die leckeren Bratkartoffeln, die dazu serviert wurden. Es gab 2 unterschiedliche Portionen: Eine kleine für den "Gesunden", und eine große für den "Kranken". Auf die häufige Frage warum denn die Portion für den "Kranken" größer sei antwortete Wirtin Emmi verschmitzt meist auf Platt:" Die sollen doch wieder gesund werden". Als die Menschen mobiler wurden, erreichte dann die sogenannte „Sauerfleischkurve“ Kult-Status und manche Zecher der umliegenden Dörfer stillten um 1960 dort abends gern ihren Heißhunger, indem sie mit Motorrädern oder den typischen Kleinwagen der Wirtschaftswunderzeit dort oft grenzwertig vollbesetzt und angeheitert „hinkurvten“ um zu speisen.

Der Heidkrug wurde später unter der Führung von Tochter Erika weitergeführt. Zwar gab es noch immer Sauerfleisch, aber auch ein sehr gutes "Spargelessen" mit echtem "Wipshäuser Spargel".
Es folgten nach ihrer Aufgabe mehrere, rasche Besitzerwechsel, bisweilen blieb das Lokal monatelang unbewirtschaftet. Alle späteren Betreiber setzten gleichfalls auf Tradition, denn neben der normalen Küche stand noch immer Sauerfleisch auf der Speisenkarte! Seit gut einem halben Jahr ist das Gasthaus nun unter der neuen Leitung von Aylin Bayrakter-Röhr mit gutbürgerlicher, deutscher Küche. Auf Wunsch ist nun auch wieder die große Portion Sauerfleisch für „Kranke“ erhältlich.

  • Der alte Heidkrug bei Wipshausen
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