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Nieschalk liest bei der Sommerlesung des Calenberger Autorenkreises

Fast 50 Zuhörer hatten sich eingefunden, um den Werken der "Calenberger Autoren" während der diesjährigen Sommerlesung zuzuhören. Der Wetterhahn gab die richtige Richtung vor und der Wettergott und musste sich notgedrungen fügen, auch wenn er sich kleine Nadelstiche in Form von gelegentlich unerträglicher Schwüle nicht verkneifen konnte. Die Zuhörer nahmen jedoch die Schwüle in grüner, blumengeschmückter Umgebung entspannt hin, die Redner ebenfalls, wenn auch bei ihnen mancher Schweißtropfen den Weg über den Nasenrücken fand und auf das Manuskript tropfte.
Oft aufbrandender Zwischenapplaus war der Lohn der Vorbereitung für die Vortagenden. So reihte sich die Veranstaltung erfolgreich in eine Veranstaltungsreihe ein, die seit vielen Jahren einmal im Sommer und einmal im Winter stattfindet. Im Sommer, wenn das Wetter es erlaubt, im Garten der Familie Kühn - der ich meinen ausdrücklichen Dank für ihr großes Engagement aussprechen möchte - und bei schlechtem Wetter und in den Wintermonaten, im Museum Ronnenberg, Ortsteil Linderte. Es ist eine öffentliche Veranstaltung, jeder ist willkommen, der Eintritt ist frei.
Ich möchte darauf hinweisen, dass diese beiden Veranstaltungen nur einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten der "Calenberger Autoren" umfassen. Genaueres finden sie unter unserer Homepage, deren Link ich hier einfüge.
http://www.calenberger-autorenkreis.de/
So brauchen sie diesen Link nur anklicken und schon können Sie sich über "uns" informieren. Mehr über die Veranstaltung, in denen die einzelnen Autoren vorgestellt sind, finden sie unter folgendem Link:
http://www.myheimat.de/springe/kultur/sommerlesung...
Abschließend einige kleine Auszüge aus einem meiner am Sonntag vorgetragenen Werke. Sie spiegeln kurze Segmente meines in Arbeit befindlichen neuen Buches wieder.

..........................Heiß und blendend und unerbittlich brennt die Mittagssonne auf das gelbe Boot und den Segler, der sich ermattet im kärglichen Schatten des Großsegels ausgestreckt hat. So wie jetzt brennt sie schon den vierten Tag und sie wird auch die nächsten Tage weiter ihre Glut über ihm ausschütten, denn der Wetterbericht meldet keine Änderung..................

...........................Der Bug zeigt nach Osten und jeden Morgen erhob sich vorn, durch sein Licht die Schwärze der Nacht wegwischend, der rotglühende Feuerball und neues Leben erwachte in dem müden, vom Hocken in seiner Cockpitecke ungelenkig gewordenen Mann. Der Frühdunst, den die fliehende Dunkelheit stets zurückließ, verzögerte den Übergang etwas, doch mit jeder Minute entfaltete die Sonne ihre Kraft mehr und mehr und ließ die Nebel über dem Wasser verdampfen. Dann überflutete sie den frierenden Segler mit ihrer Wärme, und begann, ihm die Feuchtigkeit aus den Kleidern und Knochen und seiner Seele zu saugen................
............................Das Meer war seit Tagen leer und schien einer anderen Welt als der irdischen anzugehören. Kein Schiff, kein menschliches Wesen belebte die blaue Wasserwüste mit ihren kleinen Wellen, die weißen Katzenpfoten glichen.
„Herrlich“, flüsterte er wieder. Freude erfüllte ihn und Dankbarkeit dafür, diese Reise in eine nasse Menschenleere tun zu dürfen, die den Meisten verschlossen bleibt.........................

......................Das Mittelmeer ist wie eine Diva und bekannt für seine Wutausbrüche und Flauten. Heute schmollt das Meer. Der Wind war am Vormittag eingeschlafen und jetzt am frühen Nachmittag, ist die Hitze versöhnlicher geworden. Das Meer und das bewegungslose Boot ruhen seitdem und auch der Segler muss schlafen. Unbedingt. Das weiß er von früheren Reisen, ehe Halluzinationen ihn narren und ihm gefährlich werden können. Schon nicht mehr wirklich wach, zieht er den altertümlichen Wecker auf, der ihn eine Stunde später ins Leben zurückrufen wird. NUN erst legt er sich auf die Sitzbank und schon beim Hinlegen gesellen sich in sein verlöschendes Denken kurze Erinnerungen an das letzte, verblassende Land, das nächtliche Auslaufen von Gibraltar und die Hafenlichter, die immer matter wurden und schließlich unter dem Horizont versanken. Dann versinkt auch für ihn alles in mattem, wattigem Nichts. Er schläft....................

.......................Riesig, auf ihrer LängsSEITE liegend und als unten abgeschnittenes Oval, scheint (die Sonne, der Autor) sie auf dem Wasser zu schwimmen und wie Feuer zu lodern.
Feurig verabschiedet sich nicht nur die Sonne. Auch der Himmel glüht und lässt im Westen eine bizarre, himmlische Landschaft aus ineinander fließenden Farben entstehen. Die Unterseiten der Wolken stehen in Flammen. Von unten angestrahlt, reflektieren und verstärken sie das rote Licht der Sonne und ihre dunklen, schwarz erscheinenden Oberseiten erzeugen Bedrohlichkeit innerhalb des allgemeinen Friedens. Das dunkle Wasser des Meeres färbt sich plötzlich rot. Der Himmel brennt und nun brennt auch das Meer. Alles brennt. Auch das Segelboot und auf ihm der einsame Segler. Für einen kurzen Moment nur. Und für diesen Moment vergisst der Segler das Atmen, weil er verzaubert ist von so viel verschwenderischer Farbenpracht..............................

  • Einige unserer Zuhörer. Da ich selbst der "Fotograf" der Veranstaltung war, leider aber einen Gipsfuß am Fuß hatte, war meine Beweglickeit stark eingeschränt und so konnte ich nur dort Aufnahmen machen, wo ich mich gerade befand.
  • hochgeladen von Wolfgang Nieschalk
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  • Die Gastgeberin und gleichzeitig Vortragende. In den folgenden Fotos sind die anderen Sprecherinnen und Spreche abgebildet.
  • hochgeladen von Wolfgang Nieschalk
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5 Kommentare

Das ist ja dann wie ein kleiner Ausscheid. Man wird es am Beifall erkennen, welche Vorträge, welche Themen bei den Zuhörern am besten ankommen.

Natürlich überlege ich mir bei der Auswahl der Geschichten oder Gedichte, die ich öffentlich vortrage, auch, was bei den Hörern gut ankommen könnte. Aber wenn ich beim Schreiben nicht ganz bei mir bleibe und bei meinen Gefühlen und Gedanken, sondern zum Hörer bzw. zum Leser schiele und überlege, ob ihm das gefällt, dann sollte ich besser nicht schreiben, zumindest keine Geschichten und Gedichte. Für eine Reportage, für einen Artikel in der Zeitung, da gelten ganz andere Kriterien, das ist mir klar...

Ich bedanke mich bei den beiden letzten Kommentatoren für ihr Interesse und Ihre Beiträge.
Mein Ziel ist es, den Hörern bei einer Lesung ein positives Erlebnis zu vermitteln. Ich lese für die Hörer und nicht für mich. Für mich steht der Hörer im Mittelpunkt, eine anschließende Diskussion ist wertvoll und ich verschließe mich ihr nicht. Im Gegenteil, ich begrüße Diskussionen ausdrücklich, zeigen sie doch, das ein Redner bis zum Ende wahrgenommen wurde. Ich schreibe und lese für die Hörer, weil ich gern schreibe und vortrage und es gibt kein Gesetz, welches mir vorschreibt, nicht das zu schreiben, was den Hörer ansprechen könnte!

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