Rückblick in die Vergangenheit
100 Jahre SV Neuburg

Foto: Luis Walter
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Es ist wieder die Zeit, da kann und darf man ja wieder alle Jubiläen feiern. So geschah es auch dieses Wochenende in Neuburg an der Kammel, wo der Sportverein seinen 100 Geburtstag feiern durfte. Dabei dürfte auch interessant gewesen sein, wie schwer doch die Anfangsjahre 1923 und später waren. Mit gemeinsamer Anstrengung und bei Problemen nach Lösungen gesucht, so wurde der SVN ins Leben gerufen und ab 1947 wieder weitergeführt. Heinrich Hörmann hatte hier einen sehr interessanten Vortrag, bzw. eine entsprechende Laudatio gehalten.

Es gibt sie nicht mehr, diese Menschen, die vor 100 Jahren fußballbegeistert einen Verein auf die Beine gestellt haben. Aus dem Nichts und auch mit Nichts angefangen und improvisiert, und auch ohne der heutigen modernen Kommunikationstechnik Netzwerke aufgebaut. Denn es gab weder einen Fußballplatz noch gab es eine Fußballausstattung und schon gar nicht die Mobilität. Aber es gab Ehrgeiz und dieser hat sich bewährt. Denn um überhaupt damals Freundschaftsspiele austragen zu können, musste man verreisen, Memmingen, Augsburg, Ulm, ja die hatten schon Fußballplätze, doch lagen im Umkreis von 50 Kilometer, was damals eine weite Strecke war.

Eine ansässige Bäckerei hatte einen „Brezenbus“, der wurde zur Verfügung gestellt und mit elf Personen beladen. Die relativ wenige Pferdestärken, die dieses Gefährt hatte, hatte manche Probleme bei Steigungen, an denen die Mannschaft aussteigen musste, um zu schieben. Hier fanden dann die sogenannten Heimspiele statt. Zu den Auswärtsspielen ging es dann allerdings weiter weg. Als Trikot wurde ein altes weißes Hemd genommen und eingefärbt, Hosen wurde umgewandelt genäht und die Socken, ja natürlich gestrickt. Die Fußballschuhe, so Hörmann, waren besonders auffällig. Es waren normale Lederschuhe mit Ledersohlen, Die Schuhmacher stanzten runde Teile aus, klebten sie zusammen und befestigten diese als Stollen unter die Fußsohlen. Die Nägel innen wurden einfach umgeschlagen. Mit Improvisation hat man sich zu helfen gewusst.

Dass aus dem SVN mit seiner 100-jährigen Geschichte heute ein Topverein auf den Beinen steht, haben unzählige Menschen geschaffen. Eine Episode erzählte Hörmann bei einem Auswärts- und Rückspiel gegen die Nördlinger Anfang der 60iger Jahre. Sie hatten alle Hoffnung, die Neuburger, diese Spiele zu gewinnen, jedoch stand bei den Nördlingern so ein kleiner Spieler auf dem Platz, der Ratzfatz neun Bälle im Kasten versenkte. Beim Rückspiel waren es acht Tore, die der schwarzhaarige kleine Spieler machte. So einen Spieler wollten die Neuburger natürlich unbedingt haben und boten ihm erst einen, dann einen zweiten Kasten Bier an, doch dieser Spieler lehnte ab. Der Grund war einleuchtend, er hatte schon fast einen Vertrag mit dem Münchner Verein FC Bayern, und der Spieler war kein geringerer als Gerd Müller.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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