Ausführliche Informationen zum Hessentag in Oberursel

Infoabend in der Stadthalle
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Am 8.12. gab es ab 19:30 in der Oberurseler Stadthalle ausgiebige Informationen zum zukünftigen Hessentag. Bei der gut besuchten Informationsveranstaltung wurde über verschiedene Themenkomplexe rund um den Hessentag informiert, wozu Kulturprogramm, Flächenbelegung, Verkehrsführung und Sicherheitsmaßnahmen gehörten.
Für den Informationsabend hatte die Stadt Oberursel keine Mühen gescheut und viele an der Planung beteiligte Personen auf der Bühne versammelt, um für alle Fragen den passenden Ansprechpartner zu haben. Drei Stunden dauerte es schließlich, bis alle Vorträge gehalten und Fragen beantwortet waren - ursprünglich war eine Zeit von zweieinhalb Stunden eingeplant gewesen. Bevor es jedoch richtig los ging, wurde Musik von Roxette und den Scorpions gespielt, welche beim Hessentag auf der Großbühne spielen werden.

Einleitung
Bürgermeister Hans Georg Brum und Stadtkämmerer Thorsten Schorr begannen mit der Begrüßung und einer allgemeinen Einleitung. Bürgermeister Brum erläuterte, dass nun im Gegensatz zur früheren Infoveranstaltung nicht nur grundsätzliche Informationen geboten werden können, da die Vorbereitungen bereits voll im Gange sind. Dazu gehören Verhandlungen und Verträge mit Künstlern und die im Radio geschaltete Werbung für Hessentag. Den Bürgern wird einiges abverlangt, da überall in der Stadt Baustellen sind. Aber Freiwillige, die Feuerwehr, Kirchen und auch viele Firmen sind auch schon engangiert bei den Vorbereitungen dabei. Drei zentrale Aussagen prägen den Hessentag 2011:
* Oberursel ist eine attraktive Stadt.
* Der Hessentag soll nicht nur brauchtumsgeprägt oder nur Halligalli sein, sondern weltoffen und modern.
* Der Hessentag soll interessante Perspektiven bieten, z.B. erster klimaneutraler Hessentag werdeb und Internationalität in den Mittelpunkt stellen.

Programm
Udo Keidel-George (Geschäftsbereichsleiter Kultur, Sport, Internationales und Stadtmarketing) stellte das Programm des Hessentags, soweit es schon festgelegt war, vor. Eine Zugabe zu den üblichen Veranstaltungen ist ein Pagodenzelt mit sechs Masten auf der Rolls-Royce-Wiese, in welchem fast täglich die Höhner rockin' Roncalli Show stattfinden wird. Zu den anderen Veranstaltungsorten wurden die schon bekannten Programmpunkte aufgelistet.
Open-AIR-Veranstaltungen: Roxette, Scorpions, Bryan Adams, youFM Night, Großkonzert für die Jugend
Festzelt: Mickie Krause mit Band, Planet Radio Party Dome, Großes Rockkonzert, Oldie-Night, hr3 Night, Ernst Hutter und die Egerländer Musikanten
Hessen-Palace: Klassikkonzert, Bibi Blocksberg (Kindermusical), Tigerpalast, Ursula-Musical, Mundstuhl, Big Band der Bundeswehr, Benjamin Blümchen (Kindermusical), Comedian, Neue Philharmonie Frankfurt

Festgebiete
Der Hessentagsbeauftrage Eduard Wolzcak und sein Vertreter (Remus) zeigten anhand von Karten die Lage verschiedener Veranstaltungsorte im Stadtgebiet, wobei nicht nur die Hauptelemente vorgestellt wurden. Festgebiete beim Hessentag sind: An den drei Hasen, Innenstadt, Altstadt, Maasgrund, Großbühne am Bommersheimer Feld, Rolls-Royce-Wiese und Altkönigsportplatz.
Nebenbei gab es noch einige Informationen zu geplanten Veranstaltungen und Einrichtungen. Eine Besonderheit in der Innenstadt wird die gläserne Redaktion der Frankfurter Neuen Presse sein, wo die Hessentagsbesucher den Redakteuren bei der Arbeit zuschauen können. Die nahe des Bahnhofs beginnende Adenauerallee steht unter dem Motto "Das Tor zum Taunus". Dort werden sich Stände von den Städten des Hochtaunuskreises finden. In der auch im Hessentagslogo eingebauten Kirche St. Ursula wird ein im Radio übertragener Gottesdienst stattfinden. Bei der "Natur auf der Spur" im Maasgrund werden die Kelten ein Hauptthema sein. Ein Künstlersymposium mit zwölf Künstlern gibt es auf der Freifläche vor dem Gymnasium.

Hessentagsstraße
Detailierte Informationen zur Hessentagsstraße gab es von Wolfgang Bräutigam. In einer Karte zeigte er die Lage der Hessentagsstraße, der eine tabellarische Übersicht über die Länge der Straßen und die Anzahl der vorgesehenen Stände folgte. Insgesamt hat die Hessentagsstraße eine Länge von 2630m und soll mit 237 Ständen besetzt werden. Der Aufbau beginnt am Mittwoch vor der Hessentagswoche (8.6.2011) um 6 Uhr, und der Abbau sollte am Mittwoch nach dem Hessentag um 12 Uhr erfolgt sein.
Außerdem wurde auch die aktuelle Nachfrage nach den Standplätzen vorgestellt, wobei die Zahlen nach der Art des Standes (Infostand, Kunsthandwerk, Getränke, Imbiss, ...) aufgeteilt wurden. Die Gesamtzahl der Bewerbungen beträgt 526. Es gibt 84 Stände aus Oberursel (51 Gewerbetreibende, 9 Vereine, 9 Private und zusätzlich 13 teilnehmende private Höfe).
Die Bewerbungsfrist für die Hessentagsstraße läuft bis zum 28.1.2011, während für die Oberurseler Stände Zusagen bis zum 20.12.2010 nötig sind.

Fragerunde
Nach den vielen vermittelten Informationen wurden nun die Besucher aufgefordert, dazu Fragen zu stellen. Sehr viele Fragen gab es noch nicht, aber ein Oberurseler wollte die Gelegenheit nutzen, um reichlich Misfallen über den Hessentag zu äußern. Nach dem Hinweis, dass nur Fragen und keine Stellungnahmen gewünscht seien, stellte er folgende Fragen: Warum muss die Musikbühne nahe bei seinem Haus sein? Warum muss der Hessentag in Oberursel sein, auch wenn kein Geld da ist? Was hat es mit Ökologie zu tun, wenn Büsche für den Hessentag weichen müssen?
Bürgermeister Brum konnte auch diese Fragen beantworten. Das Bommersheimer Feld ist eine große ebene Fläche mit gutem Nahverkehrsanschluss und hat dadurch am besten gepasst. Das Ausrichten des Hessentags wurde bereits vor drei Jahren im Stadtparlament beschlossen, womit sich jede weitere Diskussion darüber erübrigt. Und bezüglich negativer Folgen für die Umwelt konnte Hans Georg Brum entgegenhalten, dass diese nur temporär seien und Bäume gepflanzt und verschiedene nachhaltige Projekte umgesetzt werden.

