myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Un admirador - ein Bewunderer

  • Gomringers kritisiertes Gedicht (neben dem Wort 'und' kommen nur Alleen, Blumen, Frauen sowie ein Bewunderer vor)
  • hochgeladen von Peter Perrey

An der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf hat es wegen eines Gedichts in spanischer Sprache (s. Bild), das der Dichter Eugen Gomringer schon 1951 geschrieben hatte, ein Unbehagen gegeben, das inzwischen so weit aufgeschwollen ist, dass das Werk nun von einer Außenwand der Bildungsanstalt entfernt werden wird. Es war dort in großen Lettern angeschrieben worden, nachdem Gomringer für sein dichterisches Werk 2011 einen Preis der Hochschule erhalten hatte.

Was soll an diesem äußerlich schlichten Gedicht, das nur aus sechs spanischen Wörtern besteht, anstößig sein, so dass es unbedingt entfernt werden muss? Für sich genommen sei es nicht sexistisch heißt es da, aber man könnte es "sexistisch lesen". Mit anderen Worten: Wenn sich jemand findet, der einen Text missversteht, vielleicht sogar missverstehen will, dann ist dieser Text gefälligst zu entfernen  -  er gehört nicht in den öffentlichen Raum. 

Im Zeitalter der sogenannten politischen Korrektheit scheint die Beschränktheit immer mehr zum Maßstab zu werden. Der Missionseifer der betulichen Betonköpfe und das Nachgeplapper der Unwissenden engen Gedanken- und Redefreiheit immer weiter ein, begrenzen künstlerisches Schaffen nach Gutdünken. Hatten wir das in Berlin nicht schon einmal? "Ich übergebe den Flammen die Werke..."

Dem muss Paroli geboten werden! Im Deutschunterricht einer Freiburger Schule wurde einst die Aufgabe gestellt, diesem Gomringer-Gedicht ähnende Texte zu schaffen. Eine gute Methode! Wir sollten uns an ihr versuchen:


Schraube
eine Schraube und ein Schrauber

Schrauber
ein Schrauber und Rosen

Rosen
Rosen und eine Schraube

ein Schrauber und Rosen und eine Schraube und ein Laufpass

ein Schräubchen und ein Schrauber


Frohes Schaffen allen Experimentierenden!

Weitere Beiträge zu den Themen

GedichtGedankenpolizeiQUERDENKERGomringer

22 Kommentare

Das hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, dass die "ganze Literatur" nach Missliebigem durchstöbert wurde. Oft aus religiösen oder politischen Gründen.

In den USA, wo die 'political correctness' unserer Tage ihren Ursprung hat, kommt die Nachricht von so einigen seltsamen Verboten zu uns. So hatten und haben es dunkelhäutige Eltern dort insbesondere auf früher übliche Schullektüre wie "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" abgesehen, da darin natürlich die Sprache der Zeit des Autors Mark Twains verwendet wird und die enthielt eben auch u. a. den Begriff "nigger" (heute darf über das Wort noch nicht einmal diskutiert werden, es ist in Diskussionen auf den Begriff "the N-word" auszuweichen). Ich kenne einen Fall aus unserem Partnerschulbezirk im Staate Washington. Es tauchte das "N-word" im Original in der Schullektüre auf, worauf die Familie eines schwarzen Schülers den Schulbezirk auf 1,5 Millionen Dollar Strafe verklagen wollte. Man einigte sich außergerichtlich auf 1 Mio. Dollar und die Aussonderung der Lektüre.

Durch die überspitzte 'political correctness' entstehen mittlerweile diverse neue Zwistigkeiten zu den bereits bestehenden alten ... welch ein Irrsinn!

Barbara, die in der Liste aufgeführten ehemals verbotenen 10 Bücher habe ich alle bis auf eins... :) -- Und wie Arnim schon schreibt, "Ein Grund findet sich immer" ... auch wenn ich mich wiederhole ... welch ein Irrsinn!

"Catcher in the Rye" (Der Fänger im Roggen) und "The Grapes of Wrath" (Früchte des Zorns) habe ich selbst in der Schule unterrichtet. Aber das war eben nicht in den USA.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite