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Darf ich mich vorstellen?

Ich bin gewaltig. Nein. Ich bin mehr, ich bin gewaltig und majestätisch, das kommt der Wirklichkeit etwas näher.
Ich bin lebensspendend und erhaben. Ich bin Zeuge der Weltgeschichte, bin fast so alt wie die Schöpfung und trotz meines Alters immer noch so schön wie eine junge Frau.
Darüber hinaus bin ich nützlich, ebenso nützlich wie das Rad, und vor der Erfindung des Rades war ich für die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, unentbehrlich. Ich bin mit über 6670 km der längste Strom der Welt und reiche von den Tropen Afrikas bis zum Mittelmeer.
Nicht der wasserreichste Strom bin ich, das kann ich nicht sein, denn meine Länge und mein Weg durch die Sahara fordert ihren Tribut durch Verdunstung und Versickerung. Doch mein Wasservorrat ist riesig und deshalb in diesen trockenen Gebieten heißbegehrt.
Mein Wasser trägt Boote, die als Fähren meine meist brückenlosen, weit auseinander liegenden Ufer verbinden und es trägt Touristenschiffe, die mich noch vor wenigen Jahren zu Hunderten täglich befuhren und den Menschen verschiedensten Nationen meine Traumufer live erleben ließen. Das ist anders geworden. Die Politik ist Schuld am Abflauen der Touristenströme, aber ich habe viel erlebt in meiner Vergangenheit. Pharaonen sind gekommen und vergangen, Türken versuchten, mich zu regieren und auch sie sind verschwunden und so wird diese touristenarme Zeit vorüber gehen und meine blauen Wasser werden sich irgendwann erneut unter immerwährendem, tiefblauem Himmel mit noch neueren, noch komfortableren Touristenschiffen beleben.
Doch mein Wasser trägt nicht nur Schiffe. Mein Wasser trägt dazu bei, dass Ägypten am Leben bleibt. Mein Wasser treibt die gigantischen Turbinen des 111 m hohen und mehr als 550 km langen Assun Stausees an, auf dem man die Erdkrümmung sehen kann und der sich in der Ferne mir dem Horizont vereinigt - so wie ein Meer. Er ist so lang wie die Strecke Hannover - München und hat die Wüstentemperatur um 8 Grad herabgesetzt! Die unterhalb des Dammes installierten Turbinen liefern 15 % des ägyptischen Strombedarfs. Aber meine wichtigste Aufgabe besteht darin, die Kornkammer Ägyptens zwischen der lybischen und der arabischen Wüste zu bewässern und in sattes Grün zu tauchen. Drei Ernten ermögliche ich den Fellachen pro Jahr, seitdem in den 1970 er Jahren der Assuanstaudamm fertiggestellt wurde und der mich seitdem daran hindert, das Niltal alljährlich mit meinen ungestümen Fluten unter Wasser zusetzen.
Ich möchte sie nun nicht länger aufhalten. Wenn Sie mögen, betrachten Sie mich und meine Uferlandschaft, die ich Ihnen zu verschiedenen Tageszeiten präsentiere, aufgenommen von Bord eines Nilschiffes oder bei einer kleinen Wanderung durch das Gestrüpp der kleinbäuerlichen Ackerflächen.
Erfreuen Sie sich einen Augenblick an den mich säumenden Tempelanlagen und tauchen Sie ein in die „turbulenten“ ägyptischen Städte, die so völlig anders „funktionieren“ wie die gewohnten europäischen Metropolen.
Nun ist mir doch ein Schnitzer unterlaufen. Ich war so vertieft darin, meine Vorzüge zu schildern, dass ich darüber "das mich Vorstellen" schlicht versäumt habe. Für diese Unhöflichkeit möchte ich mich mich entschuldigen und hole das jetzt nach, doch Sie haben sicher auch so herausbekommen, wer ich bin:

Ich bin der Nil.

  • Blendend hell die Wüstenberge der arabischen Wüste vor der an dieser Stelle winzig schmalem Kulturland
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  • Wieder das Ostufer, dass gebirgiger ist als das andere Stromufer, dem Westufer der Sahara
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  • Der Dunst abbrennender Zuckerrohrfelder - der Stoppeln natürlich - liegt über der Landschaft
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  • Gigantisch, die überall vorhandenen Tempelanlagen
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  • Kommentar überflüssig. Doch diese Säulen sind ein Nichts gegen die säulen des Karnak Tempels, die hier nicht zu finden sind.
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  • Ein Verkehrsmittel, das gang und gäbe ist und das mit einem Minimum an treibstoff auskommt. ein kleines bündel Klee...
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  • Ein Sonnenschutz für die Fellachen oberhalb des an dieser Stelle kaum vorhandenen Grüngürtels
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  • Am Ostufer des Nils führt eine Eisenbahn von Luxor nach Assuan. Fast wie am Rhein - nur fehlen hier die Weinreben auf den Hügeln...
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  • Es ist später Nachmittag. Die Sonne ist hinter den Hügeln der lybischen Wüste verschwunden. Alles wirkt plötzlich grau, während das Ostufer des Nils in roter Pracht durch das fast waagerecht einfallende Sonnenenlicht strahlt
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  • Das ist der im vorhergehenden Bild beschriebene Kontrast
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  • Eine tempelanlage im kleinen Assuanstausee, der den meisten wohl unbekannt ist. 11 Milliarden Kubikmeter Wasser werden hier oberhalb des ehemaligen Nikkatakartes gespeichert.
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  • Eine Wanderung durch die "Kornkammer" Ägyptens, die hier auf dem Bild eher Kleinbäuerlich ist.
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  • Ein wunderschöner Tag mit überwältigenden Eindrücken geht zu Ende. Unten im Schiff wartet das Abendessen
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12 Kommentare

Sehr schöne Fotos Deiner Reise und die dazu beschriebene Einleitung Deiner Nilfahrt, übertrifft alles.

Klasse Beitrag und tolle Bilder! Danke,Wolfgang! LG Elena

Wunderbar geschrieben, so wie wir Berichte lieben.

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