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Der Schwarze Busch – Sagenhaftes aus Ostfalen

  • Der Kreuz-Stein stammt vermutlich aus der Zeit von Herzog Erich dem Älteren (Erich I. *1470 †1540)
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An der Grenze zwischen Ostfalen und dem Marstemgau, zwischen dem früheren Bistum Hildesheim und Minden steht am Schwarzen Busch ein Petruskreuz*.

Die Strasse von Koldingen nach Ruthe, jetzt in Koldingen Ruther Weg genannt führt direkt dorthin. Man kann diese Grenze aber nur zu Fuß, mit dem Pferd oder Fahrrad erreichen. Als Bäuerlicher Wirtschaftsweg ist diese noch gut ausgebaute Strasse für den öffentlichen Verkehr gesperrt. In Ruthe heisst die Strasse Schäferberg und führt an den Außenstellen der Tierärztlichen Hochschule und der Universität Hannover vorbei.

Das hindert manche motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht diese Strecke zu benutzen.

Spätestens an der Schranke müssen sie dann umkehren. Einige sind auch schon in diese Schranke gefahren oder wollten über den Acker. Um Flurschäden zu vermeiden haben dann die Landwirte einige Findlinge und Eisenstangen in den Boden versenkt. Es gibt aber immer wieder unbelehrbare die dann mit einem Abschleppdienst geborgen werden müssen.

Die Sage berichtet von einem Raubritter aus Volldagsen, der nicht vor Gericht erschien und hier von den Männern der Feme gefangen und gehängt wurde. So schreibt es der Dorflehrer Mahrenholtz in der Chronik von Koldingen von 1970.

Ernst-August Nebig schreibt in seinem Buch über „Sagenhaftes aus der Region Hannover“ von einem Ritter von Homburg der aufgrund seiner Freveltaten und Morde vom Junker Conradus getötet und an Ort und Stelle begraben wurde.

Andere Quellen sagen dass der Leichnam mit dem Kopf nach unten an den Ast eines Baumes gehängt wurde. Deshalb würde das Kreuz des Querbakens nach unten zeigen.

Seit dieser Mordnacht soll es hier am Schwarzen Busch um Mitternacht spuken.

Bei uns im Dorf berichtet man von einem großen schwarzen Hund (oder Wolf) der dann mit leuchtenden Augen erscheinen soll. Es soll auch der Geist des Ritters erschienen sein, der seinen Mörder suche.

Dieses Jahr hat die Stadt Sarstedt (oder der Landkreis Hildesheim) eine Informationstafel an dieser Stelle aufgestellt. Hier wird die Geschichte vom Schwarzen Busch in ähnlicher Weise dargestellt. Zusätzlich gibt es dort Informationen über das Dorf Drothe und über den Helweg.
775 soll Karl der Große hier durchgezogen sein.

Jetzt ist der Schwarze Busch ein beliebter Haltepunkt für Radfahrer und Fußgänger um sich hinter den Büschen etwas erleichtern zu können. Auch das ist wichtig. Wenn demnächst noch die versprochene Bank aufgestellt wird, ist diesem Platz alle Ehre erwiesen.

* Petruskreuz: ist ein verkehrt aufgestelltes Balkenkreuz.
Nach der christlichen Überlieferung bat Apostel Petrus vor seiner Kreuzigung in Rom, man möge ihn nach seiner Kreuzigung, samt dem Kreuz, verkehrt aufstellen - er sei nicht würdig in gleicher Lage wie sein Lehrmeister am Kreuze zu sterben.

Nachtrag vom 11.09.2010
Gestern ist eine komfortable Sitzgruppe und ein „Papierkorb“ aufgestellt worden.
Hoffentlich passt der „Spukgeist“ gut auf das Ensemble auf, damit es uns lange erhalten bleibt.

Nachtrag vom 18.03.2011

Dem Geologen Dr. Hans-Hermann Schmitz verdankt der Schwarze Busch sein Überleben.
Als der Orkan 1976 die alte große Linde entwurzelt hatte, unternahm Dr. Hans-Hermann Schmitz die Initiative und unternahm alles damit an dieser Stelle seitens des Landkreises Hildesheim wieder neue Anpflanzungen gemacht wurden und das Areal katastermäßig in der ursprünglichen Größe wieder aufgenommen wurde. Sonst wäre an dieser Stelle nur noch der kahle Stein zu sehen.

  • Der Kreuz-Stein stammt vermutlich aus der Zeit von Herzog Erich dem Älteren (Erich I. *1470 †1540)
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  • Der „Schwarze Busch“ ist eigentlich eine Linde (Bild von 1970)
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  • Auch in den 70er Jahren hat es hier gespukt. (Orkan 1976)
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  • Da ist der Raubritter von Homburg aus seinem Grab gestiegen.
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  • In Koldingen wie in Ruthe steht dieses Verkehrszeichen
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  • Wer nicht daran glaubt steht vor verschlossener Schranke. Hier ist die Grenze.
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  • War das ein moderner Raubritter oder der Werwolf?
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  • Der Leichnam wurde mit dem Kopf nach unten an den Ast des Baumes gehängt. Deshalb zeigt das Kreuz des Querbakens nach unten.
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  • Die Informationstafel gibt Auskunft. Jetzt warten wir noch auf eine Bank zum sitzen.
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  • Die „neu“ gepflanzten Lindenbäume rahmen das Denkmal würdig ein.
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  • Blick auf den Schwarzen Busch von Koldingen aus.
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  • Grenze zwischen Marstemgau und Ostfalen.
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  • Am 10.Sept.2010 ist eine komfortable Sitzgruppe und ein „Papierkorb“ aufgestellt worden. Zum ersten Mal seit 1521.
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Weitere Beiträge zu den Themen

KreuzsteinOstfalenMarstemgauKoldingenRaubritterSchwarzer BuschPetruskreuzSagenRutheErich I.

10 Kommentare

Das letzte tödliche Unglück vom letzten Jahr am Schwarzen Busch wurde jetzt vor Gericht verhandelt
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersich...

Schlimm für alle Seiten... :(

Lesenswert! Danke für den Hinweis.

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