Leo Hiemer biblfescht in Oberstaufen

4. Oktober 2017
19:30 - 22:00 Uhr
Ev.-Luth. Heilig-Geist-Kirche, 87534 Oberstaufen
Leo Hiemer | Foto: © Bild: www.hiemer-film.de CC
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Einmal mehr ist der 1954 in Maierhöfen gebürtige, begnadete Allgäuer Kult-Regisseur und studierte Historiker caritativ unterwegs, wenn er am 04. Oktober 2017, 19.30, in der Ev.-Luth. Heilig-Geist-Kirche in Oberstaufen, ganz im Sinne seines vielfältigen Schaffens und der ihn persönlich prägenden Herzlichkeit nur für Spenden zu Gunsten des Allgäuer Hilfsfonds e. V. im Einsatz ist.

Nein – auch wenn noch so sehr erwartet und längst überfällig, wie die angestrebte Allgäu-Trilogie – kein neuer Film ist es, sondern die Lesung aus seinem neuen Werk "Dia Hoileg Schrift", welche er im Rahmen des Kulturherbst 2017 vorstellt, begleitet durch verbindende Worte von Pfarrer Frank Wagner, sowie "musikalische Umrahmung" in Form von Zwischenspielen am Klavier, für welche der Autor selbst sorgt, da er diese gefühlvolle eigens für das Hörbuch komponiert und eingespielt hat.

“Die Allgäuer Mundart bzw. wie die Leute im Allgäu schwätzen, war mir schon immer wichtig – auch in meinen Filmen. In unserem Bauernkriegsfilm LOND IT LUCK lassen wir die Herren hochdeutsch sprechen, die einfachen Leute schwätzen dagegen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist", erzählt der engagierte Träger des ihn charakterisierenden Allgäuer Panamahutes.

“Auf die Bibel kommt ja jeder Mundart-Autor irgendwann. Bei mir war es die Aufforderung des ehemaligen Kaufbeurer Stadtpfarrers Peter Morgenroth, der sich auch als Kinderbuchautor einen Namen gemacht hat, doch nach passenden Bibeltexten Ausschau zu halten. als er meine Frau und mich getraut hat. Dabei fand ich dieses Hochdeutsch so gestelzt und verbraucht, so weit weg von meinem Empfinden, dass sich die Idee entwickelt hat: das müsste man mal in die Mundart übersetzen“ führt der vielfach und völlig zu Recht ausgezeichnete Filmemacher weiter aus.

Leo Hiemer wäre nicht Leo Hiemer, wenn er die Sache dann nicht mit Konsequenz und Tiefgang, sowie dem ihm eigenen Charme angegangen wäre, allerdings “bloß de Afang“, denn sein Text reicht von der Schöpfungsgeschichte bis zum Turmbau zu Babel.

“Ich habe mal ganz vorne angefangen und überlegt: Wie hätte das mein Großvater in seiner "Sprache" ausgedrückt? Bald war die Idee geboren, Geschichten aus der Bibel mir als kleinem Bub von meinem Großvater erzählen zu lassen. Natürlich eine ausgedachte Situation, aber sie erwies sich als sehr fruchtbar. Auf diese Weise konnte ich Gedanken und Einwürfe eines kleinen Jungen beim Hören biblischer Geschichten zur Kurzweil und tieferen Betrachtung der Zuhörer einbauen, lässt sich Hiemer offenherzig in die Karten schauen.

“Die Neugier des Buben wird dabei von der Frage gespeist, wie man eigentlich Menschen macht. Der Opa weiß aus der Bibel, wie der erste Mensch gemacht wurde – und erzählt die Schöpfungsgeschichte, aber auch, wie es dazu kam, dass manche Leute deutsch reden und manche allgäuerisch schwätzen.
Der Bub will jetzt aber mehr wissen und der Opa erzählt vom Paradies, wo der Mensch gleich noch mal geschaffen wird und das in zweierlei Gestalt: als Mann und Frau. Fragezeichen! Der wissbegierige Bub kitzelt so Geschichte um Geschichte aus seinem Großvater heraus und stößt dabei immer wieder auf das Geheimnis der "Menschwerdung" – wie mag es bloß zugehen, dass ein Mensch entsteht...? Am Ende steht die Geschichte von Abraham und Sara, denen der Herrgott noch im hohen Alter ein Söhnchen schenkt: Isaak. Und die Antwort: Ein Mensch entsteht, wenn es der Herrgott will“, sprudelt es weiter und lebendig aus ihm, doch Halt, Stopp: mehr wird nicht verraten, denn die zahlreich erhofften BesucherInnen sollen ja auch noch Neues erleben.

