Oestrich-Winkel: Giftgas tritt aus Schaumstofffabrik aus

Nach einem Unfall in einer Schaumstofffabrik in Oestrich-Winkel am Montag entwickelte sich eine blausäurehaltige, hochgiftige Gaswolke, die mehrere Feuerwehrmänner verletzte. Das Gebiet musste evakuiert werden, mehr als 500 Einsatzkräfte versuchten stundenlang, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Nach der Entwarnung am Montagabend wurde am Dienstagmorgen festgestellt, dass das giftige Gas in der Nacht weiter entwich.

Absperrung
Bild: Falk Jaquart/pixelio.de
Als gegen 12:45 Uhr Wasser in einen Tank eines Schaumstoffherstellers in Oestrich-Winkel im hessischen Rheingau floss, reagierte dieses mit dem Inhalt. Die chemische Reaktion sorgte dafür, dass Isocyanat, eine blausäurehaltige Substanz entweichen konnte. Blausäure verhindert die Zellatmung – der Mensch erstickt innerlich. Es entwickelte sich eine hochgiftige Gaswolke, dessen weißer Qualm über der Fabrik zu sehen war. Einige eingesetzte Feuerwehrleute atmeten das Gas ein. Laut Spiegel Online seien zwischen neun und 18 Feuerwehrleute verletzt worden.

Evakuierung und stundenlanger Kampf gegen das Gas

500 bis 600 Anwohner mussten am Nachmittag evakuiert werden, da es den mehreren Hundert Spezialisten von Katastrophenschutz, Feuerwehr und Polizei nicht gelang, den Tank abzukühlen und die chemische Reaktion zu stoppen. Mit Wasserwänden wurde versucht, Wohnhäuser vor dem Rauch zu schützen. Nach stundenlangem Kampf gegen den überhitzten Behälter, gelang es am Abend, die Reaktion zu stoppen. Die Behörden gaben sofort Entwarnung. Doch am Dienstagmorgen musste festgestellt werden, dass die giftige Substanz in der Nacht erneut ausgetreten ist. Mittlerweile wurde wieder Entwarnung gegeben. Warum und wie das Wasser überhaupt in den Tank fließen konnte, ist noch ungeklärt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bürgerreporter:in:

Sandra Ebert aus Augsburg

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