Hessentagsbotschafter
Tigerpalastgründer Johnny Klinke warb als Hessentagsbotschafter für den Hessentag. Zu Anfang lud er den unzufriedenen Oberurseler ein, im Tigerpalast mit seiner Familie in der ersten Reihe zu sitzen, damit ihn der Krach nicht zu stören braucht. Ob derjenige das Angebot annehmen wollte, war zwar nicht zu vernehmen, aber die Besucher waren amüsiert.
Johnny Klinke erzählte, dass oberursel die größte Stadt ist, die je den Hessentag bekommen hat, und Oberursel während der Woche die Mitte Europas sein wird. Er fand es großartig, dass hier kein Heimattreffen der Vertriebenen organisiert wird.
Ansonsten forderte Johnny Klinke noch zum Kauf von Tickets als Weihnachtsgeschenk auf und schwärmte von dem Tigerpalast-Gastspiel: Ein Zelt von 2300 Leuten mit Varietee-Kunst - das traut sich keiner.

Verkehr
Dieter Rosentreter (erster Stadtrat) und Frank Weil (Projektgruppe Sicherheit und Verkehr) informierten über die Verkehrsführung beim Hessentag. Mit den Planungen soll eine übersichtliche und effiziente Verkehrsführung gewährleistet werden. Gewünscht werden möglichst viele Nutzer vom öffentlichen Nahverkehr und per Fahrrad anreisende Besucher. Außerdem muss natürlich ein Zuparken der Wohngebiete vermieden werden. Das lässt sich jedoch nicht ohne Einschränkungen im Verkehr erreichen. Einige Straßen werden gar nicht befahrbar sein, während bei anderen nur eine Einfahrt von Anwohnern mit Berechtigungsschein möglich ist.
Ausführlich wurde gezeigt, auf welchen Wegen man von den Nachbarorten aus mit dem Fahrrad in die Stadt kommt, wo sich acht Fahrradparkplätze für insgesamt 4000 Fahrräder befinden werden. Bezüglich ÖPNV wurden die Linienführungen von S-Bahn, U-Bahn und Bus vorgestellt, wobei es Änderungen bei den Buslinien gibt, weil Straßen gesperrt sind oder größere Busse eingesetzt werden sollen, für welche die normalen Strecken nicht geeignet sind.
Autofahrer können nicht auf den gewohnten Wegen anreisen, weil zur Vermeidung kreuzender Verkehrsströme manche Strecken gesperrt oder nur für eine Richtung befahrbar sind. Reisebusse müssen von der Bushaltestelle zum Abladen der Besucher bis zum Abstellplatz auch einen größeren Umweg fahren, kommen dann aber schnell vom Abstellplatz wieder zur Bushaltestelle.
Ferner sind an verschiedenen Stellen noch 145 Behindertenparkplätze, 41 Stellplätze für Taxis und 90 Motorradparkplätze vorgesehen.
Die meisten Gebiete der Stadt sind nur mit Zufahrtsgenehmigung befahrbar. Dabei wurde das Stadtgebiet in acht Zonen aufgeteilt, die jeweils nur über eine einzige Zufahrt erreichbar sind. Für eine Zone muss sogar eine Behelfszufahrt errichtet werden, welche nach dem Hessentag wieder abgebaut wird.
Anwohner erhalten Zufahrtsgenehmigungen für ihre Zone, Besucher allerdings nicht. Pflegedienste, Taxis, Handwerker, etc. können Zufahrtsgenehmigungen für alle Zonen erhalten, während für Lieferverkehr keine Genehmigung erforderlich ist.
Eine Besonderheit stellt das Gebiet der Hessentagsstraße dar, da eine Befahrung nur zwischen 6 und 9:30 Uhr möglich ist. Die Bewohner dieser Zone erhalten eine Zufahrtsgenehmigung für eine der Nachbarzonen.