“Natürlich werden die Geschichten bekannt vorkommen, doch in der Allgäuer Mundart ganz neu ans Herz gehen“, hofft Hiemer weiter, denn “in der Mundart hört man die biblischen Geschichten aus dem Alten Testament ganz neu. Sie wirken unverbraucht und unverkrampft, eben ganz nah an den "gewöhnlichen" Menschen, obwohl sie von der atemberaubenden Begegnung des Menschen mit dem Göttlichen erzählen!“.

Das Reformationsjahr treibt ja, besonders auf Seiten der katholischen Kirche so manche seltsame Blüte. Menschlich ist es natürlich verständlich, dass 2017 die evangelische Welt 500 Jahre Reformation und damit ihre Geburt feiert. Doch berechtigt? Wäre es nach Martin Luther eine Reformation, hätte sie in der katholischen Kirche stattgefunden und er wäre heute wohl und zu Recht Kirchenlehrer. So aber ist es keine Reformation sondern eine von Menschen gemachte, von Gott niemals gewollte und bis heute nicht überwundene Spaltung. Wirklich ein Grund zur Feier oder nicht eher zur Buße in beiden Konfessionen, bzgl. der jahrhundertelangen Versäumnisse? Geht die katholische Kirche es so an, wie bislang erkennbar, schadet es obendrein dem eigentlichen und einzigen Ziel: der Ökumene ohne Ende!

Da setzt Leo Hiemer mit seiner volksnahen und tief in dessen Frömmigkeit verwurzeltem Werk einen
ebenso angenehm positiven, als unerhört wichtigen Kontrast, tut es quasi Luther sogar gleich, der die Bibel erstmals ins Deutsche übersetzte und 500 Jahre später nun eben vom Hochdeutschen in seine Allgäuer Mundart!

2017 haben wir neben 600 Jahre Hl. Bruder Klaus – dieser Friedensstifter hat in einer konfessionell ebenso gespaltenen Schweiz (selbst innerhalb der katholischen Kirche zwei Fronten), wie Deutschland und ganz Europa höchste Bedeutung – und 375 Jahr Wallfahrt Kevelar, 100 Jahre Patrona Bavariae, jeweils 70 Jahre der Kapellenweihe in Marienfried und erste Rosa Mystica Erscheinung im italienischen Montichiari-Fontanella, sowie 45 Jahre Rasenkreuz Meggen auch ein anderes, überaus bedeutsames Jubiläum: 100 Jahre Fatima!
300 Jahre Freimaurer und 100 Jahre russische Revolution können wir getrost außen vor, um dennoch die Überraschung der Jubiläendichte zuzulassen und daraus eine Motivation abzuleiten, diese ernst zu nehmen!
Die Botschaften und Aufforderungen der Gottesmutter haben gerade für die Nöte der heutigen Zeit mehr Bedeutung denn je, wie zudem – in der Vergangenheit unübersehbar mehrfach erwiesen – auch die Schlüssel zu den einzig wirklichen Lösungen!

Der Förderverein MundArt Allgäu e. V. kann sich weit mehr, als nur freuen, dass in Zusammenarbeit mit Leo Hiemer diese "Hoilege Schrift" umgesetzt und an diesem Abend vorgestellt wird.
Den Cover-Titel für die Hörbuch-CD hat der bekannte Allgäuer Fotograf Jonathan Besler aus Bad Hindelang fotografiert und beigesteuert.
Unterstützt wird die Benefiz-Veranstaltung durch die evangelische Kirchengemeinde mit Pfarrer Frank Wagner, dem Markt Oberstaufen mit den Partnern des Fördervereins, der Sparkasse Allgäu und der Privat-Brauerei Zötler.
Das Hörbuch, welches der Förderverein MundART Allgäu e. V. heraus bringt, ist erstmals im Rahmen der Lesung zum Preis von € 20.- erhältlich, oder kann bestellt werden unter www.mundart-allgaeu.de.

Erich Neumann, freier investigativer Journalist
über DFJ Deutsche-Foto-Journalisten e. V. www.dfj-ev.de
und Medienunternehmer im Gesundheitsumfeld www.cmp-medien.de
Postfach 11 11, D – 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676, e-Mail e.neumann@cmp-medien.de

Bildmaterial:

© Bild: www.hiemer-film.de CC – Leo Hiemer
© Bild: www.oberstaufen-evangelisch.de CC – Heilig-Geist-Kirche und Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus, Außenansicht
© Bild: www.oberstaufen-evangelisch.de CC – Pfarrer Frank Wagner
© Bild: www.artig.st CC – Jonathan Besler
© Bild: www.mundart-allgaeu.de CC – Logo Förderverein MundArt Allgäu e. V.

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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