Ein Potpourri der Farben . . .

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Vorweg: „wenn Sie nun glauben, gegen den Altweibersommer kann man nicht klagen - da irren Sie gewaltig! Eine klagewütige Darmstädterin hatte wohl nichts gegen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, dafür aber eine ganze Menge gegen die Bezeichnung dafür und sie zog 1989 vor den Kadi. Verklagt hatte die damals 78-Jährige den Deutschen Wetterdienst, obwohl der nachweislich den "Altweibersommer" nicht erfunden hat.

Der Begriff Altweibersommer verletze sie in ihren Persönlichkeitsrechten, meinte die streitbare Dame. Sie fühle sich von dem vielbenutzten Wort gleich zweifach diskriminiert: zum einen werde sie als Frau diskriminiert, weil das Wort Weib "seit altersher" abfällig gebraucht werde. Noch schlimmer sei die Bezeichnung "altes Weib", weil dadurch "zum Ausdruck gebracht werde, dass die Betreffende keine richtige Frau mehr sei". . . übrigens – die Klage wurde abgewiesen. So zu lesen in der Darmstädter Zeitung.

In meinen Ohren klingt es anders, ganz anders: der Altweibersommer, das Fest der Farben bedeutet für mich Wärme, Geborgenheit, Liebe – späte Liebe, glühende Farbenvielfalt, Umarmungen, tausendzig Gefühle, ein Kribbeln im Bauch, Vogelschwärme . . .

Es ist ein großes Finale, das uns die Natur so beschert. Ein Hauch von Melancholie und Abschied hängt in der Luft.

Ein Potpourri der Farben und der Gefühle zieht durch unser Land. Die Verwandlung der Natur, das letzte Aufbäumen, das langsame „In-sich-gehen“ , das Ausruhen – und dann das Hinübergleiten in den erholsamen Schlaf des Winters . . .

Aber noch ist es nicht soweit. Die erholsame Nachricht in der AAZ für das kommende Wochenende: WÄRME . . . es wird nochmal richtig schön warm. Die fünfte Jahreszeit, der Altweibersommer knüpft bunte Fäden.

Im übrigen: der Name „Altweibersommer“ leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Der Flugfaden, den die Spinnen produzieren, und auf dem sie durch die Luft schweben, erinnert die Menschen an das graue Haar alter Frauen. Mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet.

Im Volksglauben wurden diese Spinnweben aber auch für Gespinste von Elfen, Zwergen, der Nornen oder der Jungfrau Maria („Marienfäden“, „Mariengarn“, „Marienseide“, „Marienhaar“ oder „Unserer Lieben Frauen Gespinst“ gehalten. Weitere Bezeichnungen sind Ähnlsummer, Frauensommer, Mädchensommer, Mettensommer, Mettkensommer, Metjensommer, Witwensömmerli, Liebfrauenhaar und fliegender Sommer. Im Volksglauben nahm man an, dass es baldige Hochzeit verheißt, wenn sich fliegende Spinnfäden im Haar eines jungen Mädchens verfangen.

Und hier ist das Fest der Farben, das Potpourri der Farben im GOLDENEN Oktober in und um Nördlingen

Bürgerreporter:in:

Heidi Kaellner aus Nördlingen

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