Bundesweite Demonstration Gerechtigkeit für die Überlebenden

4. Dezember 2010
12:30 Uhr
Bahnhof , 90443 Nürnberg
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„Schattenseiten“
„Faszinierend“ findet der Vorstandsvorsitzende der DB AG,
Dr. Rüdiger Grube, die Geschichte des deutschen
Eisenbahnwesens– „Schattenseiten“ nicht ausgenommen.
Schattenseiten? Von „Schattenseiten der industriellen
Entwicklung“ sprach auch der Bundesverband der deutschen
Lokomotivindustrie bei der vorigen Jahrhundertfeier in Nürnberg
– und meinte damit die „Reichsbahn“-Deportationen. Eine
Darstellung sollte möglichst unterbunden werden.
Wer die kriminelle „Reichsbahn“-Beihilfe zum größten
Massenmord der Menschheitsgeschichte eine „Schattenseite“
nennt, verniedlicht die Leiden der Opfer. Die „Reichsbahn“-
Deportationen sind Teil eines ungeheuerlichen
Zivilisationsbruchs. Deutsche Bahn AG und Bundesregierung
müssen die Überlebenden ehren – moralisch wie materiell!
48 Stunden Todesangst
Mindestens 48 Stunden fuhren die NS-Opfer in verplombten
„Reichsbahn“-Waggons bis in die Lager. Die Todesfahrten
mussten die Verschleppten selbst bezahlen – Kinder die Hälfte.
Ab 400 Personen gewährte die „Reichsbahn“ Mengenrabatt. Die
Bahn nahm Millionenbeträge ein – und zahlte sie nie zurück.
Statt die Schulden zu begleichen, bietet die DB AG den
Überlebenden Almosen an: Einmalig 25 Euro pro Person entfallen
auf die etwa 200 Tausend „Reichsbahn“-Opfer in Osteuropa.
Wegen des kurzfristigen Ausfalls von Klimaanlagen zahlte die DB
AG geschädigten Reisenden im vergangenen Sommer 500 Euro.
Achtundvierzig Stunden Todesangst auf den deutschen Schienen
sind der DB nur 25 Euro wert.

Nazi-„Glanzlicht“
der DB AG
Das Nürnberger DBMuseum
bewirbt diese Lok
mit NS-Schmuck in der
Fahrzeugabteilung „Glanzlichter
der Eisenbahngeschichte“.*
Als das “Glanzlicht“ durch
die deutschen Bahnhöfe fuhr,
wurden auf den Nebengleisen
NS-Opfer zusammen getrieben.
Etwa 3 Millionen Menschen
beförderte die „Deutsche
Reichsbahn“ in den Tod.
Diesen Massendeportationen
mit der „Deutschen
Reichsbahn“ widmet das
Nürnberger DB-Museum eine
Ausstellungsfläche von 18
Quadratmetern –
18 Quadratmeter von mehreren
Tausend, auf denen die DB AG
das deutsche Eisenbahnwesen
feiert.
Um der öffentlichen Kritik zu
entgehen, hat das DB-Museum
die NS-Lok während der
Bahn-Feiern „ausgelagert“.
Sobald die internationale
Aufmerksamkeit vorüber
ist, soll das Nazi-Glanzlicht
in die Nürnberger Hallen
zurückkehren – ein „Star des
20. Jahrhunderts“, schreibt die
DB AG im Internet.*
* Stand vom 01. November 2010

Bürgerreporter:in:

Horst Kröger aus Walsrode

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