„So geht’s leichter!“ – Technik im Haushalt

So sah mal eine Waschmaschine aus
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  • hochgeladen von Ruth Kilian

Heute ist ein Haushalt ohne technische Geräte unvorstellbar. Kühlschrank, Staubsauger und Fernsehapparat finden sich in fast jeder Wohnung. Noch vor rund 50 Jahren sah dies ganz anders aus. Elektrisches Licht im Haus blieb bis zum Ersten Weltkrieg Luxusgut. Obwohl die Elektrifizierung in der Zwischenkriegszeit enorm vorangetrieben wurde, traten die meisten technischen Hilfsmittel ihren Siegeszug erst ab den 1950er Jahren an. Für die Wäschepflege standen den Frauen in manchen Dörfern des Rieses von den 1930er Jahren bis in die Nachkriegszeit Gemeinschaftswaschanlagen zur Verfügung. Der Einzelhaushalt konnte sich erst viel später moderne Geräte leisten. Die einfachen Bottichmaschinen prägten noch bis in die 1960er Jahre hinein die langsam verschwindende Waschküche.
Auch in der Küche versuchten die Energieversorgungsunternehmen den Strom zu verbreiten und alle Skepsis gegenüber dem „unsichtbaren Feuer“ zu zerstreuen. Weitläufig löste die Elektrizität aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg von der Küchenmaschine bis zur Kaffeemühle die Handarbeit ab und ersetzte die Kohle. Die Technik revolutionierte ferner die gesamte Vorratshaltung und beeinflusste die Ernährung. Kühlschrank und Gefriertruhe – vielerorts gingen Gemeinschaftsgefrieranlagen voraus – machten die Ernährung saisonunabhängig und verkürzten den Zeitaufwand der Hausfrau bis hin zur fertigen Tiefkühlkost.
Im Laufe des „Wirtschaftswunders“ eroberten elektrische Geräte den gesamten Haushalt. Staubsauger, Heizung, Rasierer, Fön und warmes Wasser aus dem Boiler prägten von nun an den Alltag. Das Radio galt als „Ohr zur Welt“ und wurde ebenso wie der Kühlschrank zum Statussymbol. Der Fernseher wurde nicht selten praktischen Anschaffungen für den Haushalt vorgezogen und das Telefon ermöglichte Gespräche über größere Entfernungen.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung, die der Durchschnittshaushalt im Zuge der Technisierung bis in die 1970er Jahre hinein durchlaufen hat. Das Augenmerk liegt nicht nur auf den rein technischen Veränderungen, sondern ebenso auf den kulturellen Aspekten des Prozesses. Die Situation im Ries wird am Beispiel von Gemeinschaftsanlagen und Hauswirtschaftsschulen veranschaulicht. Eine Medienstation zeigt zeitgenössische Lehrfilme und Werbespots.

Öffnungszeiten: Sa/So, Di-Do 13 - 17 Uhr (an Feiertagen geöffnet)
15. Juni bis 14. September Di-So 10 - 17 Uhr
Gruppen und Schulklassen auch nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten,
Führungen nach Voranmeldung.
www.rieser-bauernmuseum.de

Angebote für Schulklassen:
„Mit Bürste und Seife“ – Waschtag wie zu Urgroßmutters Zeit
Brot backen damals und heute

So sah mal eine Waschmaschine aus
Thema der Ausstellung: Technik im Haushalt
Bürgerreporter:in:

Ruth Kilian aus Nördlingen

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