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Die emotionale Wirkung von Bach und Blues

  • Am diesjährigen Reformationsabend versuchte das Duo „Bach & Blues Dresden“ die Worte Luthersdiesmal mit Klängen des Jazz auszudrücken.
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Reformationsfestabend in der Nördlinger St. Georgskirche

Die Glocken von St. Georg leiteten den Festabend des Reformationstages würdig ein. Am diesjährigen Reformationsabend versuchte das Duo „Bach & Blues Dresden“ die Worte Luthers diesmal mit Klängen des Jazz auszudrücken in einer Begegnung des traditionellen und zeitgenössischen Musikgefühls.
Traditionell, aber zeitlos stand J. S. Bach mit der „Fantasie G-Dur“ am Anfang des Konzerts, deren Zeitlosigkeit KMD Udo Knauer durch eine äußerst lebendige Einleitung bestärkte und Bachs Originalität zur Geltung brachte. Er vermied dabei eine allzu pathetische Wirkung durch die fein gesponnenen arpeggiohaften Figurationen.
Das lutherischste aller Lutherlieder musste natürlich auch am Anfang stehen: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Die theologische Deutung von Dekan Gerhard Wolfermann besagte, dass die Kinder Gottes durch Jesus frei von allen Mächten der Welt geworden seien. Ulrich Thiem begann die musikalische Interpretation dieser Worte mit einer schlichten Melodie des Cello, dem sich sacht, dann aber auch selbstbewusst, das Vibraphon des Andreas Böttcher hinzugesellte. Das setzte sich in der Folge in einer Art Zwiegespräch mit dem Violoncello auseinander, das wiederholt monochordisch mit energischem Rhythmus rebellierte. Ulrich Thiem begleitete mit dem Cello seinen bewusst nicht kunstvoll gestalteten Gesang, der vom Jazz geforderten Individualität gemäß, wenn auch zunächst ungewöhnlich wirkend.
Die mit liedhaften Fugenlinien kunstvoll komponierte, von Udo Knauer besinnlich gespielte Bachsche „Canzona“ ergänzte die improvisatorischen Deutungen ganz im Sinne von „Bach & Blues“ und rückte die beiden in ihrer emotionalen Wirkung ganz eng zueinander. Auch Luther eröffnet in seinem Chorallied „ Ach Gott, vom Himmel sieh darein!“ eine emotionale Seite. Er kommt zu dem Schluss: Allein durch Jesus Christus werde Gott in der Welt sichtbar.
Den klagenden Ton treffen auch die Musiker mit dem schwellenden Klang des Vibraphons, gestrichen mit dem Geigenbogen. Ebenso interpretierend der Gesang, der mit synkopisch jazziger Rhythmik zu „grooven“ beginnt. Udo Knauer vermittelte bei J. S. Bachs „Fuge g-Moll“ eine unerwartete Schwerelosigkeit über einer schön strukturierten Rhythmik im Pedalspiel.
Einen zuversichtlichen Luther zeigt das Lied „Es wolle Gott uns gnädig sein!“ Dekan Wolfermann deutete die aktuelle Problematik der religiösen Vielfalt unserer Zeit an.
Mit den harmonischen und rhythmischen Mitteln des Jazz schufen die Musiker eine Neuvertonung dieses Liedtextes. Organist Knauer schuf in der „Orgelsonate G-Dur“ die besinnliche Leichtigkeit der wunderbaren polyphonen Kompositionskunst. In dem verklärt beginnenden Choralvorspiel zu „Verleih uns Frieden gnädiglich!“war die kühne Improvisation offensichtlich von den Kollegen von „Bach & Blues“ inspiriert. Der auf Anregung von Ulrich Thiem improvisierte Gemeindegesang verinnerlichte die gehörten Worte und die Musik in den Zuhörern, die mit ihrem reichen Beifall am Schluss herzlich für das Konzerterlebnis dankten. (emy)

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  • Udo Knauer vermittelte bei J. S. Bachs „Fuge g-Moll“ eine unerwartete Schwerelosigkeit.
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