Sicherheit
Fernando Suarez aus der Projektgruppe 4 (Sicherheit und Verkehr) informierte über die Sicherheitskonzepte beim Hessentag, wo im Bahnhofsbereich, auf der Hessentagsstraße und auf Flächen mit Dauerveranstaltungen große Besucherzahlen zu erwarten sind. Die Aussage "diese werden zwar schwanken - die Anzahlen, nicht die Besucher" sorgte für lachende Zuhörer. Die Polizei wird während des Hessentags mit verstärkter Besetzung tätig sein. Die Polizeidienststelle wird allerdings in das Bürogebäude in der Lessingstraße verlagert, da der Standort in der Oberhöchstadter Straße durch die Hessentagsstraße nur noch eingeschränkt zugänglich ist. Er wird aber besetzt bleiben und als Hessentagswache dienen.
Neben der Polizei sorgen auch noch andere Organisationen für die Sicherheit der Besucher. Die folgenden Organisationen wurden genannt:
- Polizei (verstärkt und präventiv tätig)
- Bundespolizei (hauptsächlich Überwachung der Bahn und Unterführung, Stützpunkt am Bahnhof)
- Feuerwehr (Unterstüzung durch andere Feuerwehren)
- Rettungs- und Sanitätsdienst (zusätzlicher Stützpunkt, fünf Unfallhilfsstellen, Sanitäter zu Fuß im Veranstaltungsgebiet)
- Ordnungspolizei (Hessentagsstraße Streife
- Security (Einlass und Auslass)
- THW (Logistische Unterstützung)
Nebenbei gab es noch den Hinweis, dass es in Oberursel zum ersten Mal einen Hessentagsmarathon geben wird.

Noch mehr Fragen
Schutzzonen und Verkehrsführung sorgten für eine Vielzahl von Fragen. So wurde gefragt, ob die Zufahrt zur Tiefgarage der Stadhalle möglich bleibt (ja), ob man begrenzte Zufahrtsmöglichkeiten für Besucher bekommen kann (nein) oder ob man schon in der Nacht in die Hessentagsstraße einfahren könne. In letzterem Fall wurde wie auch bei anderen Fällen (z.B. Warenanlieferung) darauf verwiesen, dass man das bei einer Einzelabsprache im Büro klären müsse.
Die Standorte für Toiletten sind noch nicht festgelegt. Bis Ende Januar soll diese Information jedoch im Internet verfügbar sein.
Die Reinigung der Hessentagsstraße erfolgt zsichen 4 und 9 Uhr. Abfallentsorgung und Reinigung soll durch ein Unternehmen erfolgen, wobei die die Ausschreibung noch läuft. Dabei werden 50 Prozent mehr Mülltonnen aufgestellt als bei anderen Hessentagen.
Bezüglich ÖPNV sind sowohl Kombitickets für Veranstaltungen als auch drei Tickets in verbilligter Form vorgesehen. Ein Shuttle-Verkehr zu Pakrplätzen außerhalb der Stadt wird aus Kostengründen voraussichtlich nicht angeboten.
Zusatzparkplätze sind nur für die grüne Sperrzone vorgesehen, da für die anderen Zonen kein Bedarf gesehen wird.

Nachhaltigkeit
Zum Schluss erläuterte Bürgermeister Hans Georg Brum das Nachhaltigkeitskonzept vom Hessentag 2011. Beim Hessentag soll nicht nur ein tolles Fest gefeiert werden, sondern es sollen auch die Stadtentwicklung, das Wir-Gefühl und die Bekanntheit der Stadt geförter werden. Der Hessentag soll einen enormen Schub für Oberursel bezüglich Sozialem (z.B. Investitionen in Schulen und Sportanlagen), Wirtschaft (z.B. neues Gewerbegebiet, neuer Bahnhof und Erneuerung der Haltestellen) als auch Umwelt und Landschaft (z.B. Radwegenetz, Stadtpark Maasgrund) bringen. Nicht alle Projekte können vor dem Hessentag abgeschlossen werden. Die Umgestaltung des Bahnhofs etwa wird zum Hessentag nicht beendet sein.
Während ähnliche Effekte bei jedem Hessentag erwartet werden, hat Oberursel auch noch besondere Ziele: "Der erste CO²-neutrale Hessentag" oder "Hessentag des ÖPNV". Auch die Anreise mit dem Fahrrad soll gefördert werden.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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