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Sucht hat viele Gesichter...
... Hilfe auch

Laut Europäischem Drogenbericht 2023 sind ein breites Angebot an Suchtmitteln und steigender Konsum die größte Herausforderung für unser Gesundheitssystem.

Steigender Konsum, aber rückläufige Zahlen in Selbsthilfegruppen? Auf Veranstaltungen in Kliniken und Suchteinrichtungen beanstanden die Verantwortlichen häufig die mangelnde Präsenz von Selbsthilfegruppen, aber auch das mangelnde Interesse von Suchtkranken an der Teilnahme an Gruppenabenden und ähnlichen Veranstaltungen. Dies liegt unter anderem an der Altersstruktur in einigen Gruppen, aber auch an der Tatsache, dass einige Gruppen sich (noch) nicht an die veränderte Situation auf dem „Konsumentenmarkt“ angepasst haben. Stand vor Jahren die Alkoholsucht im Vordergrund, so sind insbesondere jüngere Menschen heute Multi-Tox, konsumieren also unterschiedliche Suchtmittel.

Wie erreichen wir Menschen in der Sucht und solche, die den Weg aus der Sucht finden wollen? Wie kann man diesen Betroffenen, aber auch den Angehörigen eine Hilfestellung bieten? Ein erfolgreiches Projekt ist das Lotsennetzwerk Thüringen des fdr+ Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V., das einen Weg gefunden hat, die Betroffenen sowie die Angehörigen dabei zu unterstützen, den Weg ins Hilfesystem zu finden.

Derzeit entsteht auch in Nordrhein-Westfalen ein Lotsennetzwerk. Angelehnt an das Lotsennetzwerk Thüringen, befindet sich das Projekt in der Vorbereitungsphase und es werden Menschen gesucht, die zur Mitarbeit bereit sind. Was aber passiert in einem Lotsennetzwerk? Wer kann mitmachen und ist das Lotsennetzwerk eine Konkurrenz zur traditionellen Selbsthilfe? Letzteres kann und muss mit einem klaren NEIN beantwortet werden.

Einige Erklärungen zum geplanten Netzwerk:

Was ist ein Lotsennetzwerk?
Zu einem Lotsennetzwerk gehören die Lotse*innen, die Kapitän*innen und die
Netzwerkpartner*innen.
Lotsinnen und Lotsen sind Menschen, die Erfahrungen mit einer Suchterkrankung haben, aber seit geraumer Zeit stabil und zufrieden abstinent leben. Sie unterstützen akut suchterkrankte Menschen dabei, einen Weg aus der Sucht zu finden. Wichtig: Angehörige von Suchterkrankten unterstützen andere Angehörige! Das heißt, es gibt auch Angehörigen-Lotsinnen und Angehörigen-Lotsen.
Als Kapitäninnen und Kapitäne bezeichnen wir die Hilfesuchenden. Sie bleiben stets Chef*in ihres Lebensschiffes und treffen selbstbestimmte Entscheidungen.
Netzwerkpartner*innen sind Kliniken, Suchtberatungsstellen, Schulen und alle Institutionen, die mit dem Lotsennetzwerk zusammenarbeiten. Sie sind bereit, Flyer vom Lotsennetzwerk auszulegen, Informationsveranstaltungen durchzuführen, Menschen den Zugang zum Lotsennetzwerk zu ermöglichen.

Was sind die Ziele des Lotsennetzwerks?
Übergeordnetes Ziel ist es, Hilfesuchenden den Zugang zum Hilfesystem zu erleichtern bzw. zu ermöglichen. Das kann eine Entgiftung, eine Reha, eine Selbsthilfegruppe, eine Adaption
usw. sein. Ziel kann es auch sein, Hilfesuchenden neue soziale Kontakte zu ermöglichen oder eine Perspektive für die Zukunft zu geben – das Beispiel der Lotsin oder des Lotsen, der abstinent lebt, kann sehr inspirierend sein!
Grundsatz: Eine Lotsung findet immer freiwillig, gleichberechtigt und auf Augenhöhe statt. Alle Lotse*innen sind ehrenamtlich tätig.

Für die Etablierung des Lotsennetzwerks in NRW müssen noch viele strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehören die Organisation von Trägerschaft, Verwaltung und Veranstaltungen, und – ganz wichtig – auch die Bereitschaft möglichst vieler Selbsthilfegruppen zur Mitarbeit und Zusammenarbeit.

Derzeit finden Gespräche mit dem Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V., dem Fachausschuss Suchtselbsthilfe und zahlreichen anderen Organisationen statt. Wichtig wären zudem die Unterstützung durch Krankenkassen (auch regional), Rentenversicherung, Caritas, Paritätischem Verein usw.
MITMACHEN ?  Einfach melden !

Mehr Informationen auf der Website www.Lotsennetzwerk-NRW.de oder direkt unter Info@Lotsennetzwerk-nrw.de
Zum Nachhören als kostenloser Podcast

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