Wollen wir Welterbe oder Moderne sein?

Ist das ein Ohmen für das Welterbe?
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Unsere Region bewirbt sich um die Anerkennung als Weltkulturerbe unter dem Titel "Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut" Während der Welterbeförderverein und die Politik sich Mühe geben alles in Hochglanzprospekte zu verpacken und unsere Gegend touristisch zu vermarkten, passiert in der Praxis oft das Gegenteil. (Schließung des Bades im Blütengrund, Verlust der Saale-Unstrut-Schifffahrt, defektes Kunstgestänge in Bad Kösen, Teilbabriss des dortigen Bahnhofes, Abriss des Eiskaffes, Abriss des Flächendenkmals Jakobgasse)

Im heutigen Tageblatt wird das Thema Welterbetitel anläßlich der Tagung des Sozial- und Kulturausschusses nochmals aufgegriffen.

Die Frage stand im Raum, ob ein "Welterbe-Zentrum" als Anlaufpunkt für den erwarteten Touristenansturm gebaut werden soll. Das Stadt, Kreis, und Förderverein dies JETZT nicht planen, begründet man mit Bescheidenheit.

Wenn man kein Geld hat, muss man bescheiden sein. Aber dennoch bleibt die Frage eines solchen Baues bestehen. Und das passt doch dann wieder in die moderne städtebauliche Entwicklung. Glas und Beton sind angesagt. Ob nun das Nietzsche Dokumentationszentrum, das Architektur- und Umwelthaus, die geplante aber abgesagte Kulturinsel Reußenplatz, die Jakobsgasse, der geplante Servicepoint und das Kurmittelhaus in Bad Kösen, die geplante Bebauung an der Fähre im Blütengrund.

Mir scheint, dass die Planer und Architekten hoffen, das ihre modernistischen Bauten ebenfalls so lange leben sollen, wie unsere Weltkulturerbestätten. Oder möchten sich unsere Politiker ein Denkmal für die Ewigkeit setzen wie mit Harris Schaukel in Wangen?

Und was ist nun mit Welterbe? Wie gehen wir damit um? Was machen wir dafür? Ist da überhaupt etwas geplant?

Burgen, Fachwerkhäuser, Weinberge überdauern Jahrhunderte, egal ob Welterbe oder nicht. Statt angepassten nachhaltigen bauen bevorzugt man die Moderne. Doch die Neubauten werden es glücklicherweise wohl nur wenige Jahrzehnte und nicht zum Welterbe schaffen. Aber den Schaden, den sie unserer Kulturlandschaft zufügen (z.B. die geplante Umgehungsstraße) sind nicht wieder gut zu machen. Und welches Erbe hinterlassen wir dann unseren Kindern?

Bürgerreporter:in:

Erster Geschichtenerzähler aus Naumburg (Saale)

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