Mehr als nur eine Reise nach Uganda

Die kleine Monica (geb. 3.3.16) wird gefauft. Sie ist das erste Kind, das in der Krankenstation das Licht der Welt erblickte. Nadia Pfützner (links) ist Patin. | Foto: Ferdinand Pfützner
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  • Die kleine Monica (geb. 3.3.16) wird gefauft. Sie ist das erste Kind, das in der Krankenstation das Licht der Welt erblickte. Nadia Pfützner (links) ist Patin.
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  • hochgeladen von Monika Matzner

Eine weite Reise hat das Ehepaar Nadia (69) und Ferdinand Pfützner (77) aus Nordendorf hinter sich. Ihr Ziel war Bukomma in Uganda, eine Streu-Siedlung nahe der Hauptstadt Kampala. Sie sind Hauptinitiatoren und Motoren des Vereins „Ugandahilfe Nordendorf“ und haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit vielen Mitstreitern der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf sowie den Pfarreien Thierhaupten und Meitingen, die Menschen in dem ostafrikanischen Land zu unterstützen.
Im Jahr 2006 wurden die ersten Fäden eines Netzwerkes der Hilfe zwischen Nordendorf und dem rund 6000 Kilometer entfernten Bukomma gesponnen. Pfarrer Denis Lwegaba, der damals im Sommer als Urlaubsvertretung die Pfarrei betreute, hatte viel über die schwierigen Lebensumstände in seiner Heimat erzählt und damit eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, die bis heute anhält. Mittlerweile zählen 30 Mitglieder zum Verein “Ugandahilfe Nordendorf“. Sie sorgen mit vielfältigen Aktionen dafür, dass Spendengelder fließen, etwa durch Sponsorenläufe und Kinderfeste oder dem Verkauf von Selbstgemachtem auf dem Holzener Adventsmarkt. So hat der Unterstützerkreis aus dem Lechtal schon viel bewegt: 20 Schulpatenschaften entstanden, um Waisenkindern den Schulbesuch zu ermöglichen und auch zwei Brunnen wurden zur Frischwasserversorgung geschlagen. Das jüngste Projekt, der Bau der Krankenstation St. Monica für eine medizinische Erstversorgung, konnte im letzten Jahr den Betrieb aufnehmen.
„Wir konnten uns nun vor Ort davon überzeugen, dass `St. Monica` gut angenommen und bestens von Einheimischen geführt wird - von einem Arzt, einer Krankenschwestern und einer Geburtshelferin“ berichtet Ferdinand Pfützner, Vorsitzender des Vereins. Er ergänzt, dass es aber noch Handlungsbedarf gäbe, um die Kosten für Medikamente zu decken und Wohnraum für das Personal zu schaffen. Und Gattin Nadia trage sich mit dem Gedanken, von Deutschland aus „Schwangerschafts-Patenschaften“ ins Leben zu rufen, um werdende Mütter bei Vorsorge und Geburt in der Krankenstation (Gesamtkosten ca. 20 Euro) finanziell zu unterstützen.
Noch ein weiterer bewegender Termin stand auf dem Reiseplan: eine Tauffeier in Bukomma. Dabei übernahm das Ehepaar mehrere Patenschaften, darunter auch die eines einjährigen Mädchens - dem ersten Kind, das 2016 in St. Monica das Licht der Welt erblickte. Sie wurde – wie sollte es anders sein – auf den Namen Monica getauft. Bei diesem feierlichen Anlass erhielten auch Ferdinand und Nadia Pfützner einheimische Namen, nämlich Katongole und Nanyanzi.

Für die Nordendorfer war es die dritte Reise nach Uganda – es sind Reisen, die kaum Raum für Routine erlauben. Dennoch ist es für die beiden stets ein „entspanntes Hinfahren, ohne Angst vor Strapazen oder Krankheiten“.
„Der direkte Kontakt vor Ort ist wichtig“ betonen sie, „man freut sich nicht nur über die vielen anrührenden Begegnungen, sondern behält auch die ins Leben gerufenen Projekte im Blick.“ Auch die konkrete Rückmeldung an die Spender und Unterstützer sei immens wichtig - so lagen beispielsweise bei der Heimreise viele persönliche Briefe von Schülern im Koffer des Ehepaares, die für die „Schulpaten“ nach Deutschland mitgeschickt wurden. Zurück in Nordendorf ziehen sie Bilanz: „Die Arbeit des Vereins trägt Früchte. Solange es unsere Gesundheit erlaubt, wollen wir weitermachen.“ In der zweiten Aprilhälfte findet ein Info- und Bilderabend über die Reise statt, der genaue Termin steht noch nicht fest.

Die kleine Monica (geb. 3.3.16) wird gefauft. Sie ist das erste Kind, das in der Krankenstation das Licht der Welt erblickte. Nadia Pfützner (links) ist Patin. | Foto: Ferdinand Pfützner
Kinder holen Frischwasser vom Brunnen .... | Foto: Ferdinand Pfützner
Bürgerreporter:in:

Monika Matzner aus Ehingen

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