myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Realistische Unfall-Darstellung in Woltorf

  • Erste-Hilfe-Ausbilderin Kerstin Hohl erläutert die Situation – in diesem Fall hat sich Zino Fuss eine großflächige Verbrühung zugezogen und wurde kurz darauf bewußtlos.
  • hochgeladen von Edgard Fuß

Ein schepperndes Geräusch – und Sekunden später kommt der 11-jährige Zino brüllend aus der Küche gerannt. Seit T-Shirt ist naß, der linke Arm feuerrot und er bricht nach wenigen Metern bewußtlos zusammen, er hat sich mit kochendem Wasser den halben Oberkörper verbrüht. Die Zuschauer bei der „Realistischen Unfalldarstellung“ vor der Woltorfer Sporthalle sind überrascht, die Szenarien spielen sich mitten zwischen ihnen ab, kommen unerwartet – wie im richtigen Leben, und nun gilt es zu reagieren.
Der DRK-Ortsverein hat diese Veranstaltung organisiert um den Menschen die Angst vor dem Helfen zu nehmen. „Bei viel zu vielen liegt der Erste-Hilfe-Lehrgang oft mehr als 10 Jahre zurück, und dort ist nicht genug Zeit für entsprechend gestaltete Fallbeispiele“, sagt Edgard Fuß vom Vorstand des Ortsvereins der auch selbst als Opfer mitwirkt. „Und die realistische Unfalldarstellung ist noch nicht so bekannt und mit viel Aufwand verbunden“.
Die Symptome erkennen, einen Notruf absetzen und die richtigen Maßnahmen einleiten ist das Wichtigste in solch einer Situation. In diesem Fall zunächst Atemkontrolle, dann zeigt Erste-Hilfe-Ausbilderin Kerstin Hohl aus Dungelbeck die neue stabile Seitenlage – und auch ein Schwergewicht wird so von einer älteren Dame ohne große Anstrengung bewältigt.
Bei Zino aber kommt nun das Kühlen – die großflächige Verbrühung mit einem Tuch möglichst keimfrei abdecken und mit handwarmen Wasser naß halten damit sich die Hitze in der Haut abbauen kann – Eiswasser oder die „alten Hausmittel“ sind absolut tabu und würden die Situation noch verschlimmern.
Zuerst geht es relativ übersichtlich zu: Neben der Fahrertür eines PKW liegt ein Motorrad, die Fahrer ist mit dem Bein unter der Maschine eingeklemmt, hat große Schmerzen. Auf dem Fahrersitz eine Frau, ein Kleinkind – in diesem Fall eine Trainingspuppe – im Kindersitz auf der Rückbank.
Rettungsassistent Andreas Christ vom DRK-Rettungsdienst Peine, der die „Opfer“ auch sorgfältig geschminkt hat führt die Zuschauer durch die Situation – zunächst die Unfallstelle absichern, denn ein verletzter Helfer nützt niemandem. Dabei die Lage erkennen und einen Notruf absetzen – damit sind die wichtigsten Dinge hier schon fast erledigt – und das kann wirklich jeder, betonen die Rettungsexperten immer wieder. „Das einzige was Sie dabei falsch machen können ist nichts zu tun!“ trichtern sie den Zuschauern ein. Und wirklich – auch bei den anderen Unfallszenarien reagieren die Leute instinktiv richtig, kleine handwerkliche Fehler korrigiert Kerstin Hohl sofort, und Andreas Christ, der einen der modernsten Rettungswagen mitgebracht hat zeigt einige weiterführende Versorgungen wie man sie auch im TV oft sieht.
Manchem Zuschauer läuft ein leichter Schauer über den Rücken – nachdem der Motorradfahrer von den Helfern vorsichtig unter dem Motorrad vorgezogen und die Hose aufgeschnitten wurde kommt ein offener Schienbeinbruch zum Vorschein. Andreas Christ demonstrierte wie das Bein versorgt und mit Hilfe einer Luftkammerschiene stabilisiert wird; der Pkw-Fahrerin wird wegen des vermuteten Schleudertrauma ein sogenannter „Stiffneck“ angelegt bevor Christ sie über die Beifahrerseiten vorsichtig aus dem Auto zieht.
Die Angst vor dem Handeln schwindet sichtlich, und so werden auch die weiteren Fälle relativ zügig abgearbeitet. Beim „Herzinfarkt“ können die Zuschauer einen EKG- Schreiber in Aktion erleben, mit seiner Hilfe können die Daten schon auf dem Weg ins Krankenhaus an den Arzt übermittelt werden. Letztlich klagt ein junges Mädchen über einen Wespenstich am Hals der sich dann noch zu einem allergischen Schock entwickelt und wenig später fällt eine Frau von der Leiter, Blut aus Nase, Mund und Ohr deuten sofort auf eine Schädelverletzung hin, doch dies kann die Leute nicht mehr schocken, es wird sofort und richtig gehandelt.
Mehrere Zuschauer melden sich auch gleich für einen Erste-Hilfe-Lehrgang in Woltorf an, eine Zuschauerin kann sich über einen Gutschein dafür freuen den der Ortsverein neben anderen nützlichen Hilfs-Mitteln verlost hat. Weitere Interessenten können sich aber auch unter drk-woltorf@web.de oder telefonisch bei Ute Schlichting-Fuß unter 05171-988553 anmelden.

  • Erste-Hilfe-Ausbilderin Kerstin Hohl erläutert die Situation – in diesem Fall hat sich Zino Fuss eine großflächige Verbrühung zugezogen und wurde kurz darauf bewußtlos.
  • hochgeladen von Edgard Fuß
  • Bild 1 / 5
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte öfters mal geübt werden und es gibt immer wieder Änderungen – für einen Ersthelfer ist daher eine regelmäßige Teilnahme an den Lehrgängen sehr wichtig. Die jüngeren von ihnen fangen schon beim Jugendrotkreuz und im
  • hochgeladen von Edgard Fuß
  • Bild 2 / 5
  • In vielen öffentlichen Gebäuden gibt es inzwischen automatische Defibrillatoren für die Überwachung der Vitalfunktionen die auch von Ersthelfern bedient werden können.
  • hochgeladen von Edgard Fuß
  • Bild 3 / 5
  • Das sog. "Brillenhämatom ist ein Indiz für eine Schädel-Hirn-Verletzung, Blut aus Nase, Mund und Ohr kommen hinzu.
  • hochgeladen von Edgard Fuß
  • Bild 4 / 5
  • Rettungsassistent Andreas Christ legt dem „Herzinfarkt-Opfer“ die Elektroden für den EKG-Schreiber an. Hier sind schnelle Maßnahmen besonders wichtig.
  • hochgeladen von Edgard Fuß
  • Bild 5 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

Erste HilfeWoltorfRUDRealistische UnfalldarstellungDRKDRK im Landkreis Peine

2 Kommentare

Es ist schön zu sehen, dass es Ortsvereine im Roten Kreuz gibt, die sich die Mühe machen mal etwas anderes zu tun, als Kaffeekränzchen zu organisieren! Weiter so!

Genau, so etwas ist sehr wichtig. Oft stehen Leute bei Unfällen da und halten Maulaffen feil oder glotzen. Wenn man schon solche Übungen gesehen oder selbst mitgemacht hat baut das die Hemmschwelle zu helfen ab, da man weiß, was zu tun ist.
Vielen Dank an den DRK Ortsverein Woltorf!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

WindsurfenWingfoilenWindfoilenMitgliederversammlungSurfen