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Moviebande gewinnt ZDF-Wettbewerb „Geschichte vor Deiner Haustür“

Die Eroberung Germaniens durch die Römer, die Konflikte mittelalterlicher Herrscher, Reformation oder Reichsgründung – historische Ereignisse haben auch in Deiner Region ihre Spuren hinterlassen. Vielleicht hat man Reste einer römischen Villa in Deinem Ort entdeckt oder es hat bei Dir nebenan eine Schlacht im 30-jährigen Krieg stattgefunden? Mit ein wenig detektivischem Gespür kannst Du die Spuren auf Gedenktafeln, Dokumenten im Stadtmuseum oder an anderen Orten entdecken – und den Nutzern der zdf.de davon berichten! Wir suchen kleine Geschichten aus deiner Umgebung. Uns interessiert hier nicht das allseits Bekannte – was man in jedem Geschichtsbuch nachlesen kann – sondern kleine und wenig bekannte Geschichten, die mit großen historischen Ereignissen verknüpft sind und die Ihr anderen erzählen wollt.
Mit dieser Mitmachaktion „Geschichte vor Deiner Haustür“ rief das ZDF Anfang des Jahres in ihrer erfolgreichen historischen Dokumentarreihe „Die Deutschen“ alle Schüler und Lehrer auf, sich daran zu beteiligen. Und so machten sich 10 Schüler der Moviebande (Grundschule Mitte Nördlingen) zusammen mit Betreuungslehrer Dieter Scholz und Kollegin Ulrike Knauer bereits drei Monate vorher für einen weiteren Wettbewerb („Helden der Geschichte“ der Körber-Stiftung) an die Arbeit, ein historisches Ereignis aus Nördlingen zu erarbeiten. Das Thema war schnell gefunden: Rebekka Lemp, eine der vielen Frauen, die um 1590 auf dem sogenannten Hexenfelsen verbrannt wurde. Diese Frau lebte in dem Hallgebäude, wo sich heute die Grundschule Mitte befindet. Von ihr sind zudem noch die bekannten Briefe, die sie aus dem Gefängnis ihrem Mann heimlich zukommen ließ, im Stadtarchiv (ebenfalls im Hallgebäude) vorhanden. Das Schicksal dieser Frau berührte die Schüler und sofort war klar, welches Thema sie behandeln wollten. In sechs Monaten intensiver Arbeit wurde in der Stadtbibliothek, im Internet … recherchiert, Passanten in der Fußgängerzone befragt, Lehrkräfte, Schulleiterin, Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel und Dekan Gerhard Wolfermann interviewt. Auch im Stadtmuseum wurden die Jungredakteure fündig. Und eine Stadtführung mit Touristikführerin Sonja Fall zu den wichtigsten Orten der Hexenverfolgungen durfte nicht fehlen. Und was heraus kam, war beeindruckend: Ein 26-seitiges Sonderheft und eine 25-minütige filmische Dokumentation über die Hexenverfolgungen in Nördlingen wie auch ein 8-minütiges Doku-Spiel über das bewegende Schicksal von Rebekka Lemp. Mitte November erhielt die Moviebande die erfreuliche Nachricht, dass sie beim Wettbewerb „Geschichte vor deiner Haustür“ den ersten Platz belegt hat.
Am Dienstag Nachmittag rückten zwei Redakteurinnen vom ZDF in der Grundschule Mitte an, um die Siegerehrung vorzunehmen und über die Schüler einen kleinen filmischen Beitrag zu erstellen. Dabei wurden die Schulleiterin Susanne Kessler und Betreuungslehrer Dieter Scholz sowie alle 10 Schüler zu ihrem Projekt interviewt. „Könnt ihr euch vorstellen, in der damaligen Zeit zu leben?“, war eine der vielen Fragen, die ZDF-Redakteurin Katharina Rau den Kindern stellte. „Nein, überhaupt nicht, denn dann müsste man ständig Angst haben, als Hexe angeklagt zu werden.“, meinte Lina dazu. Nach drei Stunden dokumentarischer Arbeit mit den Schülern machten sich Kirsten Bode und Katharina Rau vom ZDF-Team auf den Weg zurück nach Mainz, um ihre Eindrücke in Form eines Filmes festzuhalten.
Als Preis erhielten die Schüler eine Urkunde und einen ZDF-Rucksack gefüllt mit kleinen Geschenken (Tassen, Mainzelmännchen-Figuren …). Außerdem wird der Film über die Siegerehrung Mitte Dezember im Internet unter www.diedeutschen.zdf.de (wie auch derzeit die Laudatio über den ersten Platz) zu finden sein. Eventuell werden Ausschnitte im Kinderkanal (logo) und in der Fortsetzungsreihe „Die Deutschen“ im Herbst nächsten Jahres im ZDF gesendet.

Laudatio des ZDF:

Engagiert und kreativ
Viel Phantasie hat die Multimedia AG der Grundschule Mitte in Nördlingen unter der Leitung von Dieter Scholz mit ihrer Geschichte über die Hexenverfolgungen bewiesen. In Spielszenen, mithilfe selbst gemalter Bilder und einem Film erwecken die Schüler Maria Holl und Rebekka Lemp wieder zum Leben, die im 16. Jahrhundert der Hexerei angeklagt worden waren und nähern sich so einem dunklen Kapitel europäischer Geschichte.

"Der Beitrag über die Hexenverfolgungen in Nördlingen besticht durch die Umsetzung in ein Theaterstück, was nicht nur Engagement in und Betroffenheit von der Thematik verrät, sondern auch noch zusätzliche schauspielerische Umsetzung, - vom Drehbuch bis hin zur Realisierung. Das ist besonders bemerkenswert, da es sich hier um eine 4. Klasse handelt.", so die Bewertung von Peter Lautzas, Bundesvorsitzender des Verbands der Geschichtslehrer Deutschland e.V. und Mitglied der Jury. Auf eine besondere Weise sind die Kinder auch heute noch mit dem Schicksal der Rebekka Lemp verbunden. Die Klassenräume ihrer Schule befinden sich in dem alten Gebäude, das die zum Scheiterhaufen Verurteilte vor knapp 500 Jahren mit ihrer Familie bewohnte.